Kalsdorf dreht Wahnsinnsspiel gegen Blau-Weiß Linz!

Auch der SC Copacabana Kalsdorf kämpft noch um das Ticket für den ÖFB Samsung Cup. Vor dem heutigen Spiel gegen den FC Blau-Weiß Linz war die Ausgangslage für dieses Ziel aber denkbar schlecht, als schwächstes steirisches Team der Regionalliga Mitte hätte man den angestrebten Platz verpasst. In einem furiosen Spiel mit offenem Schlagabtausch sah es lange Zeit nach einem Auswärtssieg für die Stahlstädter aus, die Kalsdorfer drehten aber in der Schlussminute das Spiel und siegten mit 4:3.

Frühe Führung und schneller Ausgleich

Schon vor dem Spiel stand fest, dass Gästetrainer Wilhelm Wahlmüller auf viele seiner Stützen verzichten musste. Und die vielen Umstellungen machten sich schon nach wenigen Spielminuten bemerkbar: Kalsdorf-Flügelspieler Manfred Fischer startete ein super Dribbling, schloss ins lange Eck unhaltbar ab (8.). Doch die Linzer ließen die Köpfe nicht hängen, kamen iherseits zu gefährlichen Annäherungen ans Gästegehäuse. Nur rund zehn Minuten nach dem ersten Volltreffer durften die Zuschauer in Kalsdorf bereits zum zweiten Mal jubeln. Diesesmal war es jedoch der Tabellendritte, der den Ausgleich und Lukas Gabriel feierte. Der Innenverteidiger setzte sich nach einem schnell abgespielten Freistoß durch und erzielte das 1:1 (20.). Es entwickelte sich in der Folge ein offener Schlagabtausch, der im besseren Ende für die Blau-Weißen mündete. Mittelfeldstratege Svetozar Nikolov schloss eine schöne Kombination ab, setzte das Spielgerät zum 1:2-Pausenstand über die Linie (39.)

Kalsdorf holt sich mit dem Schlusspfiff drei Punkte

Nach Wiederanpfiff gelang abermals den Gästen der bessere Spielaufbau. Diesmal war Yusuf Otubanjo zur Stelle. Einen Fehler im Spielaufbau bestrafte der Nigerianer mit einem unwiderstehlichen Sprint und setzte den Ball zum 1:3 ins Tor (51.). Aber auch die Steirer zeigten ihr Können, bestimmten in der Folge das Spiel und kamen nur kurz darauf zum Anschlusstreffer. Thomas Zündel wurde mit einem weiten Pass auf die Reise geschickt, er schupfte das Spielgerät in die lange Ecke (69.). Zu einem echten Drama entwickelten sich die Schlussminuten im Sportzentrum bei Graz. In der 88. Minute fiel der verdiente Ausgleichstreffer für die Steirer: Dominik Hackinger setzte zum Schuss an, sein Versuch wurde abgefälscht und schlug zum 3:3 ein (88.). Für die Stahlstädter kam es sogar noch dicker. Einen Stanglpass in der Nachspielzeit drückte Michael Wallner zum 4:3-Endstand für den SCK über die Linie (91.). Mit den drei Punkten wahren die Peintinger-Schützlinge eine Kleinchance auf den angestrebten Cup-Platz, die Blau-Weißen müssen sich nach der Niederlage sogar mit dem vierten Tabellenrang zufrieden geben.

SC Copacabana Kalsdorf : FC Blau-Weiß Linz 4:3 (1:2)

Sportzentrum Kalsdorf, 250 Zuschauer, SR Thomas Wieser

Torfolge: 1:0 (8.) Manfred Fischer, 1:1 (20.) Lukas Gabriel, 1:2 (39.) Svetozar Nikolov, 1:3 (51.) Yusuf Otubanjo, 2:3 (69.) Thomas Zündel, 3:3 (88.) Dominik Hackinger, 4:3 (91.) Michael Wallner

Stimmen zum Spiel:

Christian Peintinger, Trainer SC Kalsdorf: "Für die Zuschauer war diese Partie mit sieben Toren natürlich überragend. Auch für uns passt der vielleicht etwas glückliche Ausgang perfekt. Wie in den letzten Spielen haben die Spieler bei Rückstand nicht aufgegeben, ich denke daher, dass der Sieg in Ordnung geht."

Wilhelm Wahlmüller, Trainer Blau-Weiß Linz: "Wir sind extrem ersatzgeschwächt, ohne acht Spieler angetreten. Die Mannschaft hat sich nach dem 0:1 super zurückgekämpft, die Führung war dann nicht unverdient. Wir hätten dann aus Kontern den Sack zumachen müssen, nach dem Anschlusstreffer war aber klar, dass Kalsdorf noch einmal alles nach vorne werfen wird. Es tut mir besonders leid für meine Spieler, die heute aufopferungsvoll gekämpft haben, dass dann das Schiedsrichtergespann das Spiel mitentscheidet. Das 4:3 war meiner Meinung nach sicher drei Meter Abseits. Kalsdorf muss man auf jeden Fall zur Moral gratulieren!"

Die Besten: Rafael Dorn, Dominik Hackinger, Christoph Weissenbacher bzw. Dejan Misic, Christopher Lindenbauer