Spieler der Runde 26: Christian Dlopst

runde rlmitte_rot26Die Anspannung war groß vor dem Klagenfurter Stadtderby zwischen der Austria und dem SAK am vergangenen Sonntag. Nach nur 26 Spielminuten ist diese aber bereits verflogen. Verantwortlich dafür zeigt sich Christian Dlopst. Der Mittelfeldakteur der Jagodic-Elf sorgt mit einem überragenden Auftritt inklusive lupenreinem Hattrick innerhalb von elf Minuten für die frühe Vorentscheidung. Und avanciert beim 5:0-Auswärtssieg seiner Mannschaft nicht nur zum Matchwinner, sondern auch zu unserem Spieler der Runde 26.

"Die zweitbeste Saisonleistung" 

Es sind die Minuten 15, 23 und 26 in denen Christian Dlopst den SAK im großen Klagenfurter Stadtderby auf die Siegerstraße bringt. Ein lupenreiner Hattrick in nur elf Minuten - das gelingt nicht alle Tage. Auch für den 24-Jährigen ist es ein Novum in seiner bisherigen Karriere. "Ein sehr schönes Gefühl ", strahlt Dlopst nach der Partie. Von der Höhe des Sieges zeigt sich der Mittelfeldspieler selbst ein wenig überrascht. "Wir haben zwar gewusst, dass wir die Partie gewinnen werden, dass es so hoch ausfällt, damit war aber nicht zu rechnen ", gibt er zu. Und kennt zugleich die Gründe für den Kantersieg: "Wir waren eiskalt vor dem Tor, haben schnell gespielt, uns viel bewegt. Wir haben flüssigen Fußball gezeigt, ich würde sagen, dass es nach dem Hinspiel gegen den LASK (1:0-Sieg mit zwei Mann weniger, Anm. d. Red.) unsere zweitbeste Saisonleistung war."

Neue Position, mehr Tore

Für Dlopst persönlich war es aber nicht der einzige starke Auftritt im laufenden Frühjahr. Der ehemalige FC Kärnten-Akteur befindet sich seit Wochen in Hochform. Und stellt Runde für Runde seine neu gewonnene Torgefährlichkeit unter Beweis. Bereits sieben Treffer erzielte der Mann mit der Nummer elf in der Rückrunde. Zuvor hatte Dlopst in 146 Kampfmannschaftspartien nur 18 Tore bejubeln dürfen. Maßgeblichen Anteil an seiner neuen Stärke hat auch die Position, die er neuerdings bekleidet. "Ich bin eigentlich gelernter zentraler offensiver Mittelfeldspieler. Seit dieser Saison spiele ich links, jetzt bin ich auf dem linken Flügel im Einsatz. Dadurch komme ich mehr zur Geltung und auch öfter zum Abschluss ", erklärt der Kärntner.

Die Nummer eins in Klagenfurt 

Doch nicht nur für Christian Dlopst läuft es derzeit wie am Schnürchen. Schwebt doch der gesamte Verein nach den jüngsten Erfolgen auf Wolke sieben. Trotz großem Aderlass im vergangenen Sommer mit Abgängen zahlreicher Leistungsträger findet sich der SAK auf dem hervorragenden vierten Rang wieder. Fünf Punkte vor der Austria - die vor der Saison noch als Titelkandidat gehandelt wurde. "Für den Klub ist es sicher eine schöne Auszeichnung, die Nummer eins in Klagenfurt zu sein. Die meisten Gelder sind immer in die Austria geflossen, wir haben mit wenigen Mitteln viel erreicht ", freut sich Christian Dlopst über die Vorherrschaft in Kärntens Landeshauptstadt. Das Geheimnis sieht der 24-Jährige vor allem im Zusammenhalt in der Mannschaft. "Wir sind gute Freunde, unternehmen auch nach dem Training viel gemeinsam. Sechs oder sieben Spieler haben bereits beim FC Kärnten zusammengespielt, dadurch hat sich mittlerweile ein blindes Verständnis entwickelt. Wir kennen die Laufwege, die Stärken und Schwächen des anderen."

Zukunft offen

Nun scheint selbst eine Wiederholung des sensationellen dritten Abschlussranges aus dem Vorjahr nicht unmöglich. Fünf Punkte fehlen auf den VSV. Dlopst relativiert aber rasch: "Wir haben unser Ziel längst erreicht. Alles, was wir jetzt noch schaffen, wären Pluspunkte. Sollten wir heuer tatsächlich wieder Dritter werden, hätte das einen deutlich höheren Stellenwert als letztes Jahr. Es ist aber absolut keine Zielsetzung für uns." Seine eigene Zukunft lässt der nunmehrige Flügelflitzer noch offen: "Der Verein hat alle Optionen auf mich, es gab auch noch keine konkrete Anfrage von einem anderen Klub. Es ist aber schon so, dass ich als Spieler weiterkommen möchte." Zeigt Dlopst in den letzten Runden ähnliche Leistungen wie bei seiner Gala gegen Austria Klagenfurt, könnten die ersten Vereine rasch aufmerksam werden. 

Christoph Gaigg