Der Gang vor das Ständige neutrale Schiedsgericht zur Erlangung der Zulassung für die zweithöchste Spielklasse wird in wenigen Tagen für den Fußballklub DSV Leoben eine wichtige Entscheidung bringen (zum Artikel). Egal ob man nächste Saison in der ADMIRAL 2. Liga oder in der Regionalliga Mitte spielt, am Monte Schlacko wurde am Mittwochvormittag eine Zeitenwende eingeläutet: neuer Obmann, neuer Sportdirektor und neue Fußball-Kooperation - die Donawitzer trotzen damit der negativen medialen Berichterstattung und stellen wichtige Weichen für ihre sportliche Zukunft. 

 

DSV Leoben neue Fuehrung 2024 05 08

Bichler nimmt Auszeit

Der erfolgreiche Architekt des wiedererstarkten Fußballklubs DSV Leoben, Mario Bichler, übergibt mit sofortiger Wirkung seine Vorstandsfunktion, um sich in den kommenden Monaten eine Auszeit zu nehmen. Diese Entscheidung kommt für Mario Bichler zum richtigen Zeitpunkt, nachdem er in den vergangenen Jahren unermüdlich alles dem Wohl des Klubs untergeordnet und enorme Energie in den Aufbau investiert hat. „Football is coming home“ war stets sein Motto und sein persönlicher Antrieb für die gesamte Region, die wieder sportliches Selbstvertrauen erhielt und an den Erfolgen früherer Zeiten anknüpfen konnte.

Mario Bichler ist für den DSV als Obmann in der Landesliga bei minus acht Punkten Rückstand auf Leader Voitsberg nur eingesprungen. Daraus wurde aber ein unglaublicher Erfolgslauf, der vielen zu schnell ging, doch Bichler hat immer an den Erfolg des DSV geglaubt. Er hat den Klub aus der Bedeutungslosigkeit neues Leben eingehaucht und bis ins Halbfinale des österreichischen Fußball-Cups geführt, Anfangs belächelt, schaffte er mit seinem Team Rekordbesuche auf dem Monte Schlacko, dem Heimstadion des DSV Leoben. Seine persönliche Bilanz kann sich sehen lassen: Zwei Meistertitel in Folge und die aktuelle Platzierung unter den TOP 3 in der 2. Liga. „Ich konnte von Beginn an nie in Ruhe arbeiten, dennoch war es uns als Team gemeinsam gelungen, nahezu alle Vereinsrekorde in kürzester Zeit zu brechen. Ich möchte mich vor allem bei der gesamten DSV Community für die tolle Unterstützung und die unglaubliche gemeinsame Reise bedanken, diese Zeit als Funktionär werde ich mein ganzes Leben lang nicht mehr vergessen“, betont ein sichtlich gerührter Mario Bichler.

Leoben wieder eine Adresse

Besonders stolz sei er auch, dass der Fußball durch sein Engagement in Leoben für die Jugend wieder zu einem attraktiven Sprungbrett geworden ist und Nachwuchsspieler die Chance bekommen, sich beim DSV ins Rampenlicht zu spielen. Seine vorerst letzte Aktion im Dienste des DSV Leoben ist aber zukunftsweisend. Zunächst hat er gemeinsam mit dem Rechtvertreter des Klubs in intensiven Vorbereitungen die Schiedsklage eingereicht, zum anderen übergibt er an seinen Nachfolger einen 10-Punkte Masterplan, der den Klub weiter auf Erfolgskurs halten soll. Das Projekt „Mission Bundesliga“ ist Mario Bichler ans Herz gewachsen. Er plant, nach seiner Auszeit, dem Klub auf dem Weg zur Mission 2028 weiterhin durch seine Netzwerke tatkräftig zu unterstützen.

Er spielte mit Carsten Jancker beim 1. FC Köln und wird zukünftig die Geschicke beim Leobner Traditionsverein lenken. Die Rede ist von Sascha Gulevski. Er tritt mit sofortiger Wirkung die Nachfolge von Mario Bichler als Obmann an. "Gulevski ist Deutscher und ein absoluter Profi im Sportmanagement mit viel Erfahrung im Scouting. Der eloquente Fußballexperte zögerte nicht lange, als er gefragt wurde, den DSV zu übernehmen. Die Stimmung in Leoben, die Fans und die DNA des Klubs sind einmalig. Ich freue mich sehr auf meine neuen Aufgaben beim DSV Leoben“, heißt es vom Verein. Im Gepäck hat Sascha Gulevski nicht nur eine bedeutende deutsche Spielerkooperation, sondern auch neue Sponsormöglichkeiten, die den Klub auf sichere Beine stellen werden. 

Neuer Sportdirektor

Der ehemalige Profifußballer, Cupsieger und Leiter der ÖFB-Trainerausbildung Thomas Janeschitz wird neuer Sportdirektor beim DSV Leoben. Als Co-Trainer von Marcel Koller im österreichischen Nationalteam schaffte Janeschitz die erfolgreiche Qualifikation für die Euro 2016. Der besonnene und erfahrene Fußballprofi freut sich auf seine neue Aufgabe in einem Umfeld, das durch viele Emotionen aber auch gelebte Traditionen bekannt ist. „Der DSV Leoben ist für mich ein sehr attraktiver und erfolgsorientierter Klub, dem ich mit meinen bisherigen Erfahrungen helfen möchte, wieder erstklassig zu werden“, meint Janeschitz. Gemeinsam mit Trainer Carsten Jancker, der sich in seiner Ära 2 beim Klub sichtlich sehr wohl fühlt, werden die beiden die sportliche Zukunft am Monte Schlacko gestalten. Der Vertrag mit Jancker wurde bereits um ein Jahr mit Option auf ein weiteres Jahr verlängert. Der ehemalige Champions League-Sieger agiert auch in Zukunft als Headcoach für die Donawitzer.