Im zweiten Auswärts-Auftritt binnen einer Woche gastiert die WSG Tirol in der 5. Runde der ADMIRAL Bundesliga bei der SV Guntamatic Ried in der josko Arena - Sonntag ab 17 Uhr im Ligaportal-LIVETICKER. Beide Teams in dieser Saison ergebnistechnisch nahezu im Gleichschritt und mit Licht & Schatten. Die Wikinger bekannt für ihre kämpferischen Tugenden, arbeiten und rackern über 90 Minuten und darüberhinaus. Die Wattener wiederholt für Überraschungen gut - im Positiven wie Negativen. Haupt-Schiedsrichter der Partie ist der erfahrene Ing. Gerhard Grobelnik aus Wien. Siehe auch Vorbericht aus Lager SV Ried

Nach 2 Niederlagen zuvor feierte die WSG Tirol heuer am 16. April im 3. Anlauf mit einem 3:2-Sieg die ersten Punkte-Gewinne in der josko Arena. Betretene Mienen bei der SV Ried - re. mit Kapitän Marcel Ziegl. Freude pur dagegen bei Thomas Sabitzer & Giacomo Vrioni, der mit seinem Doppelpack in der Schlussphase die bis zur 82. Min. andauernde Rieder Führung kippen ließ. Da Sabitzer & Vrioni allerdings nicht mehr bei den Gästen spielen, können sie diesmal die SVR nicht ärgern.

Rieder und Wattener Achterbahnfahrt zum Auftakt

„In Ried ist es immer schwer“, erklärte WSG-Cheftrainer Thomas Silberberger im Rahmen der obligatorischen Pre-Match-Pressekonferenz vor. In diesem Jahr vielleicht sogar noch schwerer als in den Jahren zuvor. Zumal die Innviertler, ähnlich wie seine Mannschaft, in den ersten vier Runden mit wechselhaften Leistungen aufwarteten. Das eine Mal top, das nächste Mal flopp.

Zum Saisonauftakt gab’s für die Rieder eine unglückliche 0:1-Niederlag in Wien-Hütteldorf, wo die Elf von Chefcoach Christian Heinle bei zwei Stangenschüssen Pech hatte. In Runde 2 feierten die Innviertler mit dem 1:0-Heimsieg über Aufsteiger Austria Lustenau den bislang einzigen Liga-Sieg in dieser Saison, ehe ein Heim-Punkt (zu Zehnt!) gegen Vizemeister Sturm Graz und eine 0:1-Niederlage in Klagenfurt folgten. 

Eine Parallele zur WSG, die im heurigen Spieljahr trotz dominanter Auftritte aufgrund der ausbaufähigen Effizienz Zähler liegen ließ, zuletzt bei Austria Wien zudem die spielerisch wohl bescheidenste Leistung in der laufenden Saison bot. In der - wenn auch zu diesem Zeitpunkt noch nicht so aussagekräftigen - Tabelle sind beide Teams punktgleich auf Tuchfüllung sind. Die WSG auf Platz 7, die SV Ried auf 9.

WISSENSWERTES

Top-Gunner: Tim Prica ist mit 5 Saisontoren aus den ersten vier Spielen nahezu nahtlos in die Rolle von Ex-Torschützenkönig Giacomo Vrioni geschlüpft. Der 20-jährige Schwede hat damit um zweieinhalb mehr Tore erzielt als die ganze Rieder Mannschaft.

Lieblings-Gegner: Auch wenn WSG-Chefcoach Thomas Silberberger von einem schweren Gang nach Ried spricht: die jüngere Statistik sieht das anders. Im Vorjahr hat sich die WSG nämlich in 4 Duellen mit den Wikingern am Ende 3 Mal durchgesetzt. Der ehemalige "Angstgegner" wurde also in jüngerer Vergangenheit zu einer Art ‚Lieblingsgegner‘. Der Unsicherheitsfaktor dabei: Statistik spielt nicht Fußball.

Transfer-Remis: Die SV Ried wird auf transfermarkt.at mit einem Marktwert von 7,75 Mio. Euro gehandelt. Die WSG Tirol liegt mit einem Kaderwert von 7,55 Mio. Euro fast gleichauf. 

Szene heuer vom Frühjahrs-Duell SV Ried vs. WSG Tirol am 16. April 2022 in der Quali-Gruppe.

"Kampfstarke Rieder, die immer wieder Publikum abholen"

WSG-Coach Thomas Silberberger über...

...was er sich vom Duell bei den Wikingern erwartet: „SV Ried ist mit Sicherheit eines der schwersten Auswärtsspiele für uns. Ein kleiner Platz, viele Zuschauer. Ried ist eine kampfstarke Mannschaft, die immer wieder das Publikum abholt – da kann man schon von einem Heimvorteil sprechen. In Ried haben wir eigentlich immer große Probleme gehabt. Wir werden sehen, wer von den beiden Wundertüten am Sonntag weniger Wunder vollbringt.“  

… wie die empfindliche 1:2-Niederlage aus Wien aufgearbeitet wurde: „Mit einer lauten Ansprache direkt nach dem Spiel in der Kabine. Und einer Videoanalyse. Wir hatten 60 Minuten Überzahlspiel und dabei extrem viel vermissen lassen. Wieder einmal drei verschenkte Punkte – das hat mir extrem zugesetzt. Wir haben es der Mannschaft gezeigt. Danach müssen wir es abhaken. Jetzt liegt der Fokus voll auf Ried.“

… ob der Vergleich mit dem Vorjahr, wo nach 4 Runden ebenfalls 4 Punkte am Konto waren, einer ist, der täuscht: „Im Vorjahr waren es vier Unentschieden. Aber es tun sich extrem viele Parallelen auf. Im Vorjahr haben wir so wie heuer auch extrem viele Chancen in den ersten vier Spielen liegen gelassen. Viel Unterschied sehe ich nicht.“

"...felsenfest überzeugt, dass acht aus Team rausfliegen"

...ob es nach der Austria-Partie, so wie unmittelbar nach dem Spiel angekündigt, in Ried personelle Konsequenzen gibt: „Direkt nach dem Spiel war ich felsenfest davon überzeugt, dass acht aus dem Team rausfliegen. Auf der Heimfahrt im Bus waren es dann bereits nur mehr sechs. Das hat sich dann im Laufe der Trainingswoche wieder nach unten geschaukelt. Aber ein bis zwei Änderungen wird es definitiv gegeben. Felix Bacher kommt zurück, das ist schon mal eine davon.“

...wie die Legionärsfrage gelöst wird: „Freundschaftlich. Nic Prelec ist mit leichten Adduktorenproblemen diesmal nicht im Kader. Eine reine Vorsichtsmaßnahme. Er steigt am Dienst bzw. Mittwoch sicher wieder voll ins Training ein.“

"Müssen mehr Führung im Team entwickeln"

WSG-Abwehrspieler Felix Bacher, der seine Rotsperre verbüsst hat, über...

...wie sehr nach seiner Rotsperre das Zuschauen gegen die Austria weh getan hat: „Es ist immer schwer, wenn man zuschauen muss und nicht mithelfen kann.“

…was zu tun ist, um mehr Ruhe ins Team zu bringen: „Wir müssen stabiler werden und Fehler, wie meine rote Karte einer war, einfach abstellen. Wir müssen mehr Führung im Team entwickeln, damit wir noch kompakter auftreten.“ 

Fotocredit: Harald Dostal/www.sport-bilder.at