Der (Tabellen-) Letzte kommt bei Baumis Bundesliga-Bilanz für die Herbstrunde der ADMIRAL Bundesliga-Saison 2022/23 zum Schluss. Im Vorjahr hatte der TSV Hartberg gerade noch im Saison-Finish das "Abstiegsgespenst" aus der Steiermark in die Südstadt verjagt. Auch dank Retter Klaus Schmidt, der mit der neuen Saison glück- und erfolglos blieb, sodass die Vereins-Verantwortlichen die "Reißleine" zogen und nach nur 1 Punkt aus den letzten 6 Spielen vor der Winterpause Schmidt durch Rückkehrer Markus Schopp ersetzten. Denn schon wieder greist das "Abstiegsgespenst" über Hartberg. Was meint Ligaportal-Experte Gerald Baumgartner, UEFA-Pro-Lizenz-Inhaber und erfahrener BL-Trainer? Nachfolgend sein Herbstrunden-Fazit. Siehe auch Ligaportal-HERBSTBILANZ über den TSV.

Das erste (Keller-) Duell des neuen Jahres zwischen der SV Guntamatic Ried und dem TSV Hartberg hat es gleich in sich, geht es doch um BigPoints und Weichenstellung. Im Hinspiel am 27. August 2022 in der Profertil Arena besiegten Tobias Kainz (li.) und die Steirer mit 2:0 Philipp Pomers Rieder (re.). 

Nach einem Dreier folgten 3 Niederlagen

Das Tabellen-Schlusslicht TSV Hartberg hat sich nach dem Erstrunden-Sieg gegen den SCR Altach (2:1) kontinuierlich nach unten gearbeitet. Nach jedem Sieg, und das waren im Herbstdurchgang in 16 Runden 3 an der Zahl, gab’s mindestens 3 Niederlagen in Folge.

Die einzige kleine Miniserie mit 4 Punkten in Serie für die Oststeirer war vom 27. August ein 2:0-Sieg gegen die SV Ried bis 3. September ein (respektables, obendrein über 2/3 der Partie in Unterzahl!) 0:0 beim SK Sturm Graz im Steirer Duell.

Doch es folgten wieder 3 Niederlagen gegen Austria Wien (0:3), WAC (3:1) und Austria Klagenfurt (2:3). Den LASK besiegten die Hartberger etwas überraschend auswärts in Pasching mit 3:0. Nach diesem überzeugenden Sieg gegen die Linzer folgten erneut 3 Niederlagen in Serie gegen den SCR Altach (1:0), die WSG Tirol (1:5) und Red Bull Salzburg (1:0).

Ein Punkt schaute noch kurz vor der Winterpause gegen die Ländle-Elf von Aufsteiger SC Austria Lustenau (1:1) heraus, ehe es mit einer erneuten 1:2-Niederlage daheim gegen den Hütteldorfer Traditionsklub SK Rapid Wien in die Winterpause ging.

Werden der 28-jährige Deutsch-Türke Okan Aydin und die Hartberger noch den Sprung vom letzten Tabellenplatz weg schaffen im Frühjahr?

Viele Gegentore zum Spielende hin / Zweikampfquote unter 50% 

Fazit: Es muss sich was ändern beim TSV. Mit Markus Schopp hat man den Mastermind früherer erfolgreicherer Jahre in Hartberg als Trainer und Manager zurückholen können. Das Torverhältnis im Herbst in der Liga von 16:33 sagt bereits viel aus über die Dinge, die sich bei den Steirern ändern müssen. Es fehlt defensiv an Kontinuität. Und offensiv hat nur die SV Ried (12) weniger Tore erzielt.

Die meisten Gegentore bekommen die Hartberger kurz vor und kurz nach der Pause, ebenso zum Ende des Spiels. Daraus kann man gute Schlüsse ziehen. Ebenso wie aus der Zweikampfquote, die bei unter 50% liegt. Im eigenen Stadion konnten 2 Siege und ein Unentschieden geholt werden. Auswärts hingegen nur 1 Sieg und 1 Unentschieden. Auch der Heimstärke früherer besserer Tage sollten sich die Steirer wieder erinnern.

Ein bodenständiger Verein wie der TSV Hartberg hat sich in der Vergangenheit immer über Zweikampfverhalten, Einstellung und vor allem hohe Motivation und Teamgeist auf dem Platz präsentiert. Da müssen sie wieder hin.

Und ganz wichtig: sehr gut aus der Winterpause kommen und Punkte sammeln. Mit dem SV Ried (Sonntag, 12. Februar 2023 in Ried, Ankick: 14:30 Uhr) bekommt es die Schopp-Elf gleich zum Neujahrs-Auftakt mit einem unmittelbarer Konkurrenten im Abstiegskampf zu tun.

Mit Markus Schopp kann Klassenerhalt auf alle Fälle geschaffte werden

Es folgen starke Gegner mit Vizemeister SK Sturm Graz, dem Vorjahres-Dritten FK Austria Wien, dem Vorjahres-Vierten WAC, dem Vorjahres-Sechsten SK Austria Klagenfurt und dem in dieser Saison wiedererstarkten LASK als Tabellendritten, der sich obendrein sicher für die 0:3-Heimpleite gegen Keeper Swete & Co. rehabilitieren will.

Ergo: Alles Gegner, die noch um das Obere Play-Off mitkämpfen. Es wird nicht leicht, aber mit Markus Schopp kann der Klassenerhalt auf alle Fälle geschafft werden.

 
Fotocredit: GEPA-ADMIRAL