Derbysieger FC Pinzgau zieht an enttäuschenden Seekirchenern vorbei

FC Pinzgau Saalfelden
SV Seekirchen

In diesem Salzburger Abstiegsderby erweiterte der FC Pinzgau Saalfelden die Serie der Sieglosigkeit des SV Seekirchen um eine weitere Episode. Die Hausherren revanchierten sich für die Niederlage im Hinspiel. Sie verteidigten geschickt und nutzten ihre offensiven Möglichkeiten effektiv. Mit dem klaren 4:1-Heimerfolg ziehen die Fürstaller-Mannen am direkten Konkurrenten vorbei. Auf die an 13. und 14. Stelle gelegenen Klubs aus Hard und Bregenz haben die Pinzgauer als Neunter vier Punkte und die Flachgauer als Zehnter drei Zähler Vorsprung. Beide brauchen in den verbleibenden zwei Runden also noch (mindestens) einen Sieg, um den Verbleib in der Regionalliga West aus eigener Kraft zu sichern, falls es "nur" vier Absteiger gibt. Die Seekirchener wollen ein Finalspiel gegen die Bregenzer in der 30. Runde wohl vermeiden.

Ermin Hasic bringt Pinzgauer auf Siegerstraße

Die ersten 45 Minuten sind von defensiven Gastgebern und ideenlosen Gästen geprägt. Torraumszenen sind rar gesät. Am ehesten sind noch ein Lupfer von Pinzgaus Tamas Tandari knapp neben das Tor und ein geblockter SVS-Schuss als Torannäherungen einzustufen. Erst nach dem Seitenwechsel kommt Bewegung ins Spiel. Die Fürstaller-Elf bleibt zwar ihrer Linie treu, doch offensiv kann man sich nun besser in Szene setzen. Ermin Hasic trifft in Minute 56 zur Führung. Nach einem langen Ball enteilt er der Hintermannschaft und sorgt für den ersten Streich. Nur acht Minuten später legt der Offensivspieler nach. Die Seekirchener haben eigentlich schon den Ball, doch werden ihn fahrlässig wieder los. Pinzgaus Nr. 7 schnürt seinen persönlichen Doppelpack. Nach einem Eckball verkürzt Mladen Jutric in Minute 69 auf 2:1, doch die Mannschaft von Miroslav Bojceski bleibt zu ungefährlich. Zoltan Kiss stellt in der 74. Minute den 2-Tore-Vorsprung wieder her. Er versenkt eine schnelle, flache Eckballvariante mit einem perfekten Abschluss. Das Spiel ist entschieden. Dem eingewechselten Norbert Nemeth gelingt fünf Minuten vor dem Ende noch das 4:1 und in der Schlussminute landet ein Seekirchen-Kopfball auf der Querlatte. Der FC Pinzgau holt den nächsten wichtigen Dreier und hat gute Karten auf den Klassenerhalt. Bei den Seekirchenern besteht etwas mehr Grund zur Sorge.

Stimmen zum Spiel:

Markus Fürstaller, Trainer FC Pinzgau Saalfelden:

"In der ersten Halbzeit haben beide abwartend gespielt. Wir sind tiefer gestanden, daher waren die Seekirchener überlegen, ohne zu wirklichen Torchancen zu kommen. Der erste Durchgang war intensiv, ausgeglichen und chancenarm. Nach der Pause ist uns zum Glück der Lucky Punch gelungen. Seekirchen hat dann aufgemacht und wir waren im Konter erfolgreich. Teilweise haben wir uns aber auch gut in der gegnerischen Hälfte festsetzen können. Wir haben verdient gewonnen. Wir sind gut gestanden und haben sehr diszipliniert und geduldig agiert. Es war wichtig, dass wir uns nicht beirren haben lassen und die Seekirchener Geschenke auch dankend angenommen haben."

Mario Lapkalo, Sportlicher Leiter SV Seekirchen:

"Vor der Pause haben nur wir gespielt. Der Ballbesitz von 70:30 hilft aber nichts, wenn man nur in die Breite spielt. Wir haben zu wenig vertikal gespielt und uns kaum Torraumszenen erarbeitet. Es ist ohne Highlights in die Halbzeit gegangen. Das Konzept der Pinzgauer ist danach voll aufgegangen. Sie haben verdient gewonnen. Wir waren mental nicht auf der Höhe. Vielleicht haben es manche noch nicht kapiert, dass es um den Klassenerhalt geht. Wir haben zu wenig investiert. Nur Ballbesitz reicht nicht. Nach vorne haben wir nichts zusammengebracht. Wenn man den Kampf nicht annimmt, nicht aggressiv gegen den Ball spielt und keinen Druck aufbaut, wird man bestraft. Mit Schönspielen gewinnst du nicht. Nur Tore zählen."

 

Geschrieben von Lukas Kollnberger