Der LASK hat am fünften Spieltag des Finaldurchgangs in der Tipico Bundesliga den lang erhofften Befreiungsschlag gelandet und den ersten Sieg in der laufenden Meistergruppe gefeiert. Die Linzer setzten sich zu Hause gegen den SK Sturm Graz dank Treffern von Michorl (8.), Frieser (25.), Balic (39.) und Klauss (90.+1) mit 4:0 durch. Damit konnte sich der LASK auf den dritten Tabellenplatz verbessern. Sturm Graz rangiert weiterhin auf dem letzten Platz in der Tabelle der Meistergruppe. 

Sturm kann der Offensivpower des LASK nichts entgegensetzen 

Der LASK begann gewohnt druckvoll und brachte von der ersten Minute an die von Valerien Ismael oft erwähnten „Prinzipien“ auf den Platz. Folgerichtig fanden die Athletiker auch die erste Torchance vor: Peter Michorl brachte mit einem herrlichen Diagonalpass Husein Balic in Schussposition, doch Siebenhandl konnte den wuchtigen, aber zu zentralen Versuch entschärfen (6.). Bei der darauffolgenden Ecke war der Sturm-Schlussmann bei einem Kopfball von Trauner wachsam. Wenig später belohnten sich die Hausherren für eine starke Anfangsphase: Nach einem Ballgewinn von Holland verzögerte Renner klug und schickte Balic in die Tiefe, dessen Hereingabe von Hierländer nicht entscheidend geklärt werden konnte. Peter Michorl stand goldrichtig und bedankte sich mit seinem vierten Saisontor - 1:0 (8.).

Die Linzer agierten auch in weiterer Folge dominant, sehr ballsicher und kombinationsfreudig. Gernot Trauner hatte das 2:0 in der 24. Minute noch knapp verpasst, weil Siebenhandl seinen wuchtigen Distanzschuss stark entschärfte. Wenige Sekunden später durften die Linzer zum zweiten Mal an diesem Abend jubeln: Raguz kam nach einer Hereingabe von Balic zum Kopfball, den Siebenhandl vor die Füße von Dominik Frieser abwehrte. Frieser, der zuletzt angeschlagen gefehlt hat und heute in die Startelf zurückgekehrt war, staubte trocken ab - 2:0 (25.).

Und die Linzer setzten noch einen drauf: James Holland brachte einen seiner gefürchteten langen Einwürfe in den Strafraum, wo sich Trauner gewohnt kopfballstark durchsetzte und das Leder ins Zentrum weiterleitete. Dort setzte sich Husein Balic gegen zwei Gegenspieler durch und netzte zum 3:0 ein (39.). Sturm hatte der Linzer Offensivpower recht wenig entgegenzusetzen und präsentierte sich in der Defensive alles andere als sattelfest. Folgerichtig lagen die Steirer bereits zur Halbzeit in Rückstand - übrigens zum bereits fünften Mal in der laufenden Meistergruppe. 

Der LASK "wackelt" nur zu Beginn der zweiten Hälfte 

Nikon El Maestro, der heute erneut seinen gesperrten Bruder Nestor als Sturm-Cheftrainer ersetzt hatte, nahm zur Pause zwei Wechsel vor: Bekim Balaj kam für Kevin Friesenbichler und Isaac Donkor für Juan Dominguez ins Spiel. Und der für Friesenbichler eingewechselte Albaner stellte sich gleich einmal mit einem Schuss vor, der jedoch links am Tor vorbei rauschte (47.). Wenig später wurden die Gäste erneut gefährlich: Despodov war nach einem feinen Pass in die Tiefe auf und davon, scheiterte aber völlig freistehend an LASK-Keeper Schlager (52.). 

Mittlerweile war die Dominanz der Linzer nicht mehr so deutlich gegeben wie in Halbzeit eins, wenngleich die Grazer im letzten Drittel weiterhin recht harmlos und ideenlos zu Werke gingen. Valerien Ismael wiederum verzichtete überraschend auf den obligatorischen Stürmer-Tausch zwischen Joao Klauss und Marko Raguz. Stattdessen ließ er erstmals seit langem beide Stürmer gemeinsam spielen. 

In der 72. Minute hatten die Linzer Athletiker jedoch Glück, dass ein Weitschuss von Ivan Ljubic an der Stange landete. Der LASK ließ in der Schlussphase aber nichts anbrennen, ließ den Ball gut laufen und sorgte weitestgehend für Entlastung. In der 91. Minute gelang dem eingewechselten Joao Klauss gar ein Traumtor, netzte der Brasilianer doch per Fallrückzieher zum 4:0-Endstand ein. 

Stimmen zum Spiel

Valerien Ismael (Trainer LASK) über das Spiel: „Das ist die richtige Antwort, die ich erwartet habe. Heute waren wir von der ersten Minute an präsent und man hat gespürt, dass die Mannschaft die Kurve kriegen möchte und den Turnaround schaffen wollte. Wir haben hochverdient gewonnen. Wir sagen, wir sind jetzt angekommen in der Meistergruppe. Großes Kompliment an die Mannschaft. Eine komplette Leistung heute über 90 Minuten.“

Peter Michorl (LASK) über das Spiel und ob das mit dem Karma nun vorbei sei: „Ich glaube nicht an Karma. Wir haben in den letzten Spielen einfach nicht diese letzte Überzeugung gezeigt, die wir heute gezeigt haben. Heute haben wir einen super Auftritt in der ersten Halbzeit hingelegt. Wir haben auch wieder mal unsere Tore gemacht und unsere Chancen gemacht. Dann gehst du mit 3:0 in die Halbzeit und dann hast du ein super Gefühl. Ich glaube, man hat bei jedem Spieler auch gesehen, dass wir das heute unbedingt erzwingen wollen, dass wir den Turnaround schaffen wollen. Wir haben uns in jeden Zweikampf reingehaut und jeder war für den anderen da. Und dann haben wir zum Glück auch wieder mal zu Null gespielt.“

Nikon El Maestro (Co-Trainer SK Puntigamer Sturm Graz) über das Spiel: „Ganz ehrlich, abgesehen von den Standards war es ausgeglichen von den Chancen. Aber wenn man drei Standardtore kassiert gegen den LASK, dann kann man das vergessen. Dann hat man keine Chance. Jeden abgewehrten Ball nach den Standards wollten sie mehr und haben sie auch gekriegt.“

Lukas Jäger (SK Puntigamer Sturm Graz) über das Spiel: „Ich denke, wir haben es in der ersten Halbzeit ganz schlecht gemacht. Wir haben zweimal bei den Standards geschlafen und bekommen ein Tor aus einem Standard und eines nach einem Einwurf. Das war heute zu wenig. Es ist schwierig eine Erklärung zu finden. Wir waren einfach nicht bissig genug. Der LASK war ein bisschen aggressiver als wir. Wir haben nicht die richtigen Mittel gefunden und leider die erste Hälfte komplett verschlafen.“

Quelle: Sky

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Tipico Bundesliga, 27. Runde, Meistergruppe

LASK - SK Sturm Graz 4:0 (3:0)

Raiffeisen-Arena, Pasching; 0 Zuschauer; SR Heiss

Zum Live-Ticker LASK gegen Sturm Graz

Tore: Michorl (8.), Frieser (25.), Balic (39.), Joao Klauss (90.+1)

LASK: A. Schlager - Wiesinger, Trauner (58./Haudum), Filipovic (69./Andrade) - Ranftl, Holland, Michorl, Renner - Frieser (58./Joao Klauss), Raguz (82./Reiter), Balic (58./Tetteh)

Sturm: Siebenhandl - Jäger, Avlonitis, Ljubic - Sakic, Leitgeb (61./Röcher), Dominguez (46./Donkor), Hierländer (72./Trummer) - Friesenbichler (46./Balaj), Despodov (76./Jantscher), Kiteishvili.

Gelbe Karten: Filipovic (32.), Raguz (37.) bzw. Jäger (56.), Sakic (68.)

 

Geschrieben von Daniel Ringsmuth; Foto: Harald Dostal/fodo.media