SAK mit irrer Aufholjagd in Gratkorn - mögliches Abseitstor sorgt für Diskussionen

gratkornsakNach den ersten 45 Minuten sieht alles nach einem Heimsieg für den FC Gratkorn aus. Mit einem Comeback des SAK Celovec/Klagenfurt rechnet beinahe niemand mehr.Doch die Kärntner starten nach dem 0:2-Pausenrückstand eine unfassbare Auholjagd, erzielen noch vier Treffer. Und entführen damit alle drei Punkte aus der Steiermark. Für Aufregung sorgt der Treffer zum 1:0 für die Gratkorner, Schiedsrichter Schüttengruber soll dabei seinen Assisstenten überstimmt haben.

Aufregung über 1:0-Führung der Hausherren  

In der Anfangsphase bekommen die Zuschauer ein ereignisarmes Duell zu sehen. Das Geschehen spielt sich hauptsächlich zwischen den Strafräumen ab, zwingende Torszenen sind Mangelware. Die erste entscheidende Szene sorgt gleich für große Aufregung. Oliver Wohlmuth verwertet eine Hereingabe zur 1:0-Führung für die Gratkorner - doch der Assisstent hebt die Fahne, entscheidet auf Abseits. Schiedsrichter Clemens Schüttengruber überstimmt seinen Linienrichter, lässt weiterspielen - und erklärt den Treffer für gültig. Die Gäste mit großen Protesten, Coach Alois Jagodic wird auf die Tribüne verwiesen. Danach wird wieder Fußball gespielt. Torchancen bleiben aber selten, die Gratkorner können ihre leichten Vorteile nicht in weitere Treffer ummünzen. Bis zur 43. Spielminute. Da steht neuerlich der Unparteiische im Mittelpunkt. Nach einer regelwidrigen Attacke zeigt Schüttengruber auf den Elfmeterpunkt. Der SAK neuerlich nicht einverstanden mit der Entscheidung. Dubravko Tesevic lässt sich davon nicht beirren - erhöht auf 2:0 (43.).

Kropiunik schießt SAK zurück ins Spiel 

In den zweiten 45 Minuten dreht der SAK so richtig auf. Es dauert nur acht Minuten, ehe die Klagenfurter verkürzen können. Marjan Kropiunik kommt nach einem Corner zum Abschluss, bringt den Ball aus wenigen Metern im Tor der Gratkorner unter. Die Hausherren nach dem Gegentreffer geschockt, geraten immer mehr ins Hintertreffen. Man lässt sich mit zunehmender Spieldauer tief in die eigene Hälfte zurückdrängen. Der SAK schnürt den FC hinten ein, agiert druckvoll. Nach 66 Minuten ist die Gratkorner Führung Geschichte. Abermals ist es Marjan Kropiunik, der die Klagenfurter jubeln lässt. Mit einer Volleyabnahme verwertet er eine Flanke zum 2:2.

Gäste drehen Partie  

Doch die Jagodic-Elf gibt sich mit dem Punkt nicht zufrieden. Man wittert die Chance, die Partie vollständig zu drehen. Nur acht Minuten nach dem Ausgleich ist es soweit. Christian Dlopst bezwingt mit seinem Schussversuch Gratkorn-Goalie Beer, sorgt für die erstmalige Führung für den SAK (74.). Die Gäste in den zweiten 45 Minuten mit einem überzeugenden Auftritt, wissen mit sehenswertem Kombinationsspiel zu gefallen. Die endgültige Entscheidung zu Gunsten der Kärntner fällt vier Minuten vor dem Ende. Darijo Biscan erzielt seinen siebenten Saisontreffer, besorgt den 4:2-Endstand. Für die Klagenfurter ist es der erste volle Erfolg im Frühjahr. 

 

Michael Bretterklieber (Sektionsleiter FC Gratkorn):

"Wir sind natürlich sehr enttäuscht. Eine 2:0-Führung darf man einfach nicht mehr aus der Hand geben. Leider haben wir es verabsäumt, den dritten Treffer zu erzielen und das Spiel endgültig zu entscheiden. Beim 1:0 für uns hat der Assisstent eine Abseitsposition angezeigt, der Schiedsrichter hat aber völlig zurecht weiterspielen lassen, weil der betroffene Spieler nicht eingegriffen hat. Auch die Entscheidung vor dem 2:0 war richtig, das war ein klarer Elfmeter."

Die Besten: Lukas Ratschnig

Igor Ogris (Sportlicher Leiter SAK Celovec/Klagenfurt):

"Das ist natürlich ein außergewöhnliches Ergebnis. Wobei man sagen muss, dass sehr fragwürdige Situationen zu den beiden Toren für Gratkorn geführt haben. Vor dem 1:0 hat der Linienrichter schon zehn Sekunden lang ein Abseits angezeigt. Und auch die Elfmetersituation war aus meiner Sicht sehr fragwürdig. Der Sieg ist aber hochverdient, in der zweiten Halbzeit haben wir Gratkorn an die Wand gespielt. Wir sind froh, wieder in die Spur gefunden zu haben. Wenn man in vier Spielen nur zwei Punkte holt, ist eine gewisse Gefahr da, dass man noch hinten hineinrutscht." 

Die Besten: Marjan Kropiunik, Helmut König, Murat Veliu

 

Christoph Gaigg