Am 27. Spieltag kam es in der Sky Go Erste Liga zum mit viel Spannung erwarteten Aufeinandertreffen des SC Austria Lustenau mit der WSG Swarovski Wattens. Und dabei kamen die Zuseher weitgehenst auf ihre Kosten. Waren es zu Beginn die Gäste, die dem Derby den Stempel aufdrückten, kamen dann nach dem Seitenwechsel die Vorarlberger immer besser ins Spiel. So gab es für den Aufsteiger aus Wattens in der absoluten Schlussphase noch bange Momente zu überstehen, bis man dann den doch auch verdienten Auswärtspunkt festhalten konnten. Suma sumarum betrachtet geht das Unentschieden dann schon in Ordnung, wenngleich die Austria doch ein klares Chancenplus verzeichnete, aber eben auch nur zweimal ins gegnerische Gehäuse traf.

 

Die WSG Wattens mit dem Blitzstart

Bei diesem „Westderby“, die ersten beiden Duelle konnten die Lustenauer klar für sich entscheiden, waren die Karten diesmal soweit gerecht verteilt. Denn während den Vorarlbergern in den sechs Frühjahrspartien gerade Mal ein Sieg bei insgesamt drei erzielten Treffern gelungen war, hat die Silberberger-Truppe wesentlich besser aus den Startlöchern gefunden, wie 10 von 18 machbaren Punkten auch verdeutlichen. Interessierter Beobachter dabei war Andreas Lipa, der ab kommender Woche das Traineramt bei der Austria übernimmt. Der neue Coach hat selbst 164 Bundesligapartien als Spieler am Buckel, dabei markierte er 18 Treffer. Zuletzt war er als Trainer beim FC Bisamberg in NÖ (1. Klasse Nordwest) tätig. Und er bekommt dann die erste Torchance von Wattens präsentiert, David Gugganig verfehlt per Kopf nur knapp. In der 5. Minute steht es dann aber 0:1 - über Gebauer und Pranter kommt das Leder zu Milan Jurdik, der mit Saisontor Nummer 8 das frühzeitige 0:1 markiert. Die Hausherren agieren daraufhin sehr schaumgebremst bzw. können die Wattener die Austria weitgehenst von der Gefahrenzone fernhalten. Da mangelt es den Lustenauern vorerst doch am erforderlichen Einfallsreichtum, einzig Julian Wießmeier kommt in Nähe eines möglichen Treffers (33.). In der 37. Minute gibt es dann Elfmeter für die Austria, nachdem Gugganig Wießmeier im Strafraum legt. Der Gefoulte selbst verwertet dann sicher zum 1:1-Ausgleich. Jetzt beginnt der Motor der Lustenauer zu laufen, Alexander Joppich vernebelt in bester Position - Halbzeitstand 1:1.

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Interimscoach Daniel Ernemann übergibt "seine" Lustenauer mit einem Derbyremis an Chefcoach Andreas Lipa.

 

Lustenauer Belagerungszustand in den Schlussminuten

Nach dem Seitenwechsel kommt das "Westderby" dann mit Fortdauer der Partie immer mehr auf Touren. Zu Beginn sind es die Lustenauer, die ganz ordentlich am Temporad drehen. Da steht dann vorerst das brasilianische Duo Bruno und Jailson im Mittelpunkt des Geschehens. Ersterer trifft in der 50. Minute nur das Quergebälk und dessen Landsmann donnert das Leder dann in bester Position über das Gästegehäuse (53.). Wie es gemacht gehört zeigen dann die Silberberger-Schützlinge vor. 55. Minute: Florian Toplitsch hat das nötige Auge für Milan Jurdik, der nicht lange fackelt und mit seinem zweiten Matchtreffer das 1:2 erzielt. Dieses Gegentor sollte dann doch vorerst wieder Spuren bei den Lustenauern hinterlassen. Fehlt es doch wieder an wirklich brauchbaren Lösungsvorschlägen bzw. bringen die vereinzelten Distanzschüsse dann auch nichts ein. Aber in den letzten zehn Minuten kommt es dann zu brennheißen Situationen im Wattens-Strafraum. Zuerst können die Gäste noch mit vereinten Kräften Schlimmeres verhindern (84.), aber dann in der 88. Minute ist Pius Grabher zur Stelle und knallt das Leder aus kurzer Distanz unter die Latte - 2:2. Bei diesem Ergebnis sollte es dann auch bleiben - in Summe gesehen ein soweit leistungsgerechtes Remis. In der nächsten Runde gastieren die Lustenauer am Karfreitag, 14. April um 20:30 Uhr beim Tabellenführer LASK Linz. Die Wattener empfangen mit der Beginnzeit um 18:30 Uhr den FC BW Linz.

 

SC AUSTRIA LUSTENAU - WSG WATTENS 2:2 (1:1)

Reichshofstadion, 2500 Zuseher, SR: Sebastian Gishamer (Sbg.)

Torfolge: 0:1 (5. Jurdik), 1:1 (37. Wießmeier/Elfer), 1:2 (55. Jurdik), 2:2 (88. Grabher)

Austria Lustenau: Knett, Stückler, Jailson (59. Barbosa), Bruno, Grubeck (79. Dossou), Wießmeier, Joppich (65. Sobkova), Haring, Grabher, Bolter, Tuncer

WSG Wattens: Oswald, Steinlechner, Gugganig, Svejnoha (54. Katnik), Gebauer, Pranter (82. N. Schneebauer), Toplitsch, Zimmerhofer, Neurauter, Kekez, Jurdik (71. Mørk)

gelbe Karten: Bolter bzw. Zimmerhofer, Oswald

Stimmen zum Spiel:

Pius Grabher, Torschütze Lustenau:

"Wir hätten eigentlich schon früher unsere hochkarätige Chancen nützen müssen, so wurde es dann ein Geduldsspiel. Bei meinem Treffer habe ich nicht lange überlegt bzw. einfach nur abgezogen. Wichtig für uns ist auch, das nun auch die Trainerfrage endlich geklärt ist."

Ferdinand Oswald, Tormann Wattens:

"Nach unseren ersten starken 30 Minuten ist es uns nicht mehr gelungen für Entlastung zu sorgen. Deswegen sind wir dann mehr und mehr unter Druck geraten. Aber wenn mir vorher wer vier Punkte aus den Partien gegen Liefering und Lustenau angeboten hätte, hätte ich das sofort unterschrieben."

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Foto: Harald Dostal

geschrieben von: Robert Tafeit