So fern und doch so nah - Fußball-Linz steht vor brisanten Duellen

lask bigblauweiss bigpasching biglafnitz svEs gibt nicht viel, was den LASK und den FC Blau-Weiß Linz verbindet. Und doch sind sich die beiden Klubs am Dienstagabend so nah wie selten zuvor. Während Schwarz-Weiß auf der Gugl im Schlager den FC Pasching empfängt, trifft Blau-Weiß gerade einmal 4,6 Kilometer entfernt auf den SV Licht&Loidl Lafnitz. Und noch etwas eint die beiden Vereine aus der oberösterreichischen Landeshauptstadt, ist die Brisanz der beiden Duelle enorm. 

Daxbacher: "Pasching stärkster Konkurrent" 

Das große Schlagerspiel steigt auf der Linzer Gugl: Vizemeister und Cupsieger Pasching gastiert beim Titelverteidiger und heuer noch ungeschlagenen LASK. Die Brisanz dieses OÖ-Derbys ist nicht wegzudiskutieren. Nicht nur, weil die Rivalität unter den Fans der beiden Klubs unbestritten ist. Sondern auch in sportlicher Hinsicht, wie LASK-Trainer Karl Daxbacher bestätigt: "Pasching ist sicherlich auch heuer der stärkste Konkurrent im Kampf um den Relegationsplatz", ist der Erfolgscoach überzeugt. Daran ändert auch der Abgang von Trainer Baumgartner nichts. Unter Interims- und Vielleicht-Langzeitbetreuer Martin Hiden hat der FCP das Siegen keineswegs verlernt, gewann beide Spiele.

Ketelaer: "Besondere Brisanz ist bekannt!" 

Nicht minder brisant ist das Duell im Donauparkstadion zwischen BW Linz und Lafnitz. Eine Partie, die nur 4,6 Kilometer entfernt von jener des LASK stattfindet. Die beiden Linzer Stadtrivalen sind sich daher nah wie lange nicht. Auch, weil die Blau-Weiß-Anhänger ebenfalls nicht allzu gut auf den Gegner zu sprechen sein dürften. Die Vorgeschichte steckt noch in den Köpfen: Auf Grund einer fehlenden Spielgenehmigung der Stadt Linz durfte das Match nicht ausgetragen werden. Der Verband sagte die Partie dennoch nicht offiziell ab. Das Spiel fand nicht statt - und Lafnitz bestand danach auf den drei Punkten auf dem Grünen Tisch. Erst nach einiger Zeit lenkte der Verein ein, verzichtete entgegen erster Absichten auf einen Protest gegen das Urteil Neuaustragung. "Dass die Partie besondere Brisanz hat, brauchen wir nicht extra zu erwähnen, das ist bekannt", sagt BW-Coach Marcel Ketelaer. 

Linzer als leichte Favoriten 

Auch sportlich sind die Vorzeichen ähnlich: Beide Landeshauptstadtklubs gehen als leichter Favorit in die Duelle. Der LASK erwischte einen optimalen Start, gewann in sieben Runden sechs Mal. Zuletzt feierte man einen souveränen Auswärtssieg in Allerheiligen. "Nach einem guten Meisterschaftsstart gehen wir mit viel Selbstvertrauen in dieses Spiel. Wir wollen von Beginn an zeigen, dass wir dieses Spiel gewinnen wollen", so Coach Daxbacher. Das erklärte Ziel der Linzer: Mit einem weiteren Derbysieg die Tabellenführung zurückerobern. Der Paschinger Auftakt verlief etwas holpriger, nach zuletzt vier Siegen in Folge liegt man aber nur noch drei Zähler hinter dem Schwarz-Weißen Rivalen. "Gegen diesen LASK brauchen wir eine Leistung wie bei den Cup-Siegen gegen Rapid, Salzburg und die Wiener Austria", sagt Trainer Martin Hiden in den Oberösterreichischen Nachrichten. Bei einem Sieg seiner Mannschaft stünden seine Chancen auf ein langfristiges Engagement als Chefcoach hoch. Gewinnt der Klub aus der Linzer Vorstadt mit drei Toren Unterschied, könnte man sogar am Rivalen vorbeiziehen. 

Ketelaer warnt  

Das gilt auch für den SV Lafnitz, dem allerdings ein einfacher Erfolg genügen würde. BW-Coach Ketelaer ist sich der schwierigen Aufgabe bewusst: "Wir werden hellwach sein müssen, von der ersten
Minute weg bis zur letzten", sagt der 35-Jährige. Ein Rückfall wie zuletzt gegen den VSV soll nicht passieren. Zwar gewann man die Partie mit 2:1, brachte sich nach guter erster Hälfte aber selbst in Bedrängnis. "Ab der 55. Minute muss ich sagen, dass wir mit unserer Einstellung ein wenig runtergefallen sind. Villach hatte nicht die große Möglichkeit und wir haben uns trotzdem das Leben hinten raus schwer gemacht,. Das darf einfach nicht passieren, schon gar nicht gegen die Lafnitzer, die von ihrer Fitness, Physis und Einstellung leben", warnt Ketelaer vor dem starken Aufsteiger aus der Steiermark. Allerdings konnte die Waldl-Elf in den bisherigen zwei Auswärtspartien noch kein Erfolgserlebnis landen, ging jeweils als Verlierer vom Platz. An der Brisanz des Aufeinandertreffens ändert das nichts. Eine Brisanz, die auch 4,6 Kilometer entfernt auf der Gugl zum Tragen kommt.

Christoph Gaigg