Rivalen wie Brüder! Linzer Derby auch beim dritten Mal Remis

Einen würdigeren Hinrundenabschluss hätte es in der "Heute für Morgen" Erste Liga wohl kaum geben können. So kam es im Rahmen der 21. Runde zum großen Linzer Derby zwischen dem FC Blau Weiß Linz und dem LASK. Die ersten beiden Begegnungen zwischen den "Voestlern" und den "Landstraßlern" endeten jeweils 1:1-Unentschieden. Trotz eisiger Kälte und Temperaturen um den Gefrierpunkt elektrisierte dieser Klassiker auch dieses Mal die gesamte Stahlstadt! Zur anfänglichen Rasse, kam in der zweiten Hälfte auch noch Klasse, sahen die 6500 Fans ein torreiches Derby der Rivalen, die jedoch schlussendlich wieder die brüderliche Punkteteilung präferierten.

 

Schwarz-Weiße Überlegenheit zu Beginn

Schon die hektische und kampfbetonte Anfangsphase zeigt, dass heute für beide Linzer Vereine einiges auf dem Spiel steht. Die Schachner-Elf kann sich ein leichtes Übergewicht im Mittelfeld erarbeiten, während die Blau Weißen versuchen mit schnellen Konterstößen empfindliche Nadelstiche in Richtung LASK-Keeper Thomas Mandl zu setzen. Allein in den drei nach nicht einmal einer Viertelstunde gezückten gelben Karten von Referee Muckenhammer zeigt sich die Intensität des Derbys, die vor allem zu Beginn im Grenzbereich angesiedelt ist.

Nach einer schwachen halben Stunde dann plötzlich die heute in rot-schwarz gekleideten Schwarz-Weißen. Eine Flanke von Benjamin Freudenthaler kann die Blau-Weiß-Abwehr nur kurz klären und der Nachschuss aus knapp 16 Metern von Leonhard Kaufmann fällt zwar sehr scharf, aber zu zentral aus und Keeper David Wimleitner kann in Extremis parieren.

Jubel mit dem Pausenpfiff

Wenige Minuten vor dem Pausenpfiff kann sich erstmals BW-Goalgetter David Poljanec in Szene setzen, doch sein Schuss aus rund 15 Metern geht knapp am gegnerischen Gehäuse vorbei. Als sich viele der 6500 Zuschauer den heute schon beinahe obligatorischen "Jagatee" holen, kommt es dann zur entscheidenden Aktion in Hälfte eins! Außenbahnspieler Florian Hart kann sich auf der rechten Seite durchtanken und zirkelt die anschließende Flanke genau auf Torjäger Hannes Aigner, der in der Nachspielzeit des ersten Abschnitts die verdiente 1:0-Führung des LASK mit einem platzierten Kopfball besorgen kann.

Auch der zweite Durchgang beginnt munter. Zunächst ist es Harald Unverdorben, der im Vergleich zur Partie gegen St. Pölten heute wieder von Beginn an ran darf, auf Seiten der "Gäste", der im "Fünfer" nur um Augenblicke gegen Wimleitner zu spät kommt, ehe Blau-Weiß-Kapitän Tino Wawra mit einem Schuss von der Strafraumgrenze nur um einen Meter am Torerfolg scheitert.

Auch Blau-Weiß besitzt Köpfchen

Gut eine Stunde ist gespielt: Svetozar Nikolov zwirbelt einen Freistoß aus dem linken Halbfeld mit viel Drall in den "Sechzener", wo Manuel Hartl den Ball unhaltbar für Goalie Mandl mit dem Hinterkopf in Richtung LASK-Gehäuse verlängern und zum 1:1 einschießen kann. Das Match nach diesem Treffer nun ausglichen, auf Augenhöhe und voller Spannung!

"Grande Finale" im Derby!

Noch rund 15 Minuten sind zu spielen, ehe ein katastrophaler Fehlpass im Mittelfeld einen vielversprechenden Angriff der Blau-Weißen einläutet. David Poljanec kommt im Strafraum ins Laufduell mit Rene Aufhauser, der Linzer hat kurz die Hand am Gegenspieler und der Slowene kommt sofort zu Fall. Schiedsrichter Muckenhammer entscheidet sofort auf Penalty! Eine Entscheidung die wohl die ganze Stahlstadt in zwei Lager spalten wird, vom Regelwerk aber war dieser Pfiff sicherlich vertretbar! Der Gefoulte tritt an, verlädt Mandl und bringt die "Voestler" das erste Mal am heutigen Tage in Führung.

Die Schwarz-Weißen setzen nun alles auf eine Karte und werden dafür belohnt! Benjamin Freudenthaler kann sich in der 87. Minute energisch auf links durchtanken und bringt den Ball per "Stangler" in die Mitte. Dort verfehlt Unverdorben zunächst, doch von einem Blau-Weiß-Akteur prallt den wieder zum "Dreby-Schreck" zurück und der Angreifer versetzt den zum Bersten gefüllten LASK-Fansektor mit seinem neuerlichen Ausgleich in Ekstase. Die Schlussminuten werden zwar noch durch einige Standards aus guter Position gekennzeichnet, doch  es passiert nichts mehr, bleibt es schlussendlich bei der dritten Punkteteilung im dritten Linzer Derby in dieser Saison!

 

FC Blau Weiß Linz - LASK Linz 2:2 (0:1)
Hartl (61.), Poljanec (79. pen.); Aigner (45+1), Unverdorben (87.)
Stadion der Stadt Linz; Zuschauer: 6500
SR Muckenhammer

von Marco Wolfsberger