Keine Tore in Seekirchen! WSG Wattens vergibt Elfmeter in Nachspielzeit

SV Seekirchen
WSG Wattens

Am Karfreitag schien den Kickern der Regionalliga West nicht zu feiern zumute. Während in Kufstein der FCK und die Wacker Amateure eine Nullnummer fabrizierten, konnte auch beim Duell zwischen dem Tabellenvierten SV Seekirchen und Leader WSG Wattens kein Treffer bejubelt werden. Dies ist aber nicht der Lust- oder Ideenlosigkeit der beiden Spitzenteams zuzuschreiben, denn den Zusehern wurde eine intensive Partie geboten, in denen beide Mannschaften gute Tormöglichkeiten vorfanden. Gerade in der Schlussphase vergaben beide Kontrahenten hochkarätige Matchbälle.

Beide mit Chancen in Anfangsphase

Der Tabellenführer macht schon in der Anfangsphase deutlich, dass er auf dem Heimvorteil pfeift, und übernimmt sofort das Kommando. Gleich nach wenigen Minuten gelingt es allerdings dem Gastgeber sich aus der Umklammerung des Favoriten zu lösen, doch Michael Aigner lässt die Großchance aus. Sein Linksschuss fällt zu schwach aus und kann noch vor der Linie geklärt werden. Die Tiroler zeigen sich unbeeindruckt, stellen die Bojceski-Elf nach dem ersten Pass sofort zu und zwingen zu Fehlern. Schon in der 5. Minute klopft auch der Titelaspirant mächtig an. Ein langer Ball wird unzureichend geklärt und Hector Nunez Segovia donnert von der Strafraumgrenze an die Torumrandung.

Seekirchen-Keeper hält Heimteam im Spiel

Der SVS verlagert sich zunehmend auf lange Abschläge, defensive Kompaktheit und Konterangriffe. Je länger das Spiel dauert, desto besser geht dieser Plan auf. In der ersten Halbzeit kommen die favorisierten Silberberger-Mannen aber noch zu hochkarätigen Einschusschancen. SVS-Einser Matthew O'connor-Harold hält mit tollen Paraden gegen Simon Zangerl, Khurram Shazad & Co. aber dreimal seinen Kasten sauber. Zudem stehen sich die Gäste nach einem Eckball selber im Weg und schießen sich gegenseitig ab. In die Halbzeitpause geht es deshalb torlos. Nach dem kurzen Kabinenaufenthalt, lässt der Druck der Tiroler nach, können die WSG-Mannen zwar Spiel und Ball kontrollieren, aber keine zählbaren Vorteile generieren. Seekirchen verteidigt stark, lässt wenig zu, ist offensiv aber immer wieder in der Lage, Gefahr mindestens anzudeuten.

Spannende Schlussphase mit beidseitigen Matchbällen

Es geht nun vermehrt hin und her. Torraumszenen bleiben jedoch Mangelware bis sich in der Schlussphase die Ereignisse überschlagen und beide Teams die Entscheidung vergeben. Zuerst scheitert Torjäger Benjamin Taferner im Duell mit Wattens-Keeper Ferdinand Oswald und auch Telat Ünal bleibt die Führung versagt. Kurz darauf, die Nachspielzeit ist schon angebrochen, stiftet ein hoher Ball in den Sechzehner Verwirrung in der Hintermannschaft der Seekirchener. Die Folge ist ein Strafstoß, der vom in der Entstehung nicht ganz unbeteiligten SVS-Tormann Matthew O'connor-Harold jedoch gehalten wird. Das Match endet somit 0:0. In der Tabelle ändert sich vorerst nichts. Seekirchen könnte heute aber überholt werden.

Stimmen zum Spiel:

Mario Lapkalo, Sportlicher Leiter SV Seekirchen:

"Die gesamte Mannschaft hat eine kämpferische Top-Leistung abgeliefert. Jeder hat alles aus sich herausgeholt. Wir haben daher recht wenig zugelassen und am Schluss hatten wir den Sieg am Fuß. Nach dem gehaltenen Elfmeter müssen wir aber natürlich mit dem 0:0 zufrieden sein. Mit den zwei Unentschieden zum Start sind wir gut in das Frühjahr hineingekommen. Das späte Gegentor gegen Schwaz hängt zwar schon noch nach, aber wie man beim Elfmeter gesehen hat, gleicht sich das auch wieder aus."

Thomas Silberberger, Trainer WSG Wattens:

"Wir waren in der ersten Halbzeit drückend überlegen und haben eine Vielzahl an hochkarätigen Chancen ausgelassen. In den zweiten 45 Minuten hat Seekirchen besser verteidigt, konnten wir erst zum Schluss wieder gefährlich werden. Den Elfmeter müssen wir verwandeln, dann gewinnen wir auch verdient. Beim Tabellenvierten auswärts einen Punkt zu holen, ist okay, aber nach den vielen Tormöglichkeiten ist der Punkt zu wenig. Auch gegen Kufstein haben wir schon zu viele Chancen vergeben. Daher bin ich mit den ersten beiden Spielen nicht 100-prozentig zufrieden."

 

Geschrieben von Lukas Kollnberger