6 Runden stehen im Grunddurchgang noch am Programm, dann wird das Feld der ADMIRAL Bundesliga geteilt. Die Meisterrunde ist das Ziel der Begierde, geht es hier doch um die internationalen Startplätze und nicht gegen den Abstieg. Double-Gewinner FC Red Bull Salzburg, Vizemeister SK Sturm Graz und der LASK marschieren vorweg, die anderen Teams haben berechtigte oder zumindest noch theoretische Chancen. Auf der Zielgeraden entbrennt also ein 9-Kampf um 3 Tickets – und die Austria Klagenfurt, die in der vergangenen Saison in ihrem Aufstiegsjahr mit einem "Meistergruppen-Ticket" überraschte, ist mittendrin.

Das Hinspiel am 28. August 2022 in Klagenfurt im Violett-Duell gegen die Wiener Austria hatte es in sich. Beim 3:3-Torespektakel führten die Kärntner kurz nach der Pause mit 2:1, ehe Ranftl & Keles die Partie zugunsten der Veilchen drehten. Doch der Schotte Erving (Foto) bescherte mit seinem Elfmeter-Tor der Pacult-Elf noch das Happyend und den späten Ausgleich (88.) zum 3:3-Endstand.

"Ausgangslage spricht für uns, andererseits..."

Die ebenso unglückliche wie dennoch auch verdiente 0:1-ÖFB-Cup-Viertelfinal-Niederlage beim LASK in der ersten Pflichtspiel-Partie des Jahres scheint weitestgehend abgehakt, auch wenn der umstrittene Siegtreffer von Robert Zulj für die Linzer immer noch ein wenig Wunden hinterlässt und nachhallt bei den Kärntner Violetten. Zumal es ja auch nachträgliche Auswirkungen gibt.

So beschloss der Senat 1 der Österreichischen Fußball-Bundesliga, dass Innenverteidiger-Routinier Nicolas Wimmer wegen nach seiner Roten Karte wegen "Verhinderung einer offensichtlichen Torchance" für 1 Spiel gesperrt wird und somit im "Violett-Duell" am kommenden Sonntag im Top-Spiel der 17. Runde bei Austria Wien - ab 17 Uhr im Ligaportal-LIVETICKER - zwangsbedingt ausfällt.

Weiters erhielte auch Geschäftsführer Matthias Imhof eine Sperre für 1 Spiel wegen sogenannter "Nichtbefolgung einer Verbandsanordnung".

Losgelöst von all dem gilt es jetzt für den aktuell BL-Sechstplatzierten alle Kräfte zu bündeln und den Blick voraus zu richten. Weiß auch der Chefcoach der Waidmannsdorfer.

Peter Pacult: „Es liegen herausfordernde Wochen vor uns, das muss jedem klar sein. Wir haben es im Herbst sehr gut gemacht, die Ausgangslage spricht für uns. Auf der anderen Seite sind wir die Gejagten, damit muss man zurechtkommen. Um das obere Playoff zu erreichen, muss alles passen. Wir kämpfen darum, aber es wäre sicherlich eine große Überraschung, wenn uns das wieder gelingt."

Hinter Salzburg (39 Punkte), Graz (33) und Linz (27) standen Rapid Wien, die WSG Tirol (beide 24) und die Klagenfurter mit 21 Zählern während der WM- und Winterpause auf der Sonnenseite. Austria Wien (20), Austria Lustenau (18), WAC (17), Altach (15), die SV Ried (13) und Hartberg (11) planen die Aufholjagd.

Für Pacult und Co. geht es gleich zum Jahresauftakt der Meisterschaft in die Vollen: Am Sonntag (17 Uhr) treten sie in Wien-Favoriten an. Also beim ersten Verfolger, der nur ein Pünktchen Rückstand hat. Bei den „Veilchen“ hat sich einiges geändert, allen voran auf dem Trainerposten, den der Deutsche Michael Wimmer von Manfred Schmid, der Austria Wien im Vorjahr dank einem furiosen Frühjahr auf Rang 3 und Europacup-Gruppenphase führte, übernommen hat.

"Schwer einzuschätzen, wie Gegner die Sache jetzt anlegt"

„Es ist schwer einzuschätzen, wie der Gegner die Sache jetzt anlegt. Wir haben uns einige Testspiele in der Vorbereitung angesehen, um uns möglichst gut vorbereiten zu können. Aber es ist ohnehin wichtiger, dass wir zu unserem Rhythmus finden und couragiert auftreten. Das erwarte ich von meinen Burschen“, betont der 63-jährige gebürtige Wiener und Ex-Rapidler Pacult

Positives Vorzeichen: Bis auf Nicolas Wimmer stehen überwiegend alle Profis zur Verfügung. Der Austria-Chefcoach hat also schon bei der Nominierung des 18-Mann-Matchkaders die "Qual der Wahl". Lediglich die Perspektivspieler Matthew Durrans, Moritz Berg und Daniel Francis müssen verletzungsbedingt passen.

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL