Jukic verletzt! Grödiger Cuphelden verdauen nächsten Schock und bestehen in St. Johann

Der SV Grödig hat derzeit eine schwierige Phase zu bewältigen. Nach der Niederlage in Hard hat man sich eine positive Reaktion vorgenommen. Im Cup durfte man zwar einen großartigen Sieg gegen den SV Horn feiern, verlor aber Abwehrboss Markus Berger mit einer schweren Knöchelverletzung. Ein Magen-Darm-Virus schwächte im Vorfeld der gestrigen Partie gegen den TSV St. Johann zahlreiche Kicker. Als dann nach einem Foul an Topstürmer Mersudin Jukic zum zweiten Mal in Folge die Rettung gerufen werden musste, schien die Fötschl-Elf endgültig bedient. Die drei Punkte ließ man sich aber nicht nehmen. Die Gäste sind weiter Tabellenzweiter der Regionalliga West. Die heimischen Pongauer, die mit der Chancenverwertung und der Schiedsrichterleistung haderten, bleiben zum fünften Mal in Serie ohne Sieg und somit vorerst an 13. Stelle picken. Übrigens: Jetzt Trainingslager buchen!

St. Johann lässt Chancen liegen - Grödig ist eiskalt

Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt. Der TSV St. Johann beweist seine Heimstärke und übernimmt sofort das Kommando. Die Dominanz versteht man nicht in Zählbares umzumünzen. Man kommt zu Chancen, erarbeitet sich vor allem viele Standards, verzweifelt aber an der eigenen Abschlussschwäche und der gut arbeitenden Grödig-Defensive inklusive einem starken Hans Peter Berger im Kasten der Gäste. Die SVG-Jungs wiederum erweisen sich als deutlich effektiver. Mit einer der raren Offensivaktionen des ersten Durchgangs glückt die Führung. In der 40. Minute macht Benedikt Pichler das 0:1. Die Freude der Grödiger währt nur kurz, denn nach einem Foul wird Goalgetter Mersudin Jukic ins Krankenhaus abtransportiert. Neuerlich muss man in der Kabine den Verletzungsschock aus den Körpern schütteln. Dies gelingt wie schon im Cup sehr gut. Man hält auch nach dem Seitentausch den Vorsprung. Für die Entscheidung sorgt man in der 82. Minute. Julian Feiser verwandelt einen Penalty und fixiert so den 2:0-Auswärtssieg des nach Verlustpunkten an erster Stelle liegenden SV Grödig.

Stimmen zum Spiel:

Ernst Lottermoser, Trainer TSV St. Johann:

"Wir waren in der ersten Halbzeit klar spielbestimmend, hatten Eckenserien, haben die Stange getroffen und sind am Tormann gescheitert. Es ist nichts hineingegangen. Mit ihrem ersten Angriff sind die Grödiger in Führung gegangen. Auch nach der Pause ist es in derselben Tonart weitergegangen. Grödig ist tief gestanden. Wir haben das Tor nicht gemacht. Uns ist dann ein indirekter Freistoß vorenthalten worden und kurz darauf hat es einen Elfmeter für Grödig gegeben, der für mich keiner war. Der Schiedsrichter und unser Unvermögen haben dazu geführt, dass wir wieder ohne Punkte dastehen. Mit der Leistung bin ich voll zufrieden. Das war top. Wir belohnen uns halt nicht."

Andreas Fötschl, Trainer SV Grödig:

"Leider war nach einem Brutalofoul an Mersudin Jukic schon wieder die Rettung da. Er hat sich eine Prellung und Quetschung des linken Knöchels zugezogen. Dem St. Johanner Spieler unterstelle ich keine Absicht. Er ist zu spät gekommen. Was unser Team in den letzten Tagen zu verkraften hatte, ist ein Wahnsinn. Neben der schweren Verletzung von Markus Berger ist jetzt auch noch ein Magen-Darm-Virus umgegangen. Einige Spieler haben trotzdem gespielt. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Sie hat unglaublichen Einsatz gezeigt und vor allem mental Großartiges geleistet. Zum Spiel: St. Johann war mit ihren langen Bällen in der ersten Halbzeit besser. Über viele Ecken waren sie sehr gefährlich. Wir haben gut verteidigt und sind mit unserer einzigen Chance in Führung gegangen. Die zweite Halbzeit war ausgeglichen. Es hat kaum Chancen gegeben. Mit einem klaren Elfmeter haben wir das Spiel entschieden. Wenn man unsere Situation mit Verletzungen, Krankheiten und Cup bedenkt, haben wir uns den Sieg verdient. Wir haben uns die Punkte erarbeitet und St. Johann gezeigt, was wir für eine reife Mannschaft sind, obwohl einige 17-Jährige gespielt haben."

 

Geschrieben von Lukas Kollnberger