Bittere 0:1-Niederlage für BW Linz in Kapfenberg

kapfenbergblauweiss bigDen Frühjahrsstart haben sich die Spieler, Fans und Verantwortlichen des FC Blau Weiß Linz ganz anders vorgestellt. Nach dem 1:1-Remis gegen den FC Lustenau zum Auftakt mussten sich die Blau-Weißen am Freitag in Kapfenberg mit 0:1 geschlagen geben. Die Chancen auf einen Sieg waren da – doch wie so oft zappelte der Ball nicht im Netz des Gegners sondern im Tor der Linzer. 

 Sie haben sich so viel vorgenommen und mussten dennoch nach dem Schlusspfiff ohne Punkte im Abstiegskampf der "Heute für Morgen" Ersten Liga die Heimreise aus Vorarlberg antreten. Blau Weiß Linz hat es auch im Frühjahr schwer, in die Erfolgsspur zu kommen. Zu sehr ist die bittere Hinrunde in den Köpfen der Spieler, zu sehr hapert es am Selbstvertrauen – sonst wäre gestern allemal zumindest ein Punkt im Franz-Fekete-Stadion zu Kapfenberg drinnen gewesen für die Stahlstädter. Doch nach dem 0:1 kurz nach der Halbzeitpause zuungunsten der Linzer war das Spiel gelaufen, auch wenn die Blauweißen auch danach und mit einem Mann weniger alles versucht haben, das Kellerduell noch zu drehen. 

Geordneter Spielaufbau mangelhaft
Gründe für die Niederlage kann man einige Nennen. Sei es die fehlende Kreativität, wenn die Linzer in strafraumnähe kommen, seien es die vielen Abspielfehler, die einen geordneten Spielaufbau fast unmöglich machen oder sei es das fehlende Glück, wenn die Linzer dann doch vor des Gegner Tor kommen. Alles zusammen führte zu dieser 0:1-Niederlage. Diese Pleite war doppelt bitter, denn jetzt beträgt der Rückstand auf den vorletzten Kapfenberg bereits neun Punkte. Für Linz-Trainer Edi Stöhr jedoch kein Grund, pessimistisch zu sein: "Es war trotz der Niederlage wieder ein Schritt in die richtige Richtung. Für uns ist wichtig, dass wir nicht mutlos werden. Wir müssen hart arbeiten und an den Erfolg glauben. Die Saison ist noch lang und wir werden den Kopf nicht in den Sand stecken."

Fast nur aus Standards gefährlich
Die erste Halbzeit gestalteten die beiden Teams Kapfenberg und BW Linz sehr ausgeglichen. Hochkarätige Torchancen waren Mangelware – der Kampf war Trumpf. Das war nicht sonderlich überraschend, ging es doch im Kellerduell der Ersten Liga nicht um einen Schönheitspreis sondern um wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Sowohl die Linzer als auch die Hausherren waren in dieser Phase des Spiels vor allem bei Standards gefährlich.

Die zweite Halbzeit begann dann gänzlich unglücklich für die Linzer. Nach einem vermeidbaren Fehler im Spielaufbau der Linzer kam der Ball zu Ex-Nationalteamspieler Joachim Standfest, der mit seiner Flanke Torschütze Ibrahim Bingöl perfekt bediente. Nach dem 0:1 ging bei den Linzer kurz gar nichts mehr – zu tief saß der Schock. Doch dann rappelten sie sich wieder auf und versuchten alles, um doch noch den Ausgleich zu schaffen. Erschwert wurde diese Mission durch die Gelb-Rote-Karte gegen den BW-Verteidiger Florian Maier, der in der Schlussphase nach einem Foul verfrüht unter die Dusche musste. Die Kapfenberger hielten defensiv die Null und haben die Linzer auch in den letzten Minuten des Spiels kaum gefährlich vor ihr Tor gelassen. Nach dem Schlusspfiff jubelten die Falken über einen perfekten Start in die Frühjahrssaison mit zwei Siegen in Serie. Bei den Linzern hingegen schrillten nach einem Punkt aus zwei Spielen ein Mal mehr die Alarmglocken. Auch wenn Trainer Edi Stöhr der Mannschaft Mut macht, wird es langsam Zeit, die Big Points einzufahren. 

 

von Günter Baumgartner