Einseitiges Kult-Derby geht an Schwarz-Weiß (mit Fotos)

altaltGanz Fußball-Oberösterreich blickte an diesem Samstagnachmittag nach Steyr: Das Derby der beiden Kult-Vereine zwischen SK Vorwärts Steyr und LASK Linz stand am Spielplan. Es war ein Match, das die Massen bewegte und anzog. Spielerisch war in den 90 Minuten jedoch beinahe Einbahnstraßenfußball angesagt. Schlussendlich gab es einen klaren und verdienten Sieger dieses Krachers...

Rigger: "Der Tiefpunkt des LASK ist der Höhepunkt des SKV"

Noch am Freitag hat Vorwärts-Steyr-Präsident Jörg Rigger im Interview mit Radio OÖ zusätzlich die Brisanz dieses Derbys zwischen Rot und Schwarz-Weiß angeheizt: "Wir freuen uns alle auf dieses Match, welches nach jahrelangem Klassenunterschied die Wege des LASK und des SKV wieder zusammenführt. Der Tiefpunkt des LASK ist derzeit unser leistungsmäßiger Höhepunkt nach dem Neuanfang in der 2. Klasse", sagte der Präsident und Gönner.

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Am Samstagnachmittag – als es dann endlich so weit war – sahen die rund 4500 Fans im Vorwärts-Stadion einen furiosen Start beider Mannschaften: Die erste Chance konnte die Kensy-Elf verbuchen, als Ernst Koll nach einem Prandstätter-Corner den Ball knapp neben das Pervan-Gehäuse setzte (3.). In der Folge dann ein Powerplay des LASK: Zuerst vergab Vujanovic eine (8.), dann Hieblinger (14., 18.) zwei gute Einschussmöglichkeiten, bei denen Steyr-Schlussmann Großalber Herr der Lage blieb. Dann blieb der LASK zwar optisch überlegen, konnte aber keine zwingenden Chancen mehr herausspielen.

Runde 10: SK Vorwärts Steyr - LASK Runde 10: SK Vorwärts Steyr - LASK Runde 10: SK Vorwärts Steyr - LASK

Führung zum besten Zeitpunkt öffnet Tor zum Sieg

Ausgerechnet in der 45. Minute – kurz vor dem Pausenpfiff durch den ausgezeichneten Schiedsrichter Ciochirca – dann die Führung für die Athletiker: Nach einem Silva-Zuspiel ist es Fabiano, der per Flachschuss die Kugel zum 0:1 in die Maschen treibt. Zu diesem Zeitpunkt eine verdiente Führung der Linzer, die mehr für dieses Spiel taten, während Steyr ideenlos blieb. Nach dem Wiederanpfiff ist es abermals ein Vujanovic-Schuss der für Gefahr  sorgt (55.), ehe Fabiano beinahe auf 2:0 stellte: Ein perfekter Weitschuss landete an der Innenstange und sprang von dieser wieder zurück ins Spiel (58.) – Pech für die Linzer zu diesem Zeitpunkt, das 2:0 lag aber längst in der Luft. Nur fünf Minuten später war es dann der "Torjäger vom Dienst", der ebendieses besorgte: Dort, wo ein Goalgetter stehen muss, staubte Radovan Vujanovic nach einer gefährlichen Eckball-Hereingabe zum 2:0 ab (63.). Exakt zehn Minuten nach dem 2:0 folgte dann die Entscheidung: Shawn Berry scheiterte zuerst an Großalber, beim Nachschuss von Silva hat er allerdings keine Chance mehr – es steht 3:0 und der Drops in diesem Prestige-Derby ist gelutscht (74.). 

In der Schlussphase passiert nicht mehr viel – Vorwärts fehlt einerseits die Kraft, andererseits die Ideen, um den überlegenen und sicher verwaltenden LASK noch einmal in die Bredouille zu bringen. Die Daxbacher-Elf feierte damit einen Sieg, der nicht nur Aufwind für die Moral der Spieler, sondern auch ein besonderes Geschenk für die zahlreich mitgereisten Fans gibt.

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Stimme zum Spiel

Adam Kensy (Trainer SK Vorwärts Steyr):
"Wir wollten in der ersten Halbzeit kein Tor zu bekommen, weil wir wussten, wie stark der LASK ist. Leider haben wir in der letzten Minute das Tor kassiert, dann war es natürlich schwierig. Man hat den Unterschied zur Profitruppe des LASK gesehen. Wir als Aufsteiger sind da noch nicht so weit, der LASK hat verdient gewonnen. Das größe Problem war, dass die Offensivabteilung ausgefallen ist, es fehlt eine Stoßspitze. So hatten wir nach vorne keinen Platz. Wir haben es dem LASK dann auch ein wenig zu leicht gemacht, die Tore waren ein bisschen zu billig. Wir müssen jetzt kämpfen, um aus der kleinen Krise herauszukommen. Wir dürfen nicht jammern, da müssen wir durch."
 

Lino Heiduck

Fotos: Harald Dostal