SAK Klagenfurt: Abenteuerlich war nur die Gründung

Die Geschichte des Klagenfurter Fußballs wurde und wird geprägt von zwei Traditionsmannschaften - der Austria Klagenfurt und dem SAK Celovec/Klagenfurt. Während die jüngste Geschichte der SK Austria Klagenfurt in fast jeder Beziehung als abenteuerlich zu bezeichnen ist, waren die Anfänge des SAK Celovec und die jahrzehntelange Herbergsuche die „dramatische“ Komponente der Vereinsgeschichte. Auch vielen Kickern aus der Regionalliga Mitte, die am SAK-Platz auflaufen, ist meist der Background ihres Gegners nicht bekannt. liga3.at versucht im Gespräch mit dem sportlichen Leiter des SAK, Igor Ogris, Fußballösterreich die Geschichte des  SAK Celovec, näherzubringen.

Auto verkauft, Fußballverein gegründet

„Die Gründung des SAK Celovec 1970 ging auf eine Initiative des heutigen österreichischen Diplomaten und jetzigen hohen Repräsentanten für Bosnien und Herzegowina, Dr. Valentin Inzko, zurück“, erklärt Igor Ogris einleitend. Der sportliche Leiter weiter: “Das Ziel war es, die besten slowenischsprachigen Fußballer Kärntens in einem Verein spielen zu lassen. Die Wurzeln des SAK liegen damit in der slowenischen Volksgruppe und wir verstehen uns als zweisprachiger Verein. Das kommt auch auf unserer Homepage zum Ausdruck, die slowenisch und deutsch gestaltet ist. „Zweisprachig ist cool“ ist unser Leitspruch. Wir fühlen uns aber natürlich als Österreicher und möchten zusätzlich die slowenische Sprache hochhalten. Dr. Valentin Inzko hat den SAK als Nichtfußballer gegründet und er musste um die Anmeldegebühren zu bezahlen sogar sein Auto verkaufen. Dann folgten Jahrzehnte der Herbergsuche, denn wir hatten von 1970 bis 2002 nie einen eigenen Sportplatz. Erst 2002 ergab sich auf Umwegen die Möglichkeit auf dem Sportplatz des Slowenischen Gymnasiums eine eigene Sportanlage zu errichten.“

Eine unendliche Geschichte

liga3.at: „Tritt der SAK als etablierter Regionalligaverein nicht ein wenig zu bescheiden auf? Gibt es endlich konkrete Zusagen der öffentlichen Hand zumindest den SAK-Platz regionalligawürdig zu gestalten?"

Igor Ogris: „Wir haben ohne Übertreibung mehr als hundert Gespräche in diese Richtung geführt. Es gibt zwar wohlwollende mündliche Stellungnahmen, aber schriftlich und damit konkret gibt es nach wie vor nichts. Wir erwarten uns keine Unterstützung für den Sportbetrieb, allerdings ist es unsere Herzensangelegenheit das Stadion des SAK mit einer modernen Infrastruktur zu versehen. Daran arbeiten wir mit allem Nachdruck und wir hoffen, dass es in Bälde zu konkreten Zusagen kommen wird“.

„Unverständliche“ gelbe Karte

liga3.at: „Interessante Szenen spielen sich am SAK-Platz ab, wenn SAK Spieler mit dem Schiedsrichter slowenisch sprechen und dieser die deutsche Sprache einfordert“.

Igor Ogris: „Aus Sicht des Schiedsrichters, der der slowenischen Sprache nicht mächtig ist, ist das natürlich verständlich. Er weiß ja nicht, welchen Inhalt die an ihn gerichteten Worte haben. Es ist aber auch eine Frage des Feingefühls wie er mit dieser Situation umgeht. Im emotionalen Umfeld eines Spiels kann es schon vorkommen, dass dem SAK-Spieler mit der gelben Karte gedroht wird. Aber da müssen natürlich auch die Spieler entsprechendes Verhalten zeigen damit diese kuriosen Szenen ohne Folgen, sprich gelbe Karten, bleiben“.


FC Red Bull Salzburg pride v Celovec!

Mit dieser Ankündigung wird ein großes Fußballfest auf der Homepage des SAK angekündigt. Andreas Herzog bewies „Feingefühl“ und hat dem SAK ein Traumlos im ÖFB-Samsung-Cup beschert. Igor Ogris dazu: “Wir wollen dieses Fußballfest unter allen Umständen am heimischen SAK-Platz feiern. Es sollen Tribünenplätze für etwa 2500 Zuschauer geschaffen werden  und wir wollen dann vor toller Kulisse die Bullen herausfordern“.

Sollte es dem SAK gelingen, die Bullen aus dem ÖFB-Samsung-Cup zu werfen, werden sich sicher noch viele weitere Fußballfans für die Geschichte des Traditionsvereins SAK Celovec interessieren.

liga3.at bedankt sich bei Herrn Ogris für das interessante Gespräch


von Josef Krainer