Der letzte Sieg der Wiener Neustädter Mannschaft gelang ausgerechnet gegen den heutigen Gegner SK Sturm Graz im März dieses Jahres. Von da an konnte nur mehr ein einziger Punkt eingefahren werden. Für die Gäste aus Niederösterreich war die Ausgangslage vor der Partie klar: Mit einer eigenen guten Leistung und einem Erfolg könne man den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen. Die Grazer stehen noch im ÖFB-Cup Halbfinale und sind in der Tabelle auf einem Mittelfeldplatz ohne Chance sich noch zu verbessern. Wer allerdings eine Sturm Mannschaft im Schongang erwartete wurde eines Besseren belehrt.

Die Hausherren begannen engagiert und starteten mit viel Elan in das vorletzte Bundesligaspiel. Bereits in der zweiten Spielminute fand Beric die erste Chance vor. Er kam im Strafraum völlig unbedrängt zum Kopfball. Neustadt-Schlussmann Siebenhandl musste in dieser Situation noch nicht eingreifen. Sturm Graz kontrollierte in der Anfangsphase das Spiel und zog ein gekonntes Kurzpassspiel auf. Dabei stachen besonders die Akteure Florian Kainz, Tobias Kainz und Robert Beric hervor. Die Grazer Offensive trug den einen oder anderen guten Angriff vor. Bei den Wiener Neustädtern war die defensive Spielweise klar zu erkennen. Dennoch gelang den Niederösterreicher der erste Treffer dieses Matches, ein Tor mit ominöser Entstehungsgeschichte. Nach einem viel zu ungenauen und zu weitem Pass auf Rauter stürmte der Grazer Torhüter Benedikt Pliquett heraus um den Ball abzufangen und aufzunehmen. Dieser versprang jedoch kurz vor dem Keeper und Herbert Rauter nutzten die Gunst der Stunde, spitzelte den Ball vorbei und schoss zum 0:1 Zwischenstand ein. Die Grazer reagierten aber keines Falls geschockt sondern machten sich gleich daran den Ausgleich zu erzielen. Das Tor zum 1:1 gelang Florian Kainz in der 31. Minute. Der Assist kam unglücklich und ebenfalls kurios von Ex-Sturmkicker und Neustadt Mittelfeldmotor Jürgen Säumel. Bei der letzten nennenswerten Tormöglichkeit in der ersten Halbzeit scheitert Witteveen nach einem Konter an Pliquett. Alles in allem war es ein gerechter Pausenstand.

SÄUMEL ZUERST UNGLÜCKSRAABE DANN PASSGEBER ZUM SIEGESTREFFER

In der zweiten Hälfte sahen die rund 9000 Zuseher in der UPC-Arena ein Spiel mit intensiv geführten Zweikämpfen und eine Sturm Mannschaft mir mehr Spielanteilen. Für wirklich gefährliche Torszenen konnte allerdings keines der Teams für einige Zeit sorgen. In der 61. Minute war es der SC Wiener Neustadt mit dem neuerlichen Führungstreffer in der Partie. Jürgen Säumel gelang mit seiner Hereingabe nun die Torvorlage für die richtige Mannschaft. Sein Teamkollege David Witteveen gewann das Kopfballduell gegen Innenverteidiger Vujadinovic und netzte zum 1:2 ein. Der erneute Rückstand veranlasste die Grazer dazu, das Tempo nochmals zu erhöhen. Besonders bei Standardsituationen näherten sie sich einem zweiten Tor an. Ein Treffer von Vujadinovic wurde vom Schiedsrichtertrio zu Unrecht wegen Abseits aberkannt. Die Elf von Heimo Pfeifenberger verlegte sich völlig auf das Verteidigen und Kontern. Die letzten Spielminuten verliefen Ereignislos und somit gewann der SC Wiener Neustadt mit dem 2:1 Endergebnis gegen SK Sturm Graz. Für die Grazer eine verpatzte Cup-Generalprobe, für Wiener Neustadt bedeutet das Ergebnis der Verbleib in der höchsten Spielklasse.

 

STIMMEN ZUM SPIEL:

Benedikt Pliquett (Tormann, SK Sturm Graz): „Für das Cup-Halbfinale gegen St. Pölten gibt es noch Reserven und die gilt es am Mittwoch abzurufen. Heute war doch nicht jeder mit 100% bei der Sache“.

Heimo Pfeifenberger (Trainer, SC Wiener Neustadt): „Graz scheint für meine Mannschaft ein guter Boden zu sein. Wir müssen in unserem Spiel jedoch noch viel konstanter werden".