Am vierten Spieltag trafen in der Sky Go Erste Liga der SC Austria Lustenau und der KSV 1919 aufeinander. Und dabei bekamen die zahlreich erschienen Zuseher zwei grundverschiedene Spielhälften serviert. In den ersten 45 Minuten stand hüben wie drüben doch soweit die Vorsicht im Vordergrund, wenngleich aber schon die Lustenauer das klar bestimmende Team waren. Nur eben vor dem Gehäuse der Steirer erwiesen sich diese zu harmlos, wonach es auch torlos in die Halbzeitpause ging. Dann nach dem Seitenwechsel waren es aber die Kapfenberger, die Nägel mit Köpfen fabrizierten. Denn nach dem haarsträubenden Tormannfehler, der den Steirern das 0:1 ermöglichte, kamen diese immer besser in die Partie. Zu guter letzt konnte man dann auch einen Dreipunkter auf die Habenseite bringen, was aber auch daran lag, dass sich die Austria an diesem Tag einfach als zu wenig effizient erwies.

 

Die Lustenauer Austria hat im ersten Spielabschnitt ganz eindeutig das Sagen

Mit den Vorarlbergern und den Obersteirern treffen zwei Teams aufeinander die nach drei gespielten Runden beide noch mit weißer Weste ihr Auslangen finden. Gut vorstellbar, dass sich da zwei Mannschaften herauskristallisieren, die dann auch zu guter letzt vorne mit dabei im Tabellengeschehen zu finden sind. Aber die beiden Teams, die kadermäßig aus dem Vollen schöpfen können, erweisen sich dann im ersten Durchgang doch weitgehenst von der überschaubaren Seite. Die Lustenauer sind zwar die klar spielbestimmende Mannschaft, aber vor des Gegners Tor hält sich die Aufregung bei der Ibrakovic-Truppe dann doch soweit in Grenzen. Demnach gelingt es den Obersteirern dann auch, die Angriffsbemühungen der Austria soweit unter Kontrolle zu halten. Wenngleich dabei das eigene Offensivspiel aber vorerst soweit auf der Strecke bleiben soll. In der Schlussphase der ersten Spielhälfte taucht dann noch Raphael Dwamena zweimal gefährlich vor dem Kapfenberger Tor auf, Keeper Christoph Nicht kann sich dabei aber schadlos halten. Die größte Gelegenheit in den ersten 45 Minuten findet dann Peter Haring in der Nachspielzeit vor, nach einer Eckballvorlage donnert er das Leder aus kurzer Distanz aber an die Querlatte - Halbzeitstand demnach torlos 0:0.

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Jorge Elias Dos Santos legte mit dem ersten Treffer den Grundstein zum Kapfenberger Erfolg in Lustenau.

 

Die Kapfenberger erweisen sich als das klar effizientere bzw. kaltblütigere Team

In der zweiten Spielhälfte war die Hoffnung dann bei den 2900 Zusehern doch entsprechend groß, nun doch ein etwas zielführenderes Spiel ihrer Mannschaft zu erleben. Die Frage war nur, ob das die Kapfenberger auch wirklich zulassen bzw. ob man das erfolgreich unterbinden kann. Nur Augenblicke nach Wiederbeginn kommt es dann zur Kapfenberger Führung, die aber doch kurios zustande gekommen war. Einen weiten harmlosen Ball bringt Lustenau-Torhüter Christopher Knett nicht unter Kontrolle bzw. serviert diesen KSV-Stürmer Elias Dos Santos, der dieses "Geschenk" gerne annimmt und das 0:1 markiert. Daraufhin sind die Hausherren sehr bemüht einen Gang höher zu schalten bzw. dem Spiel noch eine Wende zu verleihen. Doch deren Bemühungen erfahren dann alsbald den nächsten Dämpfer. 68. Minute: Einen Flecker-Freistoßball verlängert Dwamena unfreiwillig per Kopf, Nutznießer ist Stefan Meusburger der danach das 0:2 besorgt. Und praktisch vom Anstoß weg folgt die Lustenauer Antwort. Philip Roller bedient dabei Raphael Dwamena, der mit dem Kopf den raschen Anschlusstreffer markiert - 1:2. Aber wer jetzt mit einem Kapfenberger Einbruch rechnete hatte weit gefehlt. Im Gegenteil, die Gäste waren es die dann in den Schlussminuten noch für einen weiteren Treffer sorgen, Joao Victor trifft dabei aus 17 Metern punktgenau ins Eck - Spielendstand 1:3. In der nächsten Runde gastieren die Lustenauer am Montag, 15. August um 18:30 Uhr beim Aufsteiger BW Linz. Auch die Kapfenberger bekommen es mit einem Liganeuling zu tun, am Dienstag, 18:30 Uhr kommt die WSG Wattens angerauscht zum Kräftevergleich.

 

AUSTRIA LUSTENAU - KSV 1919 1:3 (0:0)

Reichshofstadion, 2900 Zuseher, SR: Schüttengruber Manuel (OÖ)

Torfolge: 0:1 (49. Elias Dos Santos), 0:2 (68. Meusburger), 1:2 (69. Dwamena), 1:3 (83. Joao Victor)

Austria Lustenau: Knett, Stückler, Wießmeier, Dwamena, Joppich, Haring, Dossou, Stark (68. Grubeck), Grabher (53. Krainz), Roller, Durmus (71. Jailson)

Kapfenberger SV: Nicht, Lakic-Pesic, Frieser (46. Arimany), Flecker (80. Schagerl), Haas, Sencar, Meusburger, Ritscher, Elias Dos Santos (85. Nieblas), Seebacher, Joao Victor

gelbe Karten: Wießmeier bzw. Haas

Stimmen zum Spiel:

Lassaad Chabbi, Trainer Lustenau:

"Wir haben einfach zu viele individuelle Fehler begangen um dann im Endeffekt auch etwas Zählbares verbuchen zu können. Wir haben im Vorhinein gewusst, dass die Kapfenberger imstande sind, nach vornehin schnörkellos zu agieren. Demnach war der 3:1 Sieg dann auch nicht unverdient."

Abdulah Ibrakovic, Trainer Kapfenberg:

"Mit ein bisschen Glück ist es uns gelungen, dank einer guten spielerischen Vortellung einen Sieg zu landen. Ich denke doch, dass die Zuseher aufgrund der offensiven Spielweise beider Teams auf ihre Kosten gekommen sind. Mit den drei Punkten im Gepäck wird uns die siebenstündige Heimreise doch um einiges erleichtert."

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Foto: Richard Purgstaller

geschrieben von: Robert Tafeit