FC Gleisdorf: Der Vizemeister hat Blut geleckt!

Beim FC Jerich International Gleisdorf 09 startet man im Juli in die dritte Regionalliga Mitte Saison. Und die Moriggl-Elf entwickelte sich ohne großartige Anlaufschwierigkeiten in zwei Spielzeite zu einem waschechten Meisterschaftskandidaten. Während man in der Aufstiegssaison 16/17 auf Anhieb den 3. Tabellenplatz eroberte, sprang in der abgelaufenen Saison sogar der Vizemeistertitel heraus. Es ist also wenig überraschend, dass die Steirer auch für die kommende Saison zu den Meisterschaftsfavoriten zählen und heuer sogar um einen Aufstiegslizenz ansuchen könnten. Ligaportal sprach mit Gerald Kainz, sportlicher Leiter beim FC Gleisdorf, über die vergangene und die kommende Spielzeit.

Der Gleisdorfer Stamm bleibt erhalten - "Gallier" Hopfer soll Deutschmann-Abgang kompensieren

Selbstverständlich ist man bei den Oststeirern mehr als zufrieden mit dem Vizemeistertitel der abgelaufenen Saison, wie auch Kainz bestätigt: "Sportlich hätte es nicht besser laufen können. Vor allem, wenn man bedenkt, dass wir mit unserem Budget eher im Mittelfeld stehen." Damit dieser finanzielle Spielraum künftig etwas erhöht werden kann, hofft man beim FC Gleisdorf auf ein attraktives Los im ÖFB-Cup. Die Gleisdorfer Hoffnungen ruhen darauf, dass "wir endlich mal einen Großen bekommen." An der Zielsetzung ändert sich indes nicht viel: "Wir wollen wieder einen ÖFB-Cup-Platz erreichen und unsere jungen Spieler weiterentwickeln." Optimistisch stimmt den Sport-Chef für dieses Vorhaben die Tatsache, dass der Stamm der Mannschaft erhalten bleibt: "Spieler auf die wir bauen wie Gräfischer und co. konnten wir behalten. Wir sind mit unserer Spielerplanung zwar noch nicht fertig, aber schon ziemlich weit." Demnach soll der bestehende Stamm mit "jungen, hungrigen Spielern, die bereits Regionalliga-Luft schnuppern konnten" ergänzt werden. Der eine oder andere erfahrene Spieler würde dem Vizemeister dennoch gut zu Gesicht stehen, schließlich bestätigte Kainz auch das Karrierende von Kapitän Deutschmann sowie die Abgänge von Tauschmann und Puschl, den es zum KSV1919 in die zweite Liga zieht. Alle drei Spieler zählten in der abgelaufenen Saison zum Stammpersonal in der Moriggl-Truppe, doch auch diesen schmerzhaften Abgängen kann Kainz etwas positives abgewinnen: "Dass mit Puschl ein junger Spieler es in die zweite Liga schafft, zeigt auch, dass wir junge Spieler entwickeln können." Die durch das Karriereende der Führungsfigur Deutschmann entstandende Lücke im zentralen Mittelfeld soll Neuzugang Thomas Hopfer vom SV Allerheiligen schließen, der 17/18 29 Mal für die "Gallier" auflief.  Zudem stehen drei Spieler der KM II auf dem Sprung in die KM I: "Daran sieht man, dass auch in unserem eigenen Nachwuchs gut gearbeitet wird."

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Foto: Kapitän Deutschmann geht von Bord - Hopfer soll die Lücke schließen.

Mögliche Option für eine Aufstiegs-Lizenz: Neues Flutlicht in Gleisdorf!

Die Voraussetzungen für eine erneut erfolgreiche Saison stehen also nicht schlecht für die Gleisdorfer, auch wenn Kainz die Liga als noch unberechenbarer ansieht: "Man hat letztes Jahr gesehen, dass mit Vöcklamarkt ein Aufsteiger bis zum Schluss ganz vorne dabei gewesen ist." Zwar weisen die Gleisdorfer offiziell das Erreichen eines ÖFB-Cup-Platz als Zielsetzung aus, doch eine mögliche Aufstiegslizenz rückt ein ganzes Stück näher, denn "wir haben ein neues Flutlicht bekommen, was bisher gegen eine Lizenzierung sprach." Doch noch haben die Oststeirer jede Menge Zeit, bevor sie sich ernsthaft mit diesem Thema beschäftigen müssen, denn erst einmal muss die sportliche Basis gelegt werden. Eine Reihe von Testkicks soll für die nötige Fitness und Frische der Moriggl-Elf zum Saisonstart sorgen: Die Gleisdorfer testen gegen die Admira Juniors, den SV Wildon, den SV Kapfenberg, den SV Lebring und den USV Mettersdorf, Trainingsstart ist der 25. Juni. Zu diesem Zeitpunkt ist die Fußball-Weltmeisterschaft noch in vollem Gange. Auch hier hat Kainz einen Expertentipp: "Die Medien reden, die Deutschen hätten eine Krise. Aber wir wissen alle, wie sie sich steigern können. Deutschland darf man nicht abschreiben. Belgien ist der Geheimfavorit. Auch Portugal und Spanien sind Anwärter. In der Endphase wird es auf die Routine ankommen."

Foto: Richard Purgstaller

Geschrieben von Pascal Stegemann