"Das wirtschaftliche Auf und Ab geht an den Spielern nicht spurlos vorbei"

Schlecht gespielt gegen den SAK und unglücklich verloren gegen den Villacher SV – nach den anhaltenden wirtschaftlichen Turbulenzen trüben sich aktuell auch die kurzfristigen sportlichen Zukunftsaussichten der SG Austria Klagenfurt ein. Ende Oktober soll die endgültige Entscheidung fallen, ob es für die Austria eine wirtschaftliche Zukunft geben wird. liga3.at hat mit Sportchef Heimo Vorderegger über die aktuelle Situation der Violetten gesprochen.

 

"Sind optimistisch, dass es für die Austria weitergeht"

„Wir sind nach wie vor optimistisch, dass es für die Austria weitergehen wird“, erklärt Vizepräsident Heimo Vorderegger. Oft wurde bislang die Deadline für die Entscheidung, ob die Austria weiter bestehen kann, verlängert. Gefordert wird eine Entpolitisierung des Fußballgeschehens angesichts der schmerzlichen Erfahrungen rund um den FC Kärnten, der Austria Kärnten und der neu gestarteten Austria Klagenfurt. Der erste Versuch von Josef Loibnegger & Co. die Violetten wiederzubeleben beschäftigt die Gerichte – eine traurige Fortführung der Tradition des in den Konkurs geschlitterten FC Kärnten und der Austria Kärnten. Die Aufforderung von Günther Kronsteiner, Trainer des Villacher SV, anlässlich der Derbypressekonferenz positiver vom Fußballgeschehen zu berichten, stößt im Klagenfurter Fußballgeschehen, abgesehen vom SAK, sehr schnell an die realen Grenzen.

Leere Wörthersee-Arena auch im Derby

Selbst ein Spitzenduell der Regionalliga Mitte, das zugleich auch ein klassisches Städtederby war wie die Partie Austria gegen VSV, lockt kaum mehr Zuschauer ins Stadion als die alltägliche Liga-Fußballkost. Das Derby selbst brachte durchaus attraktiven Fußball, das Imageproblem der Austria in der Fußballgemeinde und darüber hinaus ist jedoch offensichtlich. Die Verantwortlichen der Austria Klagenfurt haben das natürlich erkannt und erklären, dass alles getan wird, um die Austria wieder ins positive Licht zu rücken. Für Heimo Vorderegger ist es keine entscheidende Frage wie die Austria in Kärntner Derbys abschneidet, erklärtes Ziel ist es, in der nächsten Saison aufzusteigen – ganz egal wie immer die Herausforderer heißen sollten.

"Spielunwilligkeit" von Marco Reich? "Absoluter Blödsinn?"

Gerüchten um eine „Spielunwilligkeit“ des erhofften Goleadors der Austria, Marco Reich, erteilt Vorderegger eine scharfe Absage. „Absoluter Blödsinn, Marco ist ein Profi, der zwar derzeit noch verletzt ist, aber in Kürze wieder voll einsatzfähig sein wird.“ Eine klare Aussage von Vorderegger, die wegen Äußerungen von Präsident Dollinger sen. in der Derby-Pressekonferenz wichtig erscheint. „Natürlich geht das Auf- und Ab bezüglich dem wirtschaftlichen Überleben der Austria nicht spurlos an den Spielern vorbei“, erklärt Vorderegger. „Trotzdem liegen wir sportlich nicht so schlecht, gegen den VSV haben wir gut gespielt und unglücklich verloren.“

Blickt man für den Kärntner Fußball in die Zukunft, wäre ein Weiterbestehen der Austria wichtig. In dieser Richtung haben sich bislang fast alle Entscheidungsträger geäußert. In der nächsten Saison ist eine Regionalliga-Mitte Meisterschaft mit vier Kärntner Klubs praktisch sicher, sollte die Austria in wirtschaftlicher Hinsicht den Winter und die aktuelle Saison überleben. Sportlich sind die sensationellen Erfolge des VSV als Aufsteiger und der heuer selbst von der Tabellenposition her sehr starke SAK mehr als ein Hoffnungsschimmer für die Zukunft des Fußballs im südlichsten Bundesland.

von Josef Krainer

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