Transferanalyse - Teil 9: LASK Linz

lask bigDie Transferzeit ist vorbei und nun wird es Zeit, die Aktivitäten der 16 Regionalliga Mitte-Klubs genauer unter die Lupe zu nehmen. Bis zum Saisonstart am 2. August präsentieren wir Ihnen eine ausführliche Transferanalyse zu jedem einzelnen Verein. Darüber hinaus lassen wir auch unsere Ligaportal-Experten mit ihrer Einschätzung zu Wort kommen. In Teil neun nehmen wir uns Meister LASK zur Brust, die Experten-Meinung kommt von Reinhard Burits.

Die Neuzugänge

Michael Popp (SKN St. Pölten): Als Ersatz für den abgewanderten Christoph Kobleder verpflichteten die Linzer St. Pölten-Kapitän Michael Popp. Trotz seiner erst 23 Jahre war er bereits ein absoluter Führungsspieler beim Zweitligisten. Überraschend wurde sein Vertrag im Sommer nicht verlängert, wodurch der LASK zuschlug. Nun kämpft Popp mit Shawn Barry um den Platz in der Innenverteidigung neben Mario Hieblinger. 

Mario Buric (NK Lucko Zagreb): Für die Position im defensiven Mittelfeld suchten die Linzer an Stelle von Georg Harding einen jungen, dynamischen Spieler. Den fand man in Person von Mario Buric. Der 21-jährige Kroate stellte seine Qualitäten in der Vorbereitung sowie bei der Cup-Sensation gegen Rapid bereits unter Beweis. Buric absolvierte 2012 in seiner Heimat 17 Erstligaeinsätze.

Ernst Öbster (SV Grödig): Auch im offensiven Mittelfeld wurde der LASK auf dem Transfermarkt tätig und holte mit Ernst Öbster einen erfahrenen Mann, der maßgeblichen Anteil am Grödiger Aufstieg in die Bundesliga hatte. Der 29-Jährige ist den Schwarz-Weißen Anhängern noch aus seiner ersten Zeit in Linz in bester Erinnerung, als er mit dem LASK den Hallencup gewann und Spieler des Turniers wurde. 

Alexander Strobl (TSV Neumarkt): Auch auf der Torhüterposition schlugen die Linzer zu, holten mit Alexander Strobl (20) einen jungen, aber dennoch regionalligaerprobten Goalie. Beim TSV Neumarkt war er in der Westliga vergangenes Jahr die unumstrittene Nummer eins, nun soll er Ersatzkeeper Schörgenhuber und vielleicht sogar Stammtorhüter Pervan unter Druck setzen. 

Markus Hammerer (SV Ried): Um die Qualitäten eines Markus Hammerer zu beschreiben, bedarf es keiner großen Worte. Bei Bundesligist Ried stellte er regelmäßig seine Torgefährlichkeit unter Beweis, einzig seine Verletzungsanfälligkeit warf ihn immer wieder zurück. Beim LASK soll er das Offensivspiel weiter beleben. Hammerer könnte sowohl als zweite Spitze neben Vujanovic, im offensiven Mittelfeld oder auch auf dem Flügel zum Einsatz kommen. 

Fabio Silva (SC Kazincbarcikai): Ein Spieler für die Außenbahn im Mittelfeld ist der Portugiese Fabio Silva. Der 28-Jährige soll Daniel Kogler und Benjamin Freudenthaler Konkurrenz bereiten, wird aber wohl noch ein wenig Zeit benötigen. Denn im vergangenen halben Jahr war Fabio Silva vereinslos, nachdem er zuvor beim ungarischen SC Kazincbarcikai aktiv gewesen war. 

Fazit

Sechs Abgänge, sechs neue Spieler - die Transferbilanz hält sich beim amtierenden Meister die Waage. Die abgewanderten Akteure konnten allesamt ersetzt werden, Hammerer, Popp oder Öbster verleihen dem ohnehin beinahe bundesligatauglichen Kader zusätzliche Qualität. Die Linzer nahmen bewusst eine Verjüngung der Mannschaft vor, ersetzten etwa den 31-jährigen Harding durch den 21-jährigen Mario Buric. Ihre Klasse bewies die Truppe schon in der ersten Cup-Runde, als man sensationell Rekordmeister Rapid aus dem Bewerb warf. Ein weiterer Pluspunkt für die Linzer: Der Verbleib von Erfolgstrainer Karl Daxbacher. Einziges Pech für die Schwarz-Weißen: Der große Rivale aus Pasching stellt erneut einen ebenso hochwertigen Kader, weshalb wohl wieder ein Zweikampf bis zum Schluss zu erwarten ist. 

Das sagt der Experte

Reinhard Burits (Ligaportal-Experte OÖ):
"Der LASK hat für mich weiter an Qualität gewonnen. Zwar hat man etwa mit Georg Harding einen sehr guten Spieler verloren, mit Öbster oder Hammerer ist man aber in der Offensive extrem torgefährlich und unausrechenbarer geworden. Der LASK hat im Vergleich zu Pasching ein bisschen mehr Erfahrung, ich glaube aber, dass sich beide Kader die Waage halten. Die Zwei werden wieder eine eigene Liga bilden, da wird auch Austria Klagenfurt nicht mithalten können. Dass Karl Daxbacher geblieben ist, ist eine Riesensache. Keiner kennt das Umfeld so gut wie er, er ist ein sehr guter Trainer und die Spieler wissen mittlerweile, worum es geht."

Christoph Gaigg