"Lasse mich vom Verband nicht erpressen!" - BW Linz droht Strafverifzierung

blauweiss biglafnitz svRiesenaufregung in Linz! Obwohl das am Freitag abgesagte und für heute geplante Match zwischen dem FC Blau-Weiß Linz und dem SV Licht&Loidl Lafnitz nicht durchgeführt werden kann, reisen die Gäste und auch das Schiedsrichterteam ins Donauparkstadion an (ligaportal berichtete). Den Oberösterreichern droht damit eine Strafverifizierung am Grünen Tisch - BW Linz-Manager Andreas Kindlinger übt scharfe Kritik am Fußballverband.

"Mache mich strafbar!" 

Es brodelt gewaltig! Lafnitz-Sektionsleiter Josef Tripaum bestätigt im Gespräch mit ligaportal nochmals die Anreise seines Klubs nach Linz - obwohl das Spiel auf keinen Fall ausgetragen wird. "Es hat keine offizielle Absage gegeben, auch die Schiedsrichter reisen an", erklärt Tripaum. Die Folge ist nun möglicherweise eine 3:0-Wertung am Grünen Tisch für die Steirer. "Das könnte sein", sagt auch der Lafnitzer Sektionschef. BW Linz-Manager Andreas Kindlinger ist darüber selbsterklärend wenig erbaut. Ihm sind aber die Hände gebunden - es gibt definitiv keine Bewilligung seitens des Magistrates Linz. "Ich mache mich strafbar, wenn wir das Spiel ohne Zustimmung der Behörde durchführen. Hier in Linz haben wir nun einmal diese Auflagen. Ich weiß nicht, wie es in Lafnitz oder Allerheiligen ist, da genügen vielleicht einige Ordner und Securities. Bei uns gibt es aber keine Veranstaltung ohne Polizei", erklärt er. 

"Das ist eine Nötigung vom Verband" 

Die Hauptverantwortlichen für die aktuelle Situation sieht er beim Fußballverband: "Ich lasse mich vom Verband nicht erpressen. Für mich ist das eine klare Nötigung, es wird ein Spiel angesetzt, obwohl man weiß, dass die Sicherheit nicht gewährleistet ist. Das ist äußerst fragwürdig, ich werde da zu einer strafbaren Handlung genötigt", faucht Kindlinger. Der selbst alles probiert hat, um eine zufriedenstellende Lösung für alle Beteiligten zu finden. Er habe mit dem Obmann von Lafnitz telefoniert, ihm die Probleme mitgeteilt und vorgeschlagen, das Spiel auf Dienstag zu verschieben. Zudem habe er Lafnitz sogar zum Essen eingeladen, berichtet der Manager. Auch um eine Bewilligung beim Magistrat kämpfte Kindlinger - vergebens. "Für ein Spiel Zusatztribünen zu organisieren, war nicht so problematisch, wie ein Spiel abzusagen", verrät er.

Der BW-Verantwortliche weist daraufhin, dass die Linzer aus einer Verschiebung auf Dienstag keinesfalls Vorteile ziehen würden: "Die Geschädigten wären wir selbst, wir hätten in zwölf Tagen vier Spiele. Das macht man ja nicht freiweillig." Für den Gegner bringt Kindlinger mehr Verständnis auf. Denn würden die Lafnitzer auf eine Anreise verzichten, die Schiedsrichter aber vor Ort sein, "könnte das Spiel 3:0 für uns gewertet werden, weil der Gegner nicht erschienen wäre", vermutet der BW-Funktionär. Von der Fußballverbandsseite war bislang telefonisch niemand erreichbar, Pressesprecher Oberndorfinger weilt derzeit auf Urlaub. 

Christoph Gaigg