Diesen Jahres-Fehlstart hatte man bei der SV Guntamatic Ried wohl in schlimmsten Albträumen nicht für möglich gehalten. Nach einer Erfolgsserie von neun Spielen ohne Niederlage, darunter sieben Dreier, ging das Team von Trainer Maximilian Senft mit breiter Brust und erwartungsfroh in die Rückrunde, um dort sogleich Rieder Rückschläge zu erhalten: 0:2 vs. FAC (erste Saison-Niederlage in Innviertel ARENA) und 2:3 auswärts gegen die Admira. In Runde 18 der ADMIRAL 2. Liga gilt es nun gegen Aufsteiger SV Stripfing/Weiden (Freitag 18:10 Uhr, Ligaportal-Liveticker) im dritten Anlauf endlich erstmals in 2024 zu punkten. 

SV Guntamatic Ried kontra SV Stripfing/Weiden ist auch das Duell zweier Trainer-Youngster mit dem 34-jährigen Maximilian Senft (Foto), hier stramm stehend und Anweisungen gebend, und dem 31-jährigen Maximilian Uhlig. "Doppelter Max" an der Seitenlinie vor der Haupttribüne der Innviertel ARENA.

"Von dem, was uns stark macht, haben wir viel zu viel vermissen lassen"

Von acht Punkten Rückstand auf den GAK 1902 vergrößerte sich der Rückstand auf die Grazer mittlerweile nach 17 Runden auf 14, brauchen die Rieder, die zudem auf Rang 4 abrutschten (punktgleich mit dem Fünften SKN St. Pölten) schon ein "Fernglas" um den davon eilenden Liga-Leader noch zu erkennen. Das Wort "Aufstieg" und die damit nach einem Jahr verbundene Rückkehr in die ADMIRAL Bundesliga verbietet sich derzeit eh bei den Innviertlern (29 Punkte), die erstmal eine Reaktion zu zeigen haben, um endlich zu punkten und wieder in die Erfolgsspur zu finden.

SVR-Innenverteidiger Oliver Steurer blickt zurück: „Wir haben uns gegen die Admira sehr viel vorgenommen, haben dann aber viel zu verkrampft gespielt. Von dem, was uns stark macht, haben wir viel zu viel vermissen lassen. Wir haben einfach nicht mutig genug gespielt."

SVR-Cheftrainer Maximilian Senft ergänzt: „Wir haben uns durch Standards und Ballverluste gegen die Admira die Schneid abkaufen lassen. Die Analyse ist abgeschlossen und wir wissen, dass wir unsere guten Phasen des Spiels strecken müssen und das auch können."

Am besten gleich Freitagabend gegen den SV Stripfing/Weiden, der in der vergangenen Runde im Aufsteiger-Duell beim Tabellendritten DSV Leoben die Grenzen aufgezeigt bekam, und mit 0:4 die höchste Niederlage in Runde 17 kassierte. Die Niederösterreicher, bei denen in der Winterpause der erst 31-jährige Maximilian Uhlig den als Co-Trainer zum ADMIRAL Bundesligisten FK Austria Wien gewechselten Christian Wegleitner ablöste, wurden nach einer Negativserie und zuletzt drei Niederlagen en suite auf den 10. Tabellenplatz (23 Punkte) durchgereicht.

Die Gäste zehren von ihrer Punkteausbeute in der Herbstsaison, darunter auch dem 1:0-Heimsieg in Runde 3 über die SV Ried auf der Stripfinger Stadionausweichstätte FAC-Platz. Nach zwei Auftaktniederlagen war es damals für das Team um den Ex-Rieder Darijo Pecirep die Wende. Zugleich wurde erstmals in dieser Saison gepunktet, während demgegenüber die Oberösterreicher an jenem Freitagabend, des 11. August 2023, ihre erste Saisonniederlage kassierten und beim Rückspiel nun eigens auf einen Turnaround hoffen.

Personelle Sorgen

Dabei fehlen bei den Gastgebern Nemanja Celic (gesperrt) sowie die Langzeitverletzten Marcel Ziegl, Matthias Gragger und Philipp Pomer. Nico Wiesinger ist in dieser Woche wieder ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Ben Wörndl hatte einen kleinen Rückfall und ist diese Woche noch ausgefallen. Diego Madritsch steigt nächste Woche wieder ins Training ein. Belmin Beganovic hat wie Abwehrchef Nikki Havenaar Muskelprobleme, beide sind fraglich.

Während der Deutsche Oliver Steurer (geb.: 06.01.1995 in Gelsenkirchen) seinem 15. ADMIRAL 2. Liga-Saisoneinsatz wie folgt entgegen sieht: „Wir gehen in das Spiel gegen Stripfing so, wie in jedes andere auch. Wir wollen es gewinnen! Es ist Zeit, dass wir jetzt zuhause den ersten Dreier holen. Wir müssen den Gegner unter Druck setzen, unser Spiel durchbringen und das auf dem Platz zeigen, wofür wir stehen."

Im Hinspiel in der Herbstsaison hatten Nikola Gataric - der 31-jährige Kroate ist morgen in Ried wegen seiner fünften gelben Karte gesperrt - und Aufsteiger SV Stripfing/Weiden gegen die Innviertler "die Nase vorn", feierten beim 1:0 auf dem FAC-Platz ihren ersten Sieg in Liga 2 nach dem Aufstieg, während Nils Seufert und die SV Guntamatic Ried mit leeren Händen dastanden.

„Mit Stripfing haben wir eine Rechnung offen"

Der 34-jährige SVR-Cheftrainer Maximilian Senft vor dem Duell mit seinem ebenfalls "Ü30-iger" Pendant Maximilian Uhlig : „Mit Stripfing haben wir eine Rechnung offen. Wir wollen die Stripfinger auf unsere Art und Weise schlagen. Das bedeutet in allererster Linie eine außerordentliche Sprintbereitschaft und Duellführung. Das bedeutet aber auch, dass wir mutig mit Ball agieren wollen und uns Energie aus unserem Gegenpressing ziehen."

Fotocredit: SVR/Schröckelsberger und GEPA-ADMIRAL