LASK dreht Partie mit unglaublichem Finish

lask biglustenau sc austriaNach zuletzt drei Siegen in Folge stand für den LASK ein richtungsweisendes Heimspiel gegen die Austria aus Lustenau an. Die Ausgangslage vor der Partie war leicht erklärt. Beide Mannschaften müssen gewinnen um eine realistische Chance auf den Aufstieg zu wahren. Die Lustenauer, die sowas wie der Angstgegner der Athletiker sind, kamen letzte Runde gegen Tabellenführer WAC nicht über ein 2:2 hinaus und liegen in der Tabelle somit nur mehr einen Punkt vor dem LASK. Für eine spannende Ausgangslage ist also gesorgt.

Beide Mannschaften bieten spielerische Schonkost

Nicht weniger als zehn Spieler musste LASK-Trainer Walter Schachner ersetzen und so traten die Linzer in diesem wichtigen Spiel mit einer Elf an, wie man sie so noch nie zusammenspielte . In der Anfangsphase gibt es kaum eine gelungen Aktion. Beide Mannschaften agieren nervös und fabrizieren viele Fehlpässe. In Minute neun dann die erste gefährliche Situation. Pierre Boya deckt den Ball gut im Strafraum ab findet aber keinen Mitspieler und so kann die Linzer Defensive mit vereinten Kräften klären. Es dauert bis zur 22. Minute, bis die Linzer zur ersten Torgellgenheit kommen. Kofler kann einen Henrique-Corner aus dem Strafraum fausten, der Ball landet jedoch bei Daniel Kogler, welcher das Tor um einen Meter verfehlt. Wenige Augenblicke später steht erneut Pierre Boya im Mittelpunkt, der Kameruner verfehlt jedoch eine Krajic-Flanke knapp. In weiterer Folge spielt sich das Geschehen zwischen den beiden Strafräumen ab, Torchancen sind in der ersten halben Stunde Mangelware. Beide Mannschaften achten darauf, dass sie defensiv kompakt stehen und riskieren sehr wenig nach vorne. Das Bemühen ist zwar beiden Mannschaften nicht abzusprechen, aber die Zuschauer bekommen in dieser ersten Halbzeit spielerische Schonkost geboten. Mehr als eine Halbchance, bei der Christoph Stückler vor Hannes Aigner klären kann, gibt es von den Offensivabteilungen nicht zu sehen. Kurz vor der Pause haben die Linzer jedoch Glück, als Schiedsrichter Einwaller einen Ellbogencheck, des bereits verwarnten Henrique übersieht. Kein einziger Torschuss dafür sechs gelbe Karten, das ist die ernüchternde Bilanz der ersten Halbzeit.

Doppelter Rückschlag für den LASK binnen weniger Sekunden

In Minute 51 dann endlich der erste Torschuss der Partie. Nach einem Eckball kommt Ali Hamdemir zum Kopfball, kann aber Lustenau-Goalie Kofler damit nicht in Bedrängnis bringen. Kurz darauf kann sich Silvio über die linke Seite durchsetzen und sieht den freistehenden Cardozo, dieser trifft jedoch von der Strafraumgrenze den Ball nicht richtig und so geht sein Schuss weit über das Tor. In Minute 59 bekommt dann Luiz Henrique seine zweite gelbe Karte und muss somit etwas verspätet vorzeitig unter die Dusche. Die darauf folgende Freistoß-Flanke kann Boya auf Thiago ablegen, welcher denn Ball aus einem Meter über die Linie drückt. Kurz darauf hat Gerald Krajic die Chance auf den zweiten Treffer, verfehlt jedoch mit seinem Volley knapp das Tor. In Minute 72 hat Pierre Boya nach Zuspiel von Karatay die Gelegenheit zur Vorentscheidung. Der Lustenauer Goalgetter schiebt den Ball aber alleinstehend vor Thomas Mandl am Tor vorbei. Der LASK zeigt sich in Unterzahl kämpferisch und wird mit zunehmender Spieldauer immer stärker

Templ gleicht aus

Trainer Walter Schachner riskiert in der letzten Viertelstunde nochmals alles und spielt trotz numerischer Unterlegenheit mit drei Stürmern. Dieses Risiko sollte belohnt werden. Nachdem die Lustenauer Defensive den Ball nicht weg bringt, ist Florian Templ zur Stelle und köpft aus drei Metern zum 1:1 ein. Praktisch im Gegenzug vergibt Boya eine tolle Gelegenheit zur erneuten Führung für die Gäste. In dieser Phase sehen die Zuschauer nun, dass was man sich von Anfang an erwartet hatten. Beide Mannschafte werfen alles nach vorne und wollen unbedingt den Sieg. Das Spiel steht in dieser Phase auf Messers Schneide.

Unfassbare Schlussphase

In Minute 84 steht wiedermal Schiedsrichter Einwaller im Mittelpunkt. Christoph Stückler sieht nach einer eher harmlosen Attacke zum zweiten Mal Gelb und muss somit vorzeitg unter die Dusche. Nur drei Minuten später erhält dann auch noch der Lustenauer Soares die Ampelkarte und der LASK agiert in den Schlussminuten gar in Überzahl. In dieser Phase überschlagen sich die Ereignisse. Den folgenden Freistoß bringt Cardozo zur Mitte. Der Ball kommt über Umwege zu Templ, der sofort abzieht. Sein Schuss wird dabei von Unverdorben glücklich abgefälscht und landet via Innenstange im Netz des Lustenauer Gehäuses. Der LASK gewinnt somit eine bereits verloren geglaubte Partie nach einer hochdramatischen Schlussphase, die wohl noch für viel Diskussionsstoff sorgen wird. Diese turbulente Schlussphase sollte den Linzern die nötige Motivation und Moral für die zwei noch verbleibenden Meisterschaftsrunden geben, damit vielleicht doch noch das Unmögliche möglich gemacht wird und man Schlussendlich den Meistertitel feiern kann.

 

LASK Linz – Austria Lustenau 2:1 (0:0)

Torschützen: Templ (77.), Unverdorben (89.), Thiago (60.)

Linzer Stadion 2.600

SR Einwaller

Aufstellung LASK Linz: Mandl; Kogler - Aufhauser - Sebastian Wimmer -  Kaufmann; Silvio (70. Templ) - Hamdemir  - Varga (73. Koller) - Cardozo; Henrique; Aigner (75. Unverdorben)

 

von Andreas Karnitsch

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