Transferanalyse - Teil 13: Austria Klagenfurt

austria-klagenfurtDie Transferzeit ist vorbei und nun wird es Zeit, die Aktivitäten der 16 Regionalliga Mitte-Klubs genauer unter die Lupe zu nehmen. Bis zum Saisonstart am 2. August präsentieren wir Ihnen eine ausführliche Transferanalyse zu jedem einzelnen Verein. Darüber hinaus lassen wir auch unsere Ligaportal-Experten mit ihrer Einschätzung zu Wort kommen. In Teil 13 nehmen wir uns den SK Austria Klagenfurt zur Brust, die Experten-Meinung kommt von Reinhard Tellian.

Die Neuzugänge

Patrick Stornig (TSV Hartberg): Der 24-jährige Innenverteidiger wechselte von Zweitligist TSV Hartberg nach Klagenfurt. In der vergangenen Saison bestritt er elf Einsätze für die Steirer, nun kehrt Stornig nach Kärnten zurück. Der 189cm große Abwehrspieler soll den Klagenfurtern die nötige Stabilität im Defensivverbund verleihen.

Kevin Winkler (SV Feldkirchen): Der 20-Jährige hat bereits 47 Regionalliga-Matches auf dem Buckel, trug vergangenes Jahr die Dress von Absteiger Feldkirchen. Winkler ist ein Mann für das Mittelfeld, um seinen Stammplatz wird das junge Talent wie der Großteil der Kaderspieler hart kämpfen müssen. 

Christian Prawda (VSV): Jede Menge Erfahrung bringt der neue Linksverteidiger mit nach Klagenfurt. 98 Bundesligaspiele und 114 Zweitligamatches sprechen Bände. Bis auf einen halbjährigen Abstecher bei Sturm Graz verbrachte Prawda seine gesamte Karriere in der Kärntner Landeshauptstadt, ehe 2011 der Wechsel nach Villach erfolgte. 

Andreas Tiffner (Wiener Sportklub): Eine Menge Erfahrung sammelte trotz seiner Jugend auch Andreas Tiffner. Der 22-Jährige schnupperte bereits Europacupluft, 2010 durfte er eine Halbzeit für die Wiener Austria in der Euro League-Qualifikation ran. U21 Nationalmannschaft, Bundesliga, Heute für Morgen Erste Liga - Tiffner kennt alles. Den einen oder anderen Torerfolg darf man vom jungen Angreifer in jedem Fall erwarten.

Sandro Zakany (WAC): Frisch aus der Bundesliga kam Sandro Zakany (25) zur Austria. Insgesamt 43 Partien in der höchsten Spielklasse bestritt der offensive Mittelfeldspieler, nach einem Jahr in Wolfsberg hatte er nun genug und schloss sich dem Projekt der Austria an. 

Ingo Mailänder (SG Steinfeld): Auch junge Talente für die Zukunft dürfen im umfangreichen Transferprogramm der Austria nicht fehlen. Ingo Mailänder (20) war zuletzt in der Kärntner Liga aktiv, mit ihm holten die Klagenfurter eine zusätzliche Alternative für die Defensive. 

Marko Rojc (ND Gorica), Patrik Eler (Adria Miren), Sasa Lalovic (ND Mura): Ein slowenisches Trio für die Austria - der Wegfall der Ausländerreggelung macht es möglich. Der 20-Jährige Rojc verstärkt die Prelogar-Truppe im defensiven Mittelfeld, der 27-jährige Lalovic ist Stürmer. Beide können bereits auf Einsätze in der höchsten slowenischen Liga zurückblicken. Auch Patrik Eler (22) hat seine Stärken im Angriff, was er bei seinem Pflichtspieldebüt gegen die Wiener Viktoria auch zum Tragen brachte. 

Noel Alonso Pérez (Caudal Deportivo), Raúl García Lozano (Marino Luanco), Manuel Sosa-Perez (CF Montanesa), Víctor Alonso (UE Sant Andreu), Abián Serrano (Atlético Madrid C): War vorhin noch von einem slowenischen Trio die Rede, stieß aus Spanien sogar ein Quintett zum Verein. Der routinierteste Neuzugang ist Innenverteidiger Raúl García Lozano, der 2001 für Oviedo in der Primera División auflief. Ebenfalls ein Mann für die Defensive ist Noel Alonso, während Neo-Sportchef Manfred Bender mit den Verpflichtungen von Sosa-Perez, Víctor Alonso und Serrano den Konkurrenzkampf im Mittelfeld weiter anheizte.

David Poljanec (BW Linz): Der vierte Slowene in der Prelogar-Truppe hat in der Vergangenheit seine Duftmarken schon hinterlassen. 19 Mal traf der 26-Jährige in seiner ersten Zeit beim damaligen Zweitligisten BW Linz ins Schwarze. Nach einem weniger erfolgreichen Halbjahr nach seiner Rückkehr in die oberösterreichische Landeshauptstadt will Poljanec nun bei der Austria an alte Erfolge anknüpfen.

Florian Heindl (Liebenfels); Last but not least verstärkten sich die Kärntner auch auf der Torhüter-Position. Das 19-jährige Torwarttalent kämpft mit Filip Dmitrovic um das Leiberl als Zweiergoalie hinter dem etatmäßigen Stammkeeper Alexander Schenk. In den vergangenen beiden Jahren brachte es Heindl auf 20 Einsätze für die Austria in der Regionalliga Mitte. 

Fazit 

"The same procedure as every year", könnte man fast meinen, wenn man sich die Transferaktivitäten der Klagenfurter genauer ansieht. Bleibt den Kärntnern nur zu wünschen, dass ihnen ein Ausverkauf wie im vergangenen Winter dieses Mal erspart bleibt. Bekommt Trainerfuchs Joze Prelogar die nötige Zeit, aus den vielen Neuen eine Mannschaft zu formen, wird mit der Austria in jedem Fall stark zu rechnen sein. Denn die Landeshauptstädter konnten zahlreiche qualitativ hochwertige und routinierte Spieler verpflichten. Für den Aufstieg wird es wohl (noch) nicht reichen, ein Spitzenplatz für die Violetten gilt aber als wahrscheinlich. 

 

Das sagt der Experte

Reinhard Tellian (Ligaportal-Experte KT):
"Austria Klagenfurt ist schwer einzuschätzen. Man hat sehr viele Spieler verloren, dazu 15 oder 16 Neue geholt. Überraschend war das Ergebnis in Hartberg (3:1-Sieg, Anm.), wobei man unter Vorbehalt sehen muss, in welcher Besetzung die Hartberger gespielt haben. Aber: Goalgetter Poljanec, Zakany, Tiffner - das sind alles Leute, die schon weiter oben gespielt haben. Wenn sie ihre Leistung bringen, müsste die Austria der erste Herausforderer vom LASK und Pasching sein. Von der Kaderstärke her ist sie auf jeden Fall sehr gut besetzt. Ich hoffe einfach, dass sie das umsetzen kann, was posaunt wurde. Denn für Kärnten wäre es super, wenn endlich wieder ein Verein da ist, der eine Führungsposition übernimmt oder vielleicht sogar den Aufsteig schafft. Ich hoffe zudem, dass der Rückraum hinsichtlich der finanziellen Situation passt. Letzte Saison hat man ja im Winter nicht gewusst, ob man nicht zusperren soll. Man hat dann mit einer abgespeckten Variante weitergespielt, aber das ist nicht das, was dieses Stadion braucht."

Christoph Gaigg