Es war ein Termin, der der Vorstellung des neuen Geschäftsführerduos von Red Bull Salzburg, Jochen Sauer und Christoph Freund, gewidmet war. Die beiden sollen im Sommer nach dem Abschied von Ralf Rangnick nach Leipzig die Agenden beim Tabellenführer der tipico Bundesliga übernehmen. Rangnick, aktuell noch oberster Leader in Salzburg, nutzte den Termin aber auch, um darüber zu sprechen, wie er sich die Zukunft von Red Bull Salzburg vorstellt.

Vordergründig soll es in Salzburg keine großen Änderungen geben. "Von der Ausrichtung her ist der Plan, so weiterzuarbeiten wie bisher mit einem Schwerpunkt auf der Spielerentwicklung", sagte Rangnick. Auch Sauer bestätigte: "Wir werden an der Strategie nicht viel ändern." Das bedeutet, dass weiterhin vor allem auf junge Spieler gesetzt wird, die ihre Zukunft möglicherweise bei RB Leipzig haben. Rangnick konkretisierte, wo die Reise hingehen soll: "Liefering ist eine Mannschaft, die uns aktuell sehr viel Spaß macht, mit der Art wie sie spielt. Diese Mannschaft zeigt, wohin der Weg von Red Bull Salzburg in Zukunft gehen muss."

Rangnick

Soriano-Bitte nach Routiniers Abfuhr erteilt!

Der in dieser Woche erhobenen Forderung von Kapitän Jonatan Soriano, mehr routinierte Spieler zu verpflichten, erteilte Rangnick eine klare Abfuhr. Der Sportdirektor hatte sogar eine Statistik vorbereitet, die belegt, dass Salzburg im Duell mit Villarreal an internationalen Spielen gemessen wesentlich mehr Erfahrung auf dem Platz hatte als die Spanier. "Sie haben nicht gewonnen, weil sie mehr Erfahrung haben, sondern weil sie besser sind. Und sie sind besser, weil sie jede Woche voll gefordert werden und auch gegen den 16. in Spanien nicht automatisch gewinnen."

Auch, wenn in Salzburg in Zukunft noch mehr junge Spieler spielen, ist Rangnick überzeugt, dass der Klub weiterhin erfolgreich ist. "Es muss reichen, um Meister zu werden. Ich bin überzeugt, dass Salzburg in den nächsten Jahren auch in die Champions League kommt und auf jeden Fall in der Europa League spielt", sagte Rangnick. Der neue Geschäftsführer ab der kommenden Saison, Jochen Sauer, nannte den FC Basel als Beispiel: "Ins Selbstverständnis von Basel zu kommen, das muss unser Anspruch sein."

Leipzig und Salzburg gemeinsam im Europacup? Noch offen

Wie sich die internationalen Ziele darstellen, wenn irgendwann vielleicht auch einmal RB Leipzig in einen internationalen Bewerb kommt, ist freilich noch völlig offen. Daran haben auch die Änderungen auf der Mitgliederversammlung von letzter Woche nichts geändert. "Die Wettbewerbsintegrität der UEFA ist noch einmal ein ganz anderes Regularium. Wie das ausgestaltet sein wird, wenn es einmal so weit ist, ist ganz schwer zu beurteilen. Die UEFA trifft erst eine Entscheidung, wenn es soweit ist. Und wenn es vielleicht in fünf Jahren einmal soweit sein sollte, können wir nicht sagen, wie die UEFA reagiert", erklärte Sauer. Es bleibt jedenfalls spannend für die Salzburg-Fans.

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Foto: GEPA Pictures/Red Bull