Ein perfekter Sommerabend aus Sicht von Blau Weiß Linz

blauweiss biggroedig svNach fünf sieglosen Spielen in Folge galt es für den FC Blau Weiß Linz im Aufeinandertreffen mit dem SV Scholz Grödig wieder einen vollen Erfolg einzufahren, denn drei Punkte vor heimischer Kulisse zu holen, wäre für die Mannschaft nicht nur mit Blickrichtung Tabelle, sondern auch psychologisch ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Der Kontrahent aus Salzburg reiste aber mit einer voll Selbstvertrauen strotzenden Brust nach Linz, konnte die Pfeifenberger-Elf doch die letzten drei Begegnungen in der Meisterschaft allesamt für sich entscheiden und erzielte zudem bis vor diesem Spieltag, nach dem Spitzenreiter WAC St. Andrä, die meisten Tore in der Liga.

Ein Comeback das Hoffnung geben soll
Vor dem Anpfiff der Partie drängte sich vor allem im Lager der Blau Weißen eine Frage auf: Spielt er oder spielt er nicht? Gemeint bei diesem Aufstellungsüberlegungen war natürlich Torwart David Wimleitner, welcher aufgrund einer Verletzung die letzten Bewerbsspiele allesamt nicht absolvieren konnte. Nach weniger als drei Wochen nach seiner Schleimbeutel-OP konnte der Routinier aber bereits wieder mit dem Training beginnen, um so letztendlich auch noch rechtzeitig fit genug für dieses Spiel zu werden. Mit ihm im Tor erhoffte man sich auf Seiten von Blau Weiß Linz nicht nur die Rückkehr einer Sicherheit ausstrahlenden Nummer eins, sondern gleichzeitig auch einen lautstarken Dirigenten für die Hintermannschaft. Weitere positive Nachrichten gab es für die Linzer auch noch bezüglich ihres Kapitäns Tino Wawra, der, obwohl er unter der Woche ebenfalls angeschlagen war, ebenfalls von Beginn an für sein Team auflaufen konnte.

Hartl bringt Heimelf in Führung
Die erste gefährliche Aktion im Spiel fanden die Gäste in der 8. Minute vor. Nach einer Flanke von rechts von Thomas Krammer ging ein Viana-Kopfball in Rücklage knapp am Gehäuse vorbei. Nur drei Minuten später waren es aber dann die Blau Weißen aus Linz, die ihrerseits mittels eines überfallsartigen Angriffes nicht nur zu ihrer ersten guten Chance im Spiel, sondern gleich zum Torerfolg kamen. Nach einem Traumpass von Huspek konnte Manuel Hartl in den Strafraum eindringen und den Ball aus kurzer Distanz wuchtig im linken Kreuzeck versenken. Die Grödiger versuchten auf diesen Rückschlag postwendend zu reagieren. Nach einem Eckball wurde es bereits kurz nach dem 1:0 wieder brenzlig im Linzer 16er. Aus einem Getümmel heraus wäre beinahe Grödigs Krammer zur Stelle gewesen, um aus der Konfusion Kapital zu schlagen. Sein Versuch verfehlte letztendlich aber das Gehäuse, wie auch ein Kopfball von Jukic wenige Minuten danach.

Grödig vergibt seine Möglichkeiten den Spielstand zu egalisieren
In der 28. Spielminute dann die 100%ige Ausgleichschance für die Gäste. Nach einem Zusammenspiel der beiden Stürmer Viana und Jukic, kam Lainer im Strafraum an den Ball, welchen er volley Richtung Tor von David Wimleitner abfeuerte, dieses jedoch verfehlte. Bei dieser Möglichkeit hatten die rund 100 mitgereisten Anhänger der Salzburger bereits den Torschrei auf den Lippen. Kurze Augenblicke später war es Viana selbst, der aus 12m Entfernung abzog und Blau Weiß Torhüter Wimleitner prüfte. Möglichkeiten für die Stahlstädter waren in dieser Phase der Begegnung kaum vorhanden. Dafür machte die Defensive bis zu diesem Zeitpunkt einen äußerst soliden Eindruck.

Wichtiges Tor vor der Pause
In der 34. Minuten dann endlich wieder eine gefährliche Offensivaktion der Linzer und beinahe hätte diese wie die erste mit einem Treffer geendet. Doch Huspek vergab gleich zweimal aus kürzerster Distanz, nachdem er zuvor von Hartl ideal freigespielt wurde. Zunächst schlug der junge Flügelspieler noch über den Ball, ehe Schranz im Anschluss seinen Kasten sauber halten konnte. Nur fünf Minuten später machte es der aufgerückte Innenverteidiger Thorsten Knabel besser, indem er einen von Schranz schlecht abgewehrten Wawra-Freistoss zur 2:0-Führung aus kürzertser Distanz verwertete. Im Anschluss hatten die Grödiger abermals auch nicht das nötige Glück im Abschluss. Lainers Schuss landete nämlich nicht im Netz, sondern nur an der Unterkante der Latte, von wo er nicht ins Tor sondern aus diesem heraus sprang. Somit blieb es bei der Zwei-Tore-Führung der Hausherrn, was sich auch bis zum Pausenpfiff nicht mehr ändern sollte.

Wechselspieler mit viel Elan
Der zweite Durchgang begann dann verletzungsbedingt ohne dem Torschützen zum 1:0 Manuel Hartl. Für ihn kam Boris Arapovic neu in die Partie, der beinahe einen Einstand nach Maß feiern durfte. Doch Grödigs Torhüter Andreas Schranz konnte seinen Schuss innerhalb des Strafraumes, unmittelbar nach Wiederbeginn, mittels eines tollen Reflexes gerade noch parieren. Die Linzer verbuchten ganz klar den besseren Start in den zweiten Spielabschnitt. So kam auch Miksits nach Zuckerpass von Wawra zu einer guten Gelegenheit sich in die Torschützenliste einzutragen. Auf der Gegenseite war es Jukic der etwas zu überhastet abschloss und so eine bessere Möglichkeit vergab. Eine der schönsten Aktion der Partie kreierten aber die Mannen von Trainer Thomas Weissenböck in der 55. Minute. Ausgehend von Nikolov gelangte der Ball via Heber zu Arapovic, welcher auf Huspek querlegte. Dessen Schuss aus rund 18m landete aber in den Armen von Grödigs Tormann Schranz.

Gäste nur noch zu zehnt
Der FC Blau Weiß Linz hatte die Begegnung nun gut im Griff. Die Gäste hingegen taten sich schwer ein wirksames Mittel gegen die Linzer Defensivreihen zu finden. Stefan Lainer erschwerte dann die Angelegenheit für die Grödiger noch zusätzlich, indem er Nikolov von hinten von den Beinen holte und dadurch mit rein Rot von Schiedsrichter Kollegger von Platz gestellt wurde. Kurz darauf gingen auch Diego Viana die Nerven beinahe durch. Sein übermotiviertes Einsteigen wurde jedoch lediglich verbal verwarnt. Ansonsten zeigten die Salzburger wie schon die gesamte Partie über durchaus passable Spielzüge, welche jedoch zumeist am gegnerischen Strafraum ihr Ende fanden.

Die endgültige Vorentscheidung wollte zunächst nicht gelingen
Der FC Blau Weiß Linz fand jetzt mit einem Mann mehr auf dem Spielfeld natürlich auch größere Räume vor. In der 72. Minute wurden diese von Arapovic und Huspek beinahe perfekt ausgenützt. Doch Huspeks Volley-Abschluss nach einem Konter landete nur im Außennetz. Knapp zehn Minuten vor Schluss dann beinahe die endgültige Entscheidung im Spiel, doch Schranz konnte gerade noch rechtzeitig abtauchen, um einen Freistoss von Nikolov zur Ecke zu lenken. In der 81. Spielminute schließlich die größte aller Möglichkeiten aufs 3:0. Nach einem Foulspiel von Viana im eigenen 16er verhängte der Referee einen Strafstoss für Blau Weiß Linz. Aber auch diese Chance ließen die Linzer in Gestalt von Tino Wawra aus, welcher ebenso an Keeper Schranz scheiterte, wie Piesinger beim Nachschuss. Am zweiten Sieg der Saison sollte dies oder eine weitere große vergebene Möglichkeit von Arapovic kurz vor Schluss aber nichts mehr ändern. Ganz im Gegenteil denn als alles schon mit dem Schlusspfiff rechnete, war es abermals die Heimelf die sich über einen weiteren Treffer freuen durfte. Der in den zweiten 45 Minuten überragend agierende Arapovic bediente den ebenfalls eingewechselten Hassler perfekt. Dieser ließ sich dieses Chance nicht entgehen und fixierte souverän den Endstand von 3:0.

Stimmen zum Spiel:

Gerald Perzy (Teammanager des FC Blau Weiß Linz):
„Wir haben heute taktisch sehr gut gespielt, gegen einen Gegner der zuletzt sehr torgefährlich war. Vor allem in der zweiten Halbzeit haben wir kaum noch gute Chancen zugelassen, wobei uns natürlich auch die rote Karte in die Hände gespielt hat. Dieser Sieg ist sicherlich ein Befreiungsschlag zur rechten Zeit. Zusätzlich schön für uns ist natürlich die Rückkehr von Wimleitner im Tor und dass wir in dieser Begegnung einmal zu null spielen konnten.“

 Aufstellung von Blau Weiß Linz:

Wimleitner - Bubenik, Knabel, Koll, Rabl - Wawra, Piesinger, Nikolov (78. Höltschl) - Hartl (46. Arapovic), Huspek - Miksits (74. Hassler)

Beste Spieler: Arapovic, Huspek, Piesinger

von Michael Obrecht