BW Linz greift ins Titelrennen der Ersten Liga ein

blauweiss biglustenau sc_austriaDavid gegen Goliath – so ähnlich könnte man das Duell am heutigen Dienstag zwischen dem FC Blau Weiß Linz und der Austria Lustenau bezeichnen. Das Schlusslicht der Ersten Liga aus Oberösterreich empfängt den Titelaspiranten aus Vorarlberg. Aber: Die Lustenauer sind im Frühjahr noch gar nicht richtig auf Touren gekommen und haben sogar die Tabellenführung an den SV Grödig verloren. Genau das ist die Chance für die Mannschaft von Trainer Edi Stöhr – sie muss die Verunsicherung der Vorarlberger eiskalt ausnutzen. 

Edi Stöhr kennt die Austria Lustenau wie seine Westentasche. 1997 stieg der Deutsche Trainer mit der Austria in die Bundesliga auf und war der Vater des Vorarlberger-Fußballwunders. In seiner zweiten Amtszeit als Austria-Lustenau-Trainer gelang ihm im Cup fast der ganz große Coup – im Finale im Happelstadion verlor sein Team aber gegen die SV Ried. Jetzt sitzt Edi Stöhr aber auf der Trainerbank von BW Linz und will seinem früheren Arbeitgeber die Titelsuppe versalzen. 

Sowohl die Linzer als auch die Lustenauer haben sich im Frühjahr mehr erwartet. Die Stöhr-Truppe spielte zwar phasenweise ganz gut Fußball – die Siege blieben jedoch aus. Und mit Unentschieden kann man einen großen Rückstand einfach nicht aufholen. Ebenfalls unrund läuft es in Vorarlberg. Vor der Winterpause schien das Titelrennen schon zugunsten der Lustenauer Austria gelaufen zu sein. Doch Grödig zog am gestrigen Montag durch einen 2:1-Sieg in St. Pölten am Titelmitfavoriten aus Vorarlberg vorbei und ist neuer Spitzenreiter. Dementsprechend nervös sind die Lustenauer – und genau das ist die Chance für die Linzer. 

Zwar spricht die Statistik eine klare Sprache und gegen die Linzer, doch wenn es die Stöhr-Truppe schafft, so lang wie möglich ein 0:0 zu halten oder gar in Führung zu gehen, dann wird es für die Austria aus Lustenau psychologisch ganz schwierig. Denn jeder weitere Punkteverlust könnte das Ende aller Titelträume bedeuten. Für die Linzer wäre ein Sieg gegen ein Topteam der Liga für das Selbstvertrauen Gold wert – damit könnten die Linzer neuen Mut schöpfen und in den verbleiben Runden noch einmal richtig angreifen, um die Relegation doch noch zu vermeiden.