Seit wettsbewerfsübergreifend 20 Pflichtpartien (17 in der BL) wartete der SK Rapid gegen den FC Red Bull Salzburg auf einen Sieg. Mit neuem Trainer Robert Klauß und neuem Selbstvertrauen nach den beiden vergangenen Siegen sollte in der 17. Runde der ADMIRAL Bundesliga 2023/24 nach über viereinhalb Jahren endlich wieder ein voller Erfolg für den Rekordmeister im emotionsgeladenen Duell mit dem Serienmeister her. Der seit Juli 2022 (!) und 23 BL-Spielen (18S, 5U) auswärts unbesiegt blieb und diese Fabelserie heute prolongierte. Im rassigen Klassiker siegen die Roten Bullen mit 1:0 und sichern sich damit die "Winterkrone".

Das Tor des Tages! Nichts mehr zu machen für SK Rapid-Torhüter Niklas Hedl beim Salzburger Führungstor durch Abwehrspieler Kamil Piatkowski, der mit einer spektakulären Kopfballverlängerung im 23. Bundesliga-Einsatz für die Roten Bullen sein Premierentor im Oberhaus erzielte.

Salzburger Führungstor aus Fußball-Feinkostabteilung

Drei Tage vor dem bedeutsamen Champions League-Duell in der Red Bull Arena gegen Benfica Lisssabon um Millionen, respektive dem internationalen Überwintern (dann Europa League) schont RBS-Coach Gerhard Struber in der wettbewerbsübergreifend 25. Pflichtpartie der Roten Bullen in dieser Saison Kapitän Andreas Ulmer, Mads Bidstrup und Innenverteidiger Strahinja Pavlović, die zunächst auf der Bank Platz nehmen.

Und von dort aus nach beiderseits intensiver, rasanter, doch auch hektischer Anfangsphase die Führung ihrer Mannschaft sehen. Im Anschluss an einen Cornerball Gloukh genial auf Piatkowski, der mit dem Rücken zum Gastgeber-Gehäuse per Kopfball ins lange Eck verlängert. Erst Luka Sučić mit dem feinen Lochpass auf Oscar Gloukh, dann die israelische Pirouette und als Zugabe der Chipball mit dem linken Außenrist, ehe der sehenswerte Kopfballtreffer des polnischen Innenverteidigers zum 0:1 folgt (19.). Effizienz pur der Roten Bullen mal wieder. Dank der diesmal israelisch-kroatischen "Kreativ-Kombi" Gloukh/Sučić und den Polen-Punch.

Seidl übersieht Burgstaller bei bester SK Rapid-Torchance

Der SK Rapid rafft sich auf, hat die Ballbesitz-Majorität, doch findet kein Durchkommen gegen die defensiv diszplinierten und gut gestaffelten Salzburger. Die kurz vor der Pause nach einem Schnittstellenplatz von Marco Grüll dann doch Raum bietet. Für Matthias Seidl. Der gebürtige Salzburger trifft von halblinks aus spitzem Winkel das Außennetz und übersieht dabei Guido Burgstaller, der im 16-er-Zentrum freistehend aufnahmebereit steht, doch den Ball nicht bekommt (42.). Den erhält prima aufgelegt auf der Gegenseite Oscar Gloukh, dessen Flachschuss jedoch zu zentral auf Keeper Hedl ist (45.). 

Kurz nach Wiederbeginn nimmt RBS-Coach Struber früh zwei Wechsel vor, kommt Bidstrup für den verletzten Capaldo und Nené für den glücklosen Konaté. Dessen Sturmpartner Šimić, im Hinspiel beim 2:0-Heimsieg Doppeltorschütze, profitiert von einem kapitalen Fauxpas von Kasanwirjo, verstolpert dann allerdings allein vor Keeper Hedl (52.).

Verfrühter Jubel über einen vermeintlichen SK Rapid-Ausgleich und das 56. BL-Tor von Guido Burgstaller

Grüll & Co. drängen auf Ausgleich, Burgstaller trifft - doch nach VAR-Check kein Tor

Im Gegenzug eine tollkühne, heroische Rettungstat nach einer Freistoßvariante und Kopfballablage von Sollbauer durch RBS-Innenverteidiger Piatkowski, der vor dem einschussbereiten Burgstaller an das runde Leder kommt und es in höchster Not ins Toraus bringt (54.). Dann der dribbelstarke Grüll, setzt sich links im Sechzehner durch, scheitert an ÖFB-Teamkollege Schlager (56.).

Beide Teams weiter mit hohem Tempo. Und Marco Grüll unermüdlich und unaufhaltsam, diesmal über rechts - satter Schussball, Schlager pariert (66.). Dann Grüll (vor der Partie mit 50 Torschüssen jener BL-Spieler mit den meisten!) "zum dritten"...zieht flach ab von halbrechts, Schlager klatscht ab, Burgstaller staubt ab...aus Nahdistanz ins leere Tor im Rutschen - doch der grün-weiße Jubel verstummt jäh. Nach VAR-Check kein Tor, weil der SK Rapid-Kapitän knapp mit dem linken Bein zuvor im Abseits stand. Enge Entscheidung.

VAR-Entscheid auf Abseits auch bei Baidoo-Treffer

In der Schlußphase Schrecksekunde, als die jeweils eingewechselten Kerschbaum & Koita im Mittelfeld zusammenkrachen und mit Brummschädel nach Unterbrechung weiterspielen. Auch dadurch gibt es neun (!) Minuten Nachspielzeit, in denen die Klauß-Elf die "Brechstange" auspackt.

Doch Salzburg trifft durch Baidoo. Aber auch hier gibt es nach VAR-Check die Abseits-Entscheidung. Rapid hofft weiter, doch schafft es nicht, sich in diesem Abnützungsfight am Ende für den Aufwand zu belohnen in einer hektischen, zerfahrenen Schlußphase, in der die Salzburger "die Uhr runter spielen" und Leopold Querfeld mit dem letzten Torschuss das Gäste-Gehäuse verfehlt. 

 

ADMIRAL Bundesliga, 17. Runde

SK Rapid Wien vs. FC Red Bull Salzburg 0:1 (0:1)

Samstag, 09.12.2023, 14:30 Uhr, Allianz Stadion Wien-Hütteldorf, Z: 20.400; SR: Walter Altmann/Tirol

SK Rapid (4-2-3-1): Hedl - Kasanwirjo, Querfeld, Sollbauer (89. Mayulu), Auer - Sattlberger (46. Kerschbaum), Grgic - Kühn (57. Gale), M. Seidl (80. Kaygin), Grüll - Burgstaller (K). Trainer: Robert Klauß.

FC Red Bull Salzburg (4-4-2): A. Schlager -  Dedić (K), Piatkowski, Baidoo, Guindo (82. Ulmer) - Sučić, Gourna-Douath, Gloukh (75. Fernando), Capaldo (49. Bidstrup) - Konaté (50. Nene), Šimić (75. Koita). Trainer: Gerhard Struber.

Tor: 0:1 Piatkowski (19., Gloukh).

Gelbe Karten: Sattlberger (45.+1, Foulspiel), Trainer Klauß (90.+8), Grgic (90.+10, Unsportlichkeit)/ Baidoo (34., Unsportlichkeit), Capaldo (46., Foulspiel), A. Schlager (90.+7, Zeitspiel), Koita (90.+8)

SPIELFILM im Ligaportal-LIVETICKER

Fotocredit: Josef Parak (2) und Harald Dostal/www.sport-bilder.at (1)