Niederlagenserie und Torsperre beendet

blauweiss biggroedig svFür den FC Blau Weiß Linz setzte es im Frühjahr bislang drei Niederlagen in drei Spielen, wobei den Linzern nicht einmal ein einziger Treffer gelingen wollte. Im Heimspiel gegen den SV Scholz Grödig sollte es somit aus Sicht der Königsblauen zu einer doppelten Premiere im Jahr 2012 kommen, wollte man den eigenen Anhang doch einerseits mit Toren und andererseits mit Punkten wieder versöhnlich stimmen. Keine leichte Aufgabe, wenn man bedenkt, dass der Gegner aus Salzburg seine Spiele nach der Winterpause bisher allesamt zu null gewinnen konnte.

Trennung vorzeitig bekanntgegeben

Obwohl bei den Grödigern zuletzt sportlich alles nach Wunsch lief, kam es im Umfeld der Mannschaft dennoch zu einigen Turbulenzen. So wurde der Vertrag von Trainer Heimo Pfeifenberger, welcher Ende dieser Saison ausläuft, frühzeitig nicht verlängert. Inwiefern sich dies auf die Leistung der Spieler auswirken sollte, blieb abzuwarten. Bei Blau Weiß war die Ausgangsposition vor dem Aufeinandertreffen mit dem Tabellenfünften hingegen genau umgekehrt. Hinter den Kulissen herrschte bei den Stahlstädtern nämlich, trotz zuletzt fehlenden sportlichen Erfolg, Ruhe. Vielleicht sollte genau dies den entscheidend Ausschlag in diesem Duell geben.

Grödig kommt erst mit Verspätung auf Touren

Zunächst mussten sich die Fans beider Lager in Geduld üben, fing die Partie doch mit rund zehn Minuten Verspätung an, da die Gäste bei der Anreise im Stau standen. Auch nach dem Anpfiff bekamen die Zuschauer, bis auf viele Fehlpässe, zunächst einmal nur wenig geboten. Erst nach und nach näherten sich beide Teams dem gegnerischen Gehäuse vorsichtig an. Die etwas spritzigere und agilere Mannschaft war vorerst Blau Weiß Linz. Dadurch gelang es den Hausherrn, trotz fehlender Ruhe im Spielaufbau, so etwas ähnliches wie Druck zu erzeugen. Vom SV Grödig war lange Zeit nichts zu sehen. Die Linzer waren in der Lage die Aktionen der Gäste früh zu unterbinden. Erst nach rund einer halben Stunde fanden auch die Salzburger so langsam ihren Rhythmus. In der 32. Minute dann erstmals in dieser Partie ein wirklich überlegtes Zuspiel aus dem Mittelfeld in die Spitze auf Joachim Parapatits. Dieser zog mit dem Ball am Fuss von halblinker Position zur Mitte, um schließlich an der Strafraumgrenze, mit einem platzierten Schuss ins kurze Eck, Torhüter David Wimleitner keine Chance zu lassen.

Torsperren gebrochen

Somit mussten die Linzer wie schon so oft im Frühjahr wieder einmal einem Rückstand nachlaufen. Die Mannen von Coach Thomas Weissenböck waren aber sichtlich bemüht, so schnell wie möglich den Ausgleich zu erzielen. In der 40. Spielminute setzte schließlich Thomas Höltschl, nachdem er etwas glücklich nach einem Abpraller an den Ball kam, das Spielgerät an die Latte. Sein Versuch hätte wohl perfekt gepasst, jedoch konnte Grödigs Schlussmann diesen mit seinen Fingerspitzen noch ans Aluminium ablenken. Den Nachschuss aus kurzer Distanz brachte Hartl nicht im Tor unter. In der letzten Minute der ersten Hälfte sollte es die Nummer 19 der Königsblauen dann aber besser machen. Nach einem langen Pass von Höltschl sprintete Hartl seinen Gegenspielern auf und davon, ehe er von der rechten Strafraumgrenze aus perfekt ins lange Eck abschloss. Mit dem 1:1 beendeten die Stahlstädter ihre 326-minütige Torsperre. Für die Gäste war es hingegen das erste Gegentor im Frühjahr. Danach beendete Schiedsrichter Kollegger eine lange schwache erste Hälfte, die erst nach dem ersten Treffer im Spiel so wirklich Fahrt aufgenommen hatte.

Zentimeter fehlen zum Erfolg

Nach Wiederanpfiff wollte die Partie, ähnlich wie in Durchgang Nummer eins, vorerst nicht so richtig in Schwung kommen. Bezeichnet für diese Phase des Spieles war eine Situation in Minute 54, als sich mit Höltschl und Hartl zwei Teamkameraden in aussichtsreicher Position gegenseitig behinderten, wodurch eine gute Gelegenheit leichtsinnig vertan wurde. Positiv anzumerken blieb, dass beide Mannschaften nach wie vor bestrebt waren, das Mittelfeld schnell zu überbrücken, um so gefährlich vors gegnerische Tor zu kommen. Nach rund einer Stunde gelang es den Gästen etwas mehr das Kommando auf dem Rasen zu übernehmen. In der 70. Minute landete schließlich ein Salomon-Freistoss an der Stange und im Anschluss am Rücken von Torwart Wimleitner. Anders als noch im DFB-Pokal Halbfinalspiel zwischen Fürth und Dortmund ging der Ball jedoch ins Torout und nicht ins Netz. Auch im Anschluss blieben die Grödiger am Drücker. Die Heimelf verlegte sich gegen Ende der Begegnung fast nur noch aufs Kontern, ohne dabei aber so richtig gefährlich zu werden. Knapp vor Ende der Partie fand Blau Weiß dann aber doch noch zwei Top-Chancen vor. Zuerst scheiterte Arapovic nach einem herrlichen Zuspiel vom eingewechselten Nikolov aus kürzester Distanz an Schranz. Der anschließende Eckball landete am Kopf von Hötschl, dessen Versuch die Grödiger Hintermannschaft gerade noch von der Linie kratzen konnte. Nur wenige Minuten später hatten die Linzer erneut Pech, denn wiederum konnte mit Cabrera Ione ein Abwehrspieler der Gäste für seinen bereits geschlagenen Tormann einen Schuss von Harun Sulimani noch in letzter Sekunde klären. In der 90. Minute sah schließlich Grödigs Stefan Stangl, nach einem Gerangel mit Nikolov, noch die rote Karte wegen Tätlichkeit. Am Ausgang des Spieles sollte dies jedoch nichts mehr ändern, beendete doch kurz darauf Schiedsrichter Kollegger die Partie.    

FC Blau Weiß Linz – SV Scholz Grödig 1:1 (1:1)
Tore: Hartl (45.); Parapatits (32.)
Rot: Stangl (90.)
Stadion der Stadt Linz; 1.500 Zuschauer;
SR Kollegger

Beste Spieler BW Linz: Hartl, Höltschl

Aufstellung FC Blau Weiß Linz: Wimleitner; Bubenik, Knabel, Koll, Wawra (Kap.); Arapovic (85. Tenesor), Piesinger (80. Piesinger), Höltschl, Huspek; Hassler (65. Sulimani), Hartl
System: 4-4-2

Aufstellung SV Scholz Grödig: Schranz; Siller, Zündel, Cabrera Ione (Kap.), Stangl; Öbster (46. Riedl), Tschernegg, Krammer, Salamon; Parapatits (89. Hanikel), Viana (65. Jukic))
System: 4-4-2

Beste Spieler SV Scholz Grödig: Salomon, Parapatits


von Michael Obrecht

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