liga3.at stellt vor: Der Präsident am Wort!

alt"Der DSV Leoben ist eine Marke - die Tradition spricht für sich." Klare Worte von Gabor Heinemann, dem Präsidenten der Donawitzer. Wie er diese wieder stärken will, welche Ziele der obersteirische Verein hat und wie er mit der bisherigen Saison zufrieden ist, verrät er uns im vierten Teil unserer neuen Interviewreihe "liga3.at stellt vor - Der Präsident am Wort!"

"Die Marschrichtung passt auf jeden Fall"

liga3.at: Herr Heinemann, wie zufrieden sind Sie mit der bisherigen Saison?

Gabor Heinemann: "Bis auf das letzte Match kann man glaube ich sehr zufrieden sein. Natürlich gibt es aber auch noch etliches zu verbessern. Zum Beispiel gefällt mir das Spielsystem noch nicht ganz. Wir wollen das Spielerische forcieren. Das klappt manchmal sehr gut, manchmal aber auch gar nicht. Die Marschrichtung passt aber auf jeden Fall."

 

"Der DSV ist etwas Besonderes"

liga3.at: Ich muss nachhaken - die Niederlage beim Obersteirer-Derby gegen Kapfenberg: Warum hat man verloren?

Gabor Heinemann: "Es ist in dieser Liga grundsätzlich einmal so, dass jeder jeden schlagen kann. Natürlich gibt es ein Gefälle, aber im Grunde kann jeder für jeden gefährlich werden, egal ob auswärts oder zu Hause. Es hängt also sehr viel von der Tagesverfassung ab. Unsere Spieler waren eigentlich gut drauf. Leider haben uns die Kapfenberger in den ersten 20 Minuten aber überrannt. So ehrlich muss man sein. Sie waren deutlich aggressiver als wir. Wir haben nur eine gelbe Karte bekommen, Kapfenberg um viele mehr. Alleine daran sieht man das. Wir hätten körperbetonter spielen müssen, haben in dieser Partie aber krampfhaft versucht zu spielen. Wenn das nicht geht, muss man über den Kampf und über den Einsatz ins Spiel finden."

liga3.at: Weg vom Sportlichen, hin zur Position des Präsidenten: Was hat Sie damals dazu bewogen, dieses Amt zu übernehmen? Zu einer so, lassen Sie es mich frech sagen, ungünstigen Zeit?

Gabor Heinemann: "Das ist nicht frech, sondern freundlich. Ich war als Kind Leoben-Fan. Das ist als Leobener und in den glorreichen Zeiten ja logisch. Später wollte ich dem Verein helfen. Wir sind noch immer am Sanieren, der Zwangsausglech und Konkurs ist aber Gott sei Dank durch. Mittlerweile sehe ich es als mein Ziel, den Klub zu einem funktionierenden Verein zu machen. Der DSV ist einfach etwas Besonderes. Da hängen sehr viele Erinnerungen dran."

 

"Der DSV Leoben ist ein Marke"

liga3.at: Was ist das Besondere? Wie wollen Sie Leoben zu einem funktionierenden Verein machen?

Gabor Heinemann: "Der DSV Leoben ist eine Marke - die Tradition spricht für sich. Der Klub ist auch für Leoben wichtig. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass man in Österreich DSV Leoben eher kennt als den TSV Hartberg. Ich habe schon einmal gesagt - auch wenn ich falsch verstanden wurde - dass man den DSV eher kennt als die Stadt selbst. Wir sprechen hier von einem Traditionsverein, der nach wie vor bewegt. Auch wenn von den glorreichen Zeiten 'nur' die Erinnerungen übriggeblieben sind. Wir müssen es schaffen, den DSV wieder lässig zu machen. Auch für die Kinder und die Jugend, bei ohnehin schon regem Zulauf. Dann erfüllen wir auch noch den sozialen Auftrag. Wir sind auf einem guten Weg."

liga3.at: Wie sehen die Ziele heuer noch aus?

Gabor Heinemann: "Zum einen müssen wir das Image als Sprungbrett für Höheres weiter forcieren. Wir sehen uns aber auch als Verein der zweiten Chance. Außerdem wollen wir uns finanziell konsolidieren. Das sportliche Ziel ist ein einstelliger Tabellenplatz. In den nächsten Jahren wollen wir uns dann schrittweise nach vorne orientieren. Wir haben ein jungen engagiertes Trainerteam, mit dem das möglich ist. Ich möchte die Mannschaft unbedingt so halten, wie sie ist. Ich habe Vertrauen in die Burschen. Auch menschlich ist da jeder mehr als in Ordnung."

liga3.at: Was macht Gabor Heinemann eigentlich beruflich?

Gabor Heinemann: "Ich bin im Erdölwesen tätig und daher auch sehr viel unterwegs."

liga3.at: Die letzte Frage: Sie sind einer von sehr wenigen Präsidenten, die sich im Vereins-Fanforum immer wieder zu Wort melden. Warum machen Sie das?

"Leider hören andere immer auf zu schreiben, wenn ich geantwortet habe."

Gabor Heinemann: "Ich melde mich dort deswegen zu Wort, weil ich versuchen möchte, den Fans alles zu erklären. Es ist nicht immmer nachvollziehbar, warum eine Entscheidung so fällt und nicht anders. Ich bin selbst ja genauso Fan, habe aber mehr Einblick und das möchte ich vor den Fans nicht verschweigen. Ich teile auch sehr oft Kritik, argumentiere aber auch sehr oft dagegen. Ich würde mich sogar noch wesentlich öfter dazu äußern, leider hören andere aber immer auf zu schreiben, wenn ich geantwortet habe und das finde ich sehr schade. Auch meine Frau hat schon gemeint, ich soll es lieber lassen, damit sich die User wieder besser über den Verein auslassen können (grinst und lacht laut)."

liga3.at dankt Gabor Heinemann für das interessante Gespräch.

von Martin Mandl