Die WSG Wattens hat sich nach der berüchtigten "Playstation"-Kritik an seiner Mannschaft wieder erfangen. Die "Werkself" besiegte den FAC verdient mit 2:0 und sicherte damit den siebten Rang in der Erste Liga ab. Jurdik profitierte dabei früh von einem Torwart-Fehler (24'), ehe Zangerl die Vorentscheidung realisierte (34'). Mit dem Sieg gegen den FAC haben sich die Tiroler auch 16 Punkte Vorsprung auf den letzten Rang erspielt und können bei nur noch fünf ausstehenden Runden jedenfalls nicht mehr Letzter werden. Neben Wattens hatte auch die SV Ried einiges zu feiern! Die "Wikinger" schafften unter Thomas Weissenböck den dritten Sieg en suite und ließen Liefering trotz knappem 1:0 Sieg durch einen Fröschl-Treffer (65') keine Chance. 

Wattens macht kurzen Prozess! 

Die WSG Wattens hat das Ziel ihres Trainers (sieben Punkte aus den nächsten drei Spielen) gegen den FAC absolut ernst genommen. Von Beginn weg dominierten die Tiroler die Gäste aus Wien und ließen die Handl-Elf kaum aus deren Hälfte. Dennoch dauerte es lange bis sich die "Werkself" auch im letzten Drittel in Szene setzen konnte. Dabei ließ Zangerl die FAC-Defensive mit einem hohen vertikalen Ball auf Jurdik aussteigen, der Torjäger bewies dann Übersicht und überlupfte denn weit vor seinem Tor stehenden Keeper-Debütanten Daniliuc (24'). In der ersten Gefahrensituation im Spiel patzte der Goalie gleich gehörig. Der FAC brachte seine Abwehr aber auch nach dem Gegentreffer nicht unter einen Hut. Kovacec wurde im Halbfeld auf rechts kaum bedrängt und konnte in den Strafraum flanken, dort ließ Jurdik die Kugel eher unbeabsichtigt auf Zangerl durch und der hatte beim Abschluss von der Strafraumgrenze keine Mühe einzunetzen (34'). In der Folge gelang erneut durch Zangerl beinahe auch noch das 3:0, diesmal stand Keeper Daniliuc aber auf dem Posten und kam gegen Zangerl gut aus seinem Kasten und spitzelte dem Stürmer die Kugel vom Fuß. Im zweiten Durchgang zeigte sich den rund 500 Zuschauern eine ausgeglichene Partie mit Chancen auf beiden Seiten. Bubalovic vergab nach Sahanek-Ecke per Kopf die beste Möglichkeit auf den Anschlusstreffer (55'). Wattens hielt danach die Defensive dicht und ließ keinen Treffer zu.  

Stimmen zum Spiel

Thomas Silberberger, Trainer WSG Swarovski Wattens, bei Sky: „Siege schmecken generell gut. Wir sind hochzufrieden, haben im April acht Spiele gehabt und das vierte Spiel zuhause in Folge kein Gegentor bekommen. Wir sind auf einem richtig guten Weg. Es war vielleicht nicht mehr so ansehnlich, aber das Ergebnis steht über allem. Die Belastung ist sehr groß, aber sie haben das sehr gut gemacht. Das 3:0 war möglich, aber so war es bis zum Schluss noch ein bisschen spannend.“

Mario Handl, Trainer FAC Wien, gegenüber Sky: „Wir waren in der ersten Halbzeit überhaupt nicht präsent, weder mental, noch körperlich, noch taktisch. In der zweiten Halbzeit sind wir besser ins Spiel gekommen und hätten den Anschlusstreffer erzielen können, aber insgesamt waren wir chancenlos und das muss man akzeptieren. Wir haben nicht in die Zweikämpfe gefunden, jeder Ball war weg, das Spielfeld war zu groß und Wattens ist spielerisch gut und kann das ausnutzen.“

Die Aufstellung der WSG Wattens: 

25 Ferdinand Oswald (K)
04 David Gugganig
08 Kevin Nitzlnader
16 Florian Buchacher
19 Sandro Neurauter
20 Drazen Kekez
21 Milan Jurdik
23 Dino Kovacec
29 Simon Zangerl
32 David Schnegg
62 Oumar Toure 

Die Aufstellung des Floridsdorfer AC: 

41 Daniel-Edward Daniliuc
03 Stefan Umjenovic
05 Ivan Leovac
07 Robert Völkl
10 Marco Sahanek (K)
14 Kevin Hinterberger
19 Mirnes Becirovic
20 Stefan Bergmeister
23 Lukas Tursch
27 Oliver Markoutz
29 Daniel Rechberger

Schiedsrichter der Partie: 

Dieter Muckenhammer

3.700 Fans feiern "Wikinger"! 

Die Anfangsphase gehörte den Riedern, aber die erste gute Torchance hatten dennoch die Salzburger. Nach einer Ecke kam die Kugel perfekt zu Gideon Mensah, doch der Ghanaer traf das Spielgerät nicht richtig und vergab somit leichtfertig. Es dauerte nicht lange, ehe auch die Innviertler gefährlich wurden. Zuerst lenkte Carlos Miguel Coronel einen Grgic-Kopfball über die Querlatte, ehe eine missglückte Hereingabe knapp am Gehäuse der Salzburger vorbeistrich. Nach knapp einer halben Stunde war es erneut der Liefering-Schlussmann, der im letzten Moment gegen Seifedin Chabbi klären konnte. Kurz darauf war es erneut der brasilianischer Goalie, der mit einem tollen Reflex bei einem Chabbi-Abschluss die Null festhielt. Trotz einer beherzten Leistung beider Teams und viel Tempo in den Aktionen ging es mit 0:0 in die Halbzeitpause.

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So sehen Sieger aus! Fröschl feiert sein Siegtor (Foto: GEPA/Red Bull)

Die zweite Spielhälfte startete mit zwei 100%igen Torchancen der Hausherren: Zuerst blieb Carlos Miguel Coronel bei einem Durmus-Schuss Sieger, ehe er erneut mit einer Glanzparade den nächsten Sitzer zunichte machte. Es blieb weiterhin eine äußerst attraktive und intensive Partie, denn beide Mannschaften schenkten sich nichts. Nach etwas mehr als einer Stunde spielte sich Nicolas Meister durch den Strafraum, doch sein Abschluss fiel zu zentral aus. Auf der anderen Seite nutzte Thomas Fröschl das Momentum und traf von der Strafraumgrenze zum 1:0 für die Oberösterreicher. Schmid & Co. warfen weiterhin alles hinein und wollten unbedingt etwas Zählbares aus dem Innviertel mitnehmen. Letztendlich halfen aber alle Bemühungen nichts, da man in der Angriffszone erneut die letzte Durchschlagskraft vermissen ließ. Somit musste Liefering mit einer knappen Niederlage die Heimreise antreten.

Stimmen zum Spiel

Thomas Weissenböck, Trainer SV Guntamatic Ried, im Sky-Interview: „70 Minuten lang war es eine sehr ordentliche Partie von uns. Wir haben von Anfang an ins Spiel gefunden, Druck gemacht und Chancen herausgearbeitet, waren immer präsent und haben nichts zugelassen. Es war ein sehr verdienter Sieg. Ich möchte auch dem Betreuerstab gratulieren, weil wir die Woche wirklich eine Topleistung abgerufen haben.“

Seifedin Chabbi, Stürmer SV Ried, am Sky-Mikro: „Ich bin froh, dass der Fröschi das Tor gemacht hat. Es ist wichtig, dass in der Mannschaft auch mehrere Leute treffen, die Qualität haben wir. Heute waren wir von der ersten Minute an da, haben tollen Fußball gezeigt und viele Chancen rausgespielt, gegen einen Gegner, der sehr stark ist. Wenn sie ihre Leistung abrufen, ist das die stärkste Mannschaft der Liga. Wir haben eine überragende englische Woche abgeschlossen, mit neun Punkten, aber wir haben noch nicht abgeschlossen, wir wollen weiter nach oben.“

Gerhard Struber, Trainer FC Liefering, bei Sky: „Wir haben heute eine unglaubliche Wucht und Energie erlebt von Ried, sie haben uns ganz wenig Luft gelassen und wir haben uns wahnsinnig schwergetan, uns Zugriff zu verschaffen. Man muss ihnen zu diesen drei Punkten gratulieren. Wir sind generell sehr jung im Moment und der Eine oder Andere hat sich mit der heutigen Atmosphäre ein wenig außer Tritt bringen lassen. Wir tun uns im Moment schwer, unser Spiel auf den Platz zu bringen.“

Die Aufstellung der SV Ried: 

01 Thomas Gebauer (K)
05 Peter Haring
09 Seifedin Chabbi
10 Julian Klaus Wießmeier
13 Manuel Kerhe
14 Kennedy Kofi Boateng
18 Christian Schilling
19 Thomas Fröschl
22 Lukas Grgic
29 Ilkay Durmus
33 Clemens Walch 

Die Aufstellung des FC Liefering: 

01 Carlos Miguel Coronel
02 Jusuf Gazibegovic
05 Luca Emanuel Meisl (K)
06 Nico Gorzel
14 Gideon Mensah
16 Dominik Szoboszlai
17 Nicolas Meister
24 Jungmin Kim
27 Mahamadou Dembélé
28 Romano Schmid
36 Mohamed Camara 

Schiedsrichter der Partie: 

Gerhard Grobelnik