Pasching erfüllt Pflichtaufgabe - Krammer setzt Ex-Klub unter Druck

feldkirchenpasching bigAusgerechnet Ex-LASKler Thomas Krammer bringt den FC Pasching mit seinem Goldtor in eine passable Ausgangslage im Titelrennen. Die Baumgartner-Elf erfüllt ihre Pflichtaufgabe beim SV M&R Feldkirchen, fährt einen verdienten Sieg ein. Lange Zeit können die Kärntner Paroli bieten, am Ende setzt sich die höhere Qualität aber durch. Für Pasching ist die Meisterschaft damit beendet, nun ist man zum Zuschauen verdammt.

Ex-LASKler mit Goldtor 

Es läuft die 48. Spielminute, als der Favorit den erlösenden Treffer erzielt. Querpass zur Mitte, aus spitzem Winkel bezwingt Thomas Krammer Feldkirchen Goalie Thamer. Der Ex-LASK-Profi sorgt damit für die 1:0-Führung - und zugleich für den Endstand. Zuvor können die Hausherren noch dagegenhalten. In Hälfte eins gelingt es, den Paschingern das Leben schwer zu machen. Man steht tief, präsentiert sich kompakt im Defensivverhalten. Die Micheu-Elf macht die Räume eng, agiert hochkonzentriert. Nach der 0:5-Klatsche beim LASK scheinen sich die Feldkirchner rehabilitieren zu wollen. Die Gäste zwar spielbestimmend, zwingende Torszenen sind gerade in der Anfangsphase aber selten. Erst nach knapp einer halben Stunde können sich die Oberösterreicher die ersten guten Gelegenheiten erarbeiten. 

Zweimal Latte 

Auf der Gegenseite verfehlt ein Vaschauner-Schuss knapp das Tor (28.). Auch Matthias Regal bleibt mit seinem Versuch aus der Distanz zweiter Sieger, FCP-Goalie Berger ohne Mühe (34.). Wenige Minuten vor der Pause ist es Daniel Sobkova, der den Feldkirchen-Keeper prüft. Bei einem direkten Freistoß ist der Schlussmann auf dem Posten. Ohne Tore geht es in die Kabinen - ehe in den Minuten nach Wiederanpfiff die Paschinger gewaltigen Druck erzeugen. Immer stärker werden. Der Führungstreffer von Krammer ist die logische Folge. Mit dem Vorsprung im Rücken drängen die Gäste den SVF in die eigene Hälfte zurück. Ein zweiter Treffer liegt in der Luft, Pasching erarbeitet sich Chancen im Minutentakt. Gleich zweimal scheitern die Baumgartner-Mannen an der Latte. Feldkirchen findet in dieser Phase kaum Entlastung. Die vorzeitige Entscheidung will dem FCP aber nicht gelingen.

Auf Schützenhilfe angewiesen

Mit Fortdauer der Partie können sich die Hausherren etwas befreien. Der große Druck lässt nach, die Gäste aber zu jedem Zeitpunkt Herr der Lage. Defensiv lässt man kaum Ausgleichschancen zu, die Partie kontrolliert man souverän. In den Schlussminuten erhöhen die Feldkirchner das Risiko. Gegen die starken Paschinger kommt man aber zu keiner Möglichkeit mehr. Sicher bringen die Oberösterreicher den Vorsprung über die Zeit. Und liegen damit bei zwei Spielen mehr vier Punkte vor dem LASK. Die Meisterschaft ist für die Baumgartner-Truppe beendet. Nun heißt es abwarten: Die Konkurrenten in Schwarz-Weiß benötigen vier Zähler aus den letzten beiden Partien. Für den FCP wartet am kommenden Donnerstag das große ÖFB Samsung Cupfinale gegen Bundesliga-Meister Austria Wien. Während Feldkirchen trotz der Niederlage Chancen auf den Klassenerhalt hat. Dann nämlich, wenn man in der Tabelle vor Leoben bleibt, der Meister aufsteigt und Blau Weiß Linz die Relegation schafft.

 

Stimmen zum Spiel

Robert Micheu (Trainer SV M&R Feldkirchen):
"Grundsätzlich war es eine Steigerung zum LASK-Spiel, ich bin nicht unzufrieden. Wir hatten einige Ausfälle, es war heute in Ordnung. Ärgerlich war allerdings, dass wir nach der Pause gleich vier, fünf Chancen zugelassen haben, wo dann auch das Tor fiel. Davor habe ich in der Halbzeit noch gewarnt, genau das ist dann eingetreten. Der Sieg für Pasching war natürlich verdient, sie waren spielerisch besser. Wobei ich sagen muss, dass aus meiner Sicht der LASK am Montag stärker war. Unser Ziel ist es, vor Leoben zu bleiben. Ich glaube auch, dass wir das schaffen, da schätze ich die Chancen groß ein. Das Positive an der Niederlage war, dass der LASK Leoben nun schlagen muss." 
 
Gerald Baumgartner (Trainer FC Pasching):
"Das Ergebnis ist schmeichelhaft für Feldkirchen, wir hätten von den Torchancen her höher gewinnen müssen. In der ersten Halbzeit haben wir uns noch schwer getan, der Gegner hat sich gut hinten hineingestellt. Gerade in der zweiten Hälfte war ich mit der Leistung aber sehr zufrieden. Wir hatten wieder eine englische Woche, haben erneut Moral bewiesen. Damit konnten wir auf den Konkurrenten nochmals Druck machen. Jetzt werden wir schauen, wie das Spiel morgen ausgeht (VSV - LASK, Anm. d. Red.). Man muss auch abwarten, ob Leoben nächste Woche noch Chancen auf den Klassenerhalt hat."
 

Christoph Gaigg