Eine Woche vor Beginn der Rückrunde startet das Team von ligaportal.at damit die Erste Liga-Klubs einer eingehenden Prüfung zu unterziehen. Nach der Hinrunde haben die Vereine bereits gezeigt in welchem Bereich der Tabelle sie sich von der Qualität her aufhalten. Nun gilt es herauszufinden wer in der Rückrunde an seine gezeigten Topleistungen anschließen und wer seine Negativserie endlich beenden kann. Weiter geht's mit den entäuschenden Sankt Pöltnern und Lustenauern!

Hinrunden-Katzenjammer

Austria Lustenau und der SKN St. Pölten hatten vor Beginn dieser Saison beide mit dem Aufstieg in die höchste österreichische Spielklasse spekuliert. Ein Verein wie der SKN St. Pölten mit einem modernen neuen Stadion sollte auch dort hin. Mit Herbert Gager sollte dieser Schritt in Angriff genommen werden. Gager, der bei der Wiener Austria für wenig Erfolg sorgte, konnte auch in Sankt Pölten keine revolutionären Ideen entwickeln und wurde schon nach wenigen Wochen wieder beurlaubt. Zuvor musste aber noch General Manager Christoph Brunnauer seinen Stuhl räumen. Michael Steiner übernahm in Zusammenarbeit mit dem neuen Sportdirektor Frenkie Schinkels den Verein in einer schweren Krise und führte ihn mit einigen Erfolgen zumindest wieder zurück ins Tabellenmittelfeld. Ähnlich erging es den Lustenauern. Nach erfolgreichen Jahren unter dem isländischen Trainer Helgi Kolvidsson folgte eine Seuchen-Hinrunde. Die hochgelobten Stars der Vorarlberger konnten nicht an ihre Leistungen der Vorsaisonen anschließen und enttäuschten auf ganzer Linie. Der Trainer ist in diesen Phasen natürlich immer das schwächste Kettenglied, somit musste auch Kolvidsson in Lustenau wie Gager in Sankt Pölten seinen Sessel räumen. Ihm folgte der bisherige Amateure-Trainer Mladen Posavec nach. Der berüchtigte Trainereffekt blieb aber über weite Strecken aus, Platz 6 das magere Ergebnis nach Ende der Hinrunde. 

Entscheidende Schwächungen

In Vorarlberg wurde über den Winter hinweg nur wenig am Kader gebastelt. Abu Kargbo und Lukas Hefel mussten den Verein verlassen, dagegen wurden Sebastian Strandvaal sowie Adnan Secerovic für das Mittelfeld verpflichtet. Der SKN dagegen verlor seine absoluten Leistungsträger Konstantin Kerschbaumer (zu Admira Wacker) und Dominik Hofbauer (Wr. Neustadt). Auch Bernhard Luxbacher, Philipp Koglbauer, Gary Noel, Daniel Fischer und Petar Gluhakovic verließen den Verein. Dem gegenüber stand die Rückkehr von Andreas Dober, der sein Zypern-Abenteuer beendete, auch die Verpflichtung des Ex-Rieders Sandro, sowie die Leihe von Mario Ebenhofer (Wr. Neustadt) versprechen einiges.   

Großangriff oder beinharter Abstiegskampf

Der SKN gab damit wichtige Spieler ab, holte dagegen auch Spieler mit Bundesliga und internationaler Erfahrung in den Verein. Ein guter Start gegen den Tabellenführer aus Linz wäre enorm wichtig um dieser neu zusammengewürfelten Truppe Selbstvertrauen zu geben. Danach geht es zuhause gegen Mattersburg und auswärts nach Liefering. Damit hat der SKN das schwierigste Startprogramm der Liga ins Frühjahr erwischt. Lustenau hat es nicht recht viel besser erwischt. Auf Liefering folgt der LASK, danach geht es in den direkten Abstiegskampf gegen den Konkurrenten aus Hartberg. Trotz dieses schwierigen Startprogramms werden beide die Klasse wohl halten können. Auch ein Angriff nach oben wäre denkbar, der Aufstieg scheint trotzdem schon zu weit entfernt, auf den LASK fehlen dem SKN 14 bzw. Lustenau 15 Punkte.