Transferanalyse - Teil 12: VSV

villacher svDie Transferzeit ist vorbei und nun wird es Zeit, die Aktivitäten der 16 Regionalliga Mitte-Klubs genauer unter die Lupe zu nehmen. Bis zum Saisonstart am 2. August präsentieren wir Ihnen eine ausführliche Transferanalyse zu jedem einzelnen Verein. Darüber hinaus lassen wir auch unsere Ligaportal-Experten mit ihrer Einschätzung zu Wort kommen. In Teil zwölf nehmen wir uns den etoxx VSV zur Brust, die Experten-Meinung kommt von Reinhard Tellian.

Die Neuzugänge

Alessandro Lorber (SK Maria Saal): Im Nachwuchs des damaligen FC Kärnten ausgebildet, war Lorber zuletzt in der Kärntner Liga bei Maria Saal aktiv. Der 22-Jährige ist ein Mann für die Verteidigung und besitzt großes Potenzial. Allerdings wird sich Lorber zunächst an die neue Liga gewöhnen müssen.

Martin Trattnig (ATUS Ferlach): Anders als Lorber durfte Martin Trattnig bereits Erfahrung in der Regionalliga Mitte sammeln. Für den SAK absolvierte der linke Mittelfeldspieler von 2009 bis 2011 stolze 38 Einsätze in der dritthöchsten Spielklasse. Nach zweijährigem Aufenthalt in Ferlach verstärkt der 21-Jährige den VSV, wo er es in der ersten Cup-Runde gegen Wattens gleich in die Startformation schaffte.  

Michel Micossi (SV Feldkirchen): Ebenfalls von Beginn an kam Michel Micossi gegen die Wattener zum Einsatz. Der Mittelfeldspieler wechselte von Absteiger Feldkirchen, wohin er von den Sturm Amateuren verliehen worden war, nach Villach. Dort soll er das Offensivspiel der Hrstic-Elf ankurbeln und trotz seiner erst 20 Jahre eine wichtige Rolle einnehmen.  

Christoph Cemernjak (WAC Amateure): Einer der wenigen routinierten Spieler im Kader ist Christoph Cemernjak, der vom Aufsteiger aus Wolfsberg zum VSV stieß. Mit 16 Bundesligapartien und 233 Zweitligaspielen in den Beinen soll der 31-Jährige die junge Truppe führen und sowohl auf dem Platz, als auch außerhalb des grünen Rasens wichtige Aufgaben übernehmen.  

Tobias Graf & Anton Martinovic (beide AKA Sturm Graz): Frisch ausgebildet kam das Duo aus der Akademie von Sturm Graz zum Regionalligisten. Während der 18-jährige Graf ein Mann für die Abwehrreihe ist, fühlt sich Martinovic (17) im Mittelfeld wohler. Ersterer feierte sein Debüt im Cup von Beginn an, Zweiterer wurde für die Verlängerung eingetauscht. Beide Spieler gelten als heißes Eisen für die Zukunft. 

Konstantin Kamnig (SV Feldkirchen): Erste Erfahrungen im Drittligafußball machte Konstantin Kamnig vergangenes Jahr in Feldkirchen. Fünf Mal stand er auf dem Rasen, nun soll er den Konkurrenzkampf im Mittelfeld der Villacher beleben. 

Dario Drmac (Rapid/KSV III): Von der dritten Mannschaft des Kapfenberger SV verpflichteten die Kärntner das 18-jährige Stürmertalent Dario Drmac. Sieben Treffer hatte der 18-jährige in der abgelaufenen Saison für seinen Ex-Klub erzielt. Den abgewanderten Marco Reich wird er zwar (noch) nicht vergessen machen können, auch er ist aber ein Mann für die Zukunft. 

Fazit

Auf Grund der problematischen finanziellen Situation verloren die Villacher zahlreiche Leistungsträger der starken vergangenen Spielzeit. Marco Reich, Udo Gasser, Mario Ramusch, Christian Prawda - um nur einige Beispiele zu nennen. Auch Erfolgscoach Günther Kronsteiner kam den Kärntnern abhanden. Um die junge Truppe, die vor allem aus Talenten aus dem heimischen Bundesland besteht, an die Regionalliga zu gewöhnen, bedarf es an Zeit. Es wartet noch einiges an Arbeit auf den erfahrenen Neo-Coach Peter Hrstic, der aber weiß, wie er an die Sache herangehen muss. Für einen Spitzenplatz wie in den letzten beiden Jahren wird es zwar wohl nicht mehr reichen - dass die Mannschaft aber sehr wohl Qualität und Klasse besitzt, beweist auch der Auftritt in der ersten Cup-Runde, in der Westliga-Titelkandidat Wattens eliminiert wurde. 

 

Das sagt der Experte

Reinhard Tellian (Ligaportal-Experte KT):
"Beim VSV gab es riesige Turbulenzen, sowohl finanziell, als auch auf dem Spielersektor. Sehr viele Spieler haben den Verein verlassen, ein kleines Gerüst hat man aber halten können. Den einen oder anderen Leithammel wie etwa Johannes Isopp hat man noch, dazu kommen sehr viele junge Leute. Bedingt durch die budgetäre Situation gehen die Villacher den jungen Weg. Ich glaube, dass das in Kärnten ohnehin die Zukunft sein wird. Es gibt wenig Vereine, die sich noch einen anderen Zugang erlauben können, weil einfach kein Geld da ist. Die Villacher sollte man aber auf keinen Fall abschreiben. Im Cup hat man es überraschend geschafft, weiterzukommen. Peter Hrstic ist ein Trainerfuchs, der die Liga in- und auswendig kennt. Er befasst sich Tag und Nacht mit Fußball. Ich denke, dass der VSV im Mittelfeld landen wird." 

Christoph Gaigg