Weiz und Gurten teilen sich Punkte zum Auftakt

Beide Mannschaften, sowohl der SC Sparkasse Weiz als auch die Union Raiffeisen Gurten lieferten in der Regionalliga Mitte einen sehr ansprechenden Herbstdurchgang ab. Vor allem die Oststeirer überraschten als Liganeuling mit dem dritten Rang vollends - eine Platzierung mit der in der spielstarken Klasse wahrlich nicht gerechnet werden konnte. Aber auch Gurten, die 1.200 Einwohner zählende Ortschaft im Innviertel, absolviert überhaupt die allererste Saison in der dritthöchsten Spielklasse, wusste weitgehenst erfolgreich den Mann zu stellen. Wenngleich aber der elfte Tabellenplatz zur Zeit doch noch Spannung im Abstiegskampf hervorruft. Der Verein will aber unter allen Umständen das nächstjährige 60-jährige Jubiläum in der Regionalliga Mitte begehen.

Frühzeitiger Gästejubel

Augrund dieser Gegebenheiten waren die Hausherren bei dieser Auftaktspartie doch mit der Favoritenrolle behaftet. Zudem mussten die Weizer im Siemens Energy Stadion bei acht Matches erst einmal die drei Zähler dem Spielpartner überlassen (Runde 10 - 1:3 beim Derby gegen Lafnitz). Außerdem ist die Truppe von Trainer Rainer Neuhofer nicht wirklich als torgefährlich bekannt, wie 15 Treffer in 16 Begegnungen verdeutlichen - im Vergleich dazu haben die Weizer gleich 32 Mal ins Schwarze getroffen. Doch es kommt erstens oft anders und zweitens als man denkt. Denn das Spiel ist nur wenige Minuten alt, schon steht es 0:1. Dabei befördert Peter Ocovan unter Bedrängnis einen Flankenball von Rene Wirth ins Weizer Tor - ein Einstand nach Maß für den Neuzugang aus Plauen (5.).


Der Weizer Kevin Hacker (links) beim Zweikampf mit Fabian Wimmleitner

Die Frage, die sich nun vor etwa 400 Zusehern stellt, ist, wie die Antwort der Mannen von Coach Uwe Hölzl denn nun aussieht. Und dieses rasche Gegentor hat doch entsprechend Unruhe in das Spiel des Gastgebers gebracht. Man ist zwar heftigst bemüht, einen Rhythmus zu finden, die Innviertler, die konsequent zu Werke gehen, haben aber alles soweit unter Kontrolle. Bis zur 33. Spielminute, da trifft Christopher Feiner mit der ersten wirklichen Weizer Möglichkeit mit seinem siebenten Saisontreffer aus elf Metern punktgenau via Innenstange in die Ecke - 1:1, den Assist dazu lieferte Kevin Steiner. Dieses Tor verleiht den Weizern dann in weiterer Folge doch mehr und mehr Rückenwind. Nun demonstrieren die Oststeirer, warum man in der Heimtabelle zu den Top Five zählt. Es kommt auch zu vielversprechenden Gelegenheiten, Gurten-Keeper Florian Berger kann sich jedoch schadlos halten.

Wenig Rasse im zweiten Spielabschnitt

Dieser eine Zähler würde für die Oberösterreicher einen wertvollen Zuwachs im Kampf um den Klassenverbleib darstellen. Die Weizer, die nun doch mit etwas Verspätung zum nötigen Spielfluß gefunden haben, sind aber darauf fokussiert auf eigener Anlage einen vollen Punktezuwachs verbuchen zu können. Dementsprechend couragiert bzw. zielorientiert dann auch das Auftreten der Hölzl-Truppe nach Wiederbeginn, es sollte sich jedoch als Strohfeuer herausstellen. Denn die Innviertler wissen die vorgetragenen Angriffe des SC Weiz mit unbändiger Einsatzbereitschaft bereits im Ansatz zu unterbinden. So kommt es nach einer gespielten Stunde doch immer mehr zu einer Partie, die vollauf auf Augenhöhe verläuft. Das von Gurten erfolgreich praktizierte Pressing behagt den Heimischen ganz und gar nicht - wirkliche Torchancen bleiben hüben wie drüben aus.


Dicke Luft im Gurten-Strafraum: Simon Schnaitter, Torhüter Florian Berger und Josef Feichtinger (v.li.) verhindern Schlimmeres gegen Kevin Steiner

So kommt es, dass sich die beiden Teams bei diesem Aufsteigerduell mit Fortdauer mehr und mehr neutralisieren. Zumeist ist die Partie geprägt von ungenauen Zuspielen, demnach sollten gefährliche Torraumszenen auch zur Gänze ausbleiben. Man zeigt sich auch da wie dort soweit zufrieden mit dem Auftaktspunkt. Unübersehbar, dass in spielerischer Hinsicht doch noch einiges fehlte, nach der langen Winterpause. So trennt man sich schlussendlich mit einem 1:1-Remis, ein Ergebnis, das dem Spielverlauf soweit auch entspricht. Die nächsten Aufgaben, die auf die beiden Mannschaften warten, sind Vorwärts Steyr, wo es für die Weizer gilt zu bestehen bzw. kommt es in Gurten zum OÖ-Derby gegen die FC Pasching/LASK Juniors - Anpfiff bei beiden Spielen ist Samstag, 14. März, um 15:00 Uhr.

SC Sparkasse Weiz - Union Raiffeisen Gurten 1:1 (1:1)

Siemens-Energy-Stadion, Weiz, 400 Zuschauer, SR Edin Omerhodzic

SC Weiz: Harrer, Friedl, Hacker (79.Stipkovic), Steiner, Grasser (86.R.Hopfer), Strobl, L.Hopfer, Hasenhütl, Feiner, Harrer (68.Honjo), Durlacher

Union Gurten: Berger, J.Feichtinger, Reiter, Penninger (88.Lüftl), M.Feichtinger, Wimmleitner, Ocovan, Toth, Wirth (87.Zweimüller), Schnaitter, Hirsch

Torfolge: 0:1 (5.) Ocovan, 1:1 (33.) Feiner

gelbe Karten: Feiner, Hasenhütl, Hacker, M.Hopfer bzw. Hirsch

Stimmen zum Spiel:

Heinz Sommer, Vorstandsmitglied SC Weiz: "Die Partie ist doch vieles schuldig geblieben. Gurten hat sich auf dem unebenen Platz aber auch teuer verkauft. In Summe gesehen passt das Unentschieden schon."

Rainer Neuhofer, Trainer Union Gurten: "Für uns stellt dieses Remis einen gewonnenen Punkt dar. Vor allem im ersten Spielabschnitt konnten wir über die rechte Seite für viel Druck sorgen. In der zweiten Spielhälfte war dann weniger los, dafür waren auch die Platzverhältnisse mitverantwortlich. Das Remis erscheint soweit leistungsgerecht."

Fotos: Richard Purgstaller

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