Der Himmel weinte, die Sängerknaben lachten - St. Florian gewinnt OÖ-Derby gegen Vorwärts knapp

altaltEin richtungsweisendes OÖ-Derby zwischen der Union T. T. I. St. Florian und dem SK Vorwärts Steyr stand am Freitagabend im gut gefüllten Sportpark der Sängerknaben auf dem Programm. In einer spielerisch eher matten, aber spannende Partie setzte sich die Wahlmüller-Elf bei teilweise sintflutartigen Regenfällen durch. Der 1:0-Siegestreffer gelang Thomas Höltschl (61.) nach sehenswerter Zatl-Vorlage.

 

Sintflut statt Torflut im OÖ-Derby

Rund 1000 Zuschauer boten eine ansprechende Kulisse für das Derby zwischen den Sängerknaben und dem Kultklub aus der Eisenstadt. Die Partie begann schleppend, waren es Ewald Huber (6.) mit einer Volley-Abnahme und Leo Mayr mit einem Schuss aus spitzem Winkel (8.) die erste Halbchancen kreieren konnten. Nach 20 Minuten wurden dann die von rund 500 Anhängern unterstützen Gäste gefährlich. Michael Lageder zimmerte eine 50-Meter-Flanke punktgenau auf den Kopf von Peter Orosz, der das Leder aber um einen halben Meter am Tor vorbeiköpfte.

Danach erwscherte sintflutartiger Regen den Akteuren das Spiel. Ansehnliche Kombinationen oder Ballstafetten waren absolute Mangelware, sodass einzig Standards oder kapitale Eigenfehler den Gegner in Bedrängnis bringen konnten. Ein solcher unterlief Vorwärts-Kapitän Alex Danninger nach einer halben Stunde, doch Goalie Reinhard Großalber hatte aufgepasst und konnte wenige Zentimeter vor dem einschussbereiten Gernot Ertl retten. Knapp vor der Pause dann in einer bei prasselndem Dauerregen wenig erwärmenden Partie fast die Führung für die Steyrer, doch Sängerknaben-Keeper Ivan Lucic konnte einen abgefälschten Stadlbauer-Freistoß kurzt abwehren und im Nachsetzen endgültig sichern (43.). So ging es angeführt vom fehlerfreien Referee torlos in die Kabinen.

 

Partie nimmt Fahrt auf - Höltschl schießt Sängerknaben ins Glück

Nach dem Seitenwechsel begannen beiden Teams offensiver und mutiger. Zunächst schickte Vorwärts-Spielgestalter Christoph Prandstätter Husein Balic mit einem Zuckerpass in die Gasse, doch der Youngster schloss wohl etwas verfüht ab und verzog knapp (49.). Der Weckruf für die Florianer! So düpierte Toni Ertl die gegnerische Defensive zwei Mal, scheiterte aber einmal mit einem Schuss in die lange Ecke an Goalie Großalber und zog auch im Eins-gegen-Eins gegen den glänzend herauseilenden Schlussmann den Kürzeren. Dazwischen konnte Steyrs Husein Balic, der den zur Pause verletzten Peter Orosz (Knöchel) ersetzte, mit einem Energieanfall in den gegnerischen Sechzener dringen, aber das Leder nicht mehr auf die lauernden Stürmer zirkeln.

Nach einer Stunde dann Jubel bei den Heimischen im Sportpark. Nils Zatl mit einem sehenswerten Sololauf, die SKV-Defensive in dieser Aktion zu passiv, der Ex-Welser legt für den im Rückraum lauernden Thomas Höltschl ab, der aus 16 Metern gegen die Laufrichtung des machtlosen Reinhard Großalber zum 1:0 einschoss,. Vorwärts steckte aber nicht auf: Oliver Stadlbauer zirkelte am glitschigen Rasen erneut einen Freistoß brandgefährlich in Richtung Goalie Lucic, doch der Keeper konnte mit einem Blitzreflex wieder auf Raten klären. Vorwärts nahm die Initiativ an, Florian versuchte im Konter.

Ein Freistoß von Christoph Prandstätter aus 18 Metern ging nur um eine Handbreite am gegnerischen Kasten vorbei (71.). Danach operierten die Gäste weitestgehend mit langen Bällen, während St. Florian die Zeit relativ sicher runterspielte und keinen Sitzer mehr zuließ. In einem spielerisch eher matten Spiel ein knapper Sieg für die Sängerknaben!

 

Willi Wahlmüller (Trainer Union St. Florian):
"Auch wenn wir heute keinen spielerisch Glanztag erwischt haben, geht der Sieg in meinen Augen aufgrund des Chancenpluses vor allem in Halbzeit zwei in Ordnung. Als der Regen nach einer halben Stunde eingesetzt hat, ist bei uns völlig der Faden gerissen, ehe wir nach dem Wiederanpfiff wieder besser in die Partie fanden. Dem Siegestreffer ist eine schöne Einzelaktion von Nils Zatl vorangegangen. Mit dem ersten Meisterschaftsdrittel kann man wirklich zufrieden sein!"

Die Besten: Nils Zatl, Florian Krennmayr

Adam Kensy (Trainer SK Vorwärts Steyr):
"Ich finde, dass wir heute ein gute Leistung geboten haben und uns auch einige Chancen erarbeiten konnten. Die Misere im Sturm setzt sich aber beinhart fort: Peter Orosz musste in der Halbzeit mit einer Knöchelverletzung ausscheiden und Rexhe Bytyci hat sich im zweiten Abschnitt die Schulter ausgekegelt. Zurzeit steht mir kein echter Angreifer mehr zur Verfügung, da ja Goran Aleksic schon länger verletzt ist. Auch spielerisch war die Darbietung von uns heute in Ordnung, hätte wir manche Gelegenheit nur besser finalisieren müssen."

Di8e Besten: Reinhard Großalber, Christoph Prandstätter

Marco Wolfsberger

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