Transferanalyse - Teil 4: SK Vorwärts Steyr

steyr-bigDie Transferzeit ist vorbei und nun wird es Zeit, die Aktivitäten der 16 Regionalliga Mitte-Klubs genauer unter die Lupe zu nehmen. Bis zum Saisonstart am 2. August präsentieren wir Ihnen eine ausführliche Transferanalyse zu jedem einzelnen Verein. Darüber hinaus lassen wir auch unsere Ligaportal-Experten mit ihrer Einschätzung zu Wort kommen. In Teil vier nehmen wir uns Aufsteiger SK Vorwärts Steyr zur Brust, die Experten-Meinung kommt von Reinhard Burits.

Die Neuzugänge

Boris Kutlesa (SV Grieskirchen): Der 25-jährige Kroate ist ein Mann für die Innenverteidigung. In seiner Heimat durfte er bereits Erfahrung in der höchsten Spielklasse sammeln, lief sechs Mal für den NK Karlovac auf. Im vergangenen Winter erfolgte der Wechsel nach Österreich, wo er für Viertligist Grieskirchen die Schuhe schnürte. Nun schloss er sich dem Aufsteiger aus Steyr an.  

Alexander Staudecker (FC Pasching): Ebenfalls für die Defensive wurde Alexander Staudecker vom amtierenden Cupsieger aus Pasching verpflichtet. Der 19-Jährige soll die linke Abwehrseite der Steyrer verstärken. Staudecker war in der Akademie von RB Salzburg ausgebildet worden, brachte es in den vergangenen Jahren auf 52 Regionalliga-Einsätze. Obwohl er sich in der letztjährigen Paschinger Mannschaft nicht durchsetzen konnte, darf der Linksverteidiger ohne Weiteres als Verstärkung betrachtet werden. 

Ernst-Marco Koll (BW Linz): Ein richtiger Transfer-Coup ist dem SK Vorwärts mit der Verpflichtung von Ernst-Marco Koll gelungen. Der erfahrene Innenverteidiger war ein fixer Bestandteil der Zweitligamannschaft von Blau-Weiß Linz in den vergangenen beiden Jahren. Ursprünglich war Koll als Ersatz für Danilo Duvnjak verpflichtet worden, der dem Verein entgegen seiner ersten Absichten aber doch erhalten blieb. Der 28-jährige Neo-Steyrer dürfte seinen Stammplatz wohl dennoch in der Tasche haben. 

Robert Dorfmayr (SK Enns): Auch auf der Torhüterposition gibt es eine Veränderung, wenngleich Robert Dorfmayr nur als halber Neuzugang betrachtet werden kann. Das 22-jährige Talent war zuletzt an Siebtligist SK Enns ausgeliehen, kehrt nun nach einem Jahr wieder nach Steyr zurück. Der Schlussmann ist ein Mann für die Zukunft, an der etatmäßigen Nummer eins Reinhard Großalber gibt es für ihn aber vorerst kein Vorbeikommen. 

David Peham (SV Gaflenz): Auch die Offensive durfte bei den Aktivitäten auf dem Transfermarkt nicht zu kurz kommen, weshalb Vorwärts David Peham vom niederösterreichischen Landesligisten Gaflenz an Board holte. Bei den Admira Amateuren sammelte der 21-Jährige reichlich Erfahrung in der Regionalliga Ost. In den Tests gegen Amstetten und Austria Salzburg sowie im Cup gegen Retz zählte Peham bereits zur Anfangsformation des Aufsteigers. 

Peter Orosz (UVB Vöcklamarkt): Nicht diskussiert werden müssen die großen Torjäger-Qualitäten von Peter Orosz. Wacker Innsbruck, Red Bull Salzburg, FC Pasching, Vasas Budapest - um nur einige seiner prominenten bisherigen Stationen zu nennen. 40 Bundesligaspiele hat der 31-Jährige auf dem Buckel, zehn Treffer gelangen ihm dabei. Der Ungar hat in Steyr noch einiges gutzumachen - denn bei seinem ersten Engagement 2012 stieg Orosz mit dem SK Vorwärts aus der Regionalliga Mitte ab.

Gergely Füzfa (DSV Leoben): Einen Abstieg aus der Regionalliga hinter sich hat auch Gergely Füzfa. Der 25-Jährige konnte den Absturz des DSV Leoben nicht verhindern. Bei den Oberösterreichern will der Ungar, der vorzugsweise im defensiven Mittelfeld zum Einsatz kommt, die Scharte ausbessern. Mit seiner Routine sollte Füzfa in vielerlei Hinsicht eine Verstärkung für die Kensy-Truppe darstellen.

Rexhe Bytyci (Austria Klagenfurt): Neben Peter Orosz zogen die Steyrer noch einen zweiten Torjäger an Land. Auch Reyhe Bytyci stellte seine Klasse bei zahlreichen höherklassigen Clubs unter Beweis, ging unter anderem für den LASK, Grödig, Hartberg oder den spanischen Verein Las Palmas auf Trefferjagd. Zuletzt stand er bei Ligakonkurrent Austria Klagenfurt unter Vertrag. Kann der 26-Jährige sein Potenzial voll abrufen, ist er für den Aufsteiger mehr als nur eine Verstärkung. 

 

Fazit

Die Steyrer scheinen aus dem letzten Abstieg aus der Regionalliga gelernt zu haben. Man verstärkte sich gezielt und auf jeder Position, holte zahlreiche Akteure mit Zweit- oder sogar Erstliga-Erfahrung an Board. Fast alle Neuzugänge stellten ihre Qualitäten in der Vergangenheit bereits über einen längeren Zeitraum unter Beweis. Unter der Leitung des erfahrenen Coaches Adam Kensy sollte sich die Mannschaft rasch finden und den Klassenerhalt vorzeitig in trockene Tücher bringen. Ein entscheidender Vorteil kann auch das in Steyr riesige Fanpotenzial werden. 

 

Das sagt der Experte

Reinhard Burits (Ligaportal-Experte OÖ):
"Die Steyrer haben auf jeden Fall Spieler mit mehr Erfahrung und mit mehr Routine geholt. Zwar ist es immer schwierig, so viele Neuzugänge zu integrieren, Trainerfuchs Adam Kensy weiß aber, wie er das angehen muss und was zu tun ist. Ich glaube schon, dass die Steyrer einen Platz im gesicherten Mittelfeld erreichen können."
 

Christoph Gaigg