Kein Sieger im Steirer-Derby: Sturm gibt Zwei-Tore-Führung aus der Hand

sturmallerheiligenEinen Punkt für die Moral feiert der abstiegsbedrohte USV Stein Reinisch Allerheiligen im Steirer-Derby bei den SK Puntigamer Sturm Graz Amateuren. Trotz eines zwischenzeitlichen 0:2-Rückstandes kämpfen sich die Zisser-Mannen ins Spiel zurück, holen am Ende ein 2:2-Unentschieden. Der Tabellenfünfzehnte profitiert dabei von einem Elfmeter und einer Roten Karte gegen die Jung-Blackies. Nach der bitteren Auftaktpleite verhindern die Allerheiligener einen kompletten Fehlstart. 

So richtig in Fahrt kommt die Begegnung erst in der zweiten Hälfte. Den Grazern gelingt ein Auftakt nach Maß, zwei Minuten nach Wiederbeginn schließt Benjamin Fischer einen schön vorgetragenen Angriff über die Seite zum 1:0 ab. Beflügelt durch den Führungstreffer dominieren die Hausherren danach das Spielgeschehen. Verstärkt durch Bundesligaprofis wie Tobias Kainz oder Leonhard Kaufmann nützt man die Schwächephase des USV eiskalt aus. Sechs Minuten nach dem ersten Torerfolg jubeln die Jung-Blackies erneut, Benjamin Rosenberger erhöht per Abstauber auf 2:0. Damit scheint das Derby vorzeitig entschieden. Die Grazer sind tonangebend, den Gästen droht nach dem 0:3 zum Auftakt gegen Kalsdorf die nächste bittere Pleite. 

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USV-Comeback dank Neuzugängen

Die charakterstarken Allerheiligener wollen sich damit aber nicht abfinden. Der USV legt alle erforderlichen Tugenden im Abstiegskampf an den Tag. Man zeigt Herz, Leidenschaft, Kampf- und Laufbereitschaft, steckt den Doppelschlag rasch weg. Vor allem Neuzugang Diego Wendel Silva sorgt nach seiner Einwechslung für jede Menge Schwung im Offensivspiel der Gäste. Erstmals bezahlt macht sich das nach exakt einer Stunde. Der starke Philipp Vorraber bringt die Hoffnung beim USV zurück, verkürzt mit seinem Treffer auf 1:2. Ein Abschlag von Goalie Rinnhofner wird im Mittelfeld verlängert, die Neuerwerbung lässt sich die Gelegenheit nicht entgehen. Das gibt dem Tabellenfünfzehnten gewaltigen Auftrieb. Mit aller Macht versucht man, die zweite Niederlage im Frühjahr abzuwenden. Die Zuschauer sehen nun ein rassiges Derby mit viel Tempo, in dem die Allerheiligener einem Ausgleichstreffer immer näher kommen. Die entscheidende Szene ereignet sich nach gut 70 Minuten: Weiter Ball in die Sturm-Hälfte, Diego Wendel im Laufduell mit Christian Dengg, der den Brasilianer nur mit einem Foul stoppen kann. Doppelt bitter: Als letzter Mann sieht der Grazer die Rote Karte, zugleich zeigt Schiedsrichter Bauernfeind auf den Elfmeterpunkt. Vedran Vinko lässt sich nicht zweimal bitten, verwandelt zum 2:2 (73.). 

Ausgeglichenes Spiel in Hälfte eins

In einer spannungsgeladenen Schlussphase gelingt es keinem Team mehr, die vorhandenen Möglichkeiten in Tore umzumünzen. Damit bleibt es am Ende bei einer gerechten Punkteteilung. Eine Punkteteilung, die sich bereits in den ersten 45 Minuten abzeichnet. In einem ausgeglichenen Spiel sind Chancen vor der Pause Mangelware. Das sollte sich nach dem Wechsel ändern - bei einem Remis bleibt es dennoch. Das Unentschieden dürfte vor allem den Gästen Auftrieb verleihen. Zwar bleibt die Zisser-Truppe auf einem Abstiegsplatz, hält aber bei derselben Punktezahl wie die unmittelbaren Konkurrenten aus Wolfsberg und Kalsdorf. Sturm bleibt im Frühjahr noch ohne Sieg. 

 

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Stimmen zum Spiel

Robert Jerovsek (Sektionsleiter SK Puntigamer Sturm Graz Amateure):
"Über die 90 Minuten letztlich ein gerechtes Unentschieden. Wenn man mit 2:0 führt, denkt man natürlich, das hätte nicht sein müssen. Wenn man aber 20 Minuten mit einem Mann weniger spielt, sind wir mit dem Punkt auch nicht unzufrieden. Auf die fehlende Routine will ich mich nicht ausreden, es waren doch ein paar Gestandene drinnen. Allerheiligen kämpft ums Überleben, hat nicht nachgelassen, mit dem Mute der Verzweiflung probiert, nach vorne zu spielen. Der Elfer war okay glaube ich. Man kann ihn geben oder auch nicht geben. Wenn er pfeift, muss er auch Rot zeigen. Danach haben wir nochmal gerauft und gekämpft, damit wir den Punkt mitnehmen."
 
Christian Größ (Obmann USV Stein Reinisch Allerheiligen):
"Unter dem Strich war es ein verdientes Unentschieden. Für uns ist es natürlich eine ganz wichtige Geschichte, vor allem von der Moral her, gegen einen Vorderen aus der Tabelle nach einem 0:2 noch ein X zu holen und anzuschreiben. Der wichtigste Aspekt war, das heute auch das Spiel gut war - gegen Kalsdorf hatten wir wirklich schlecht gespielt. Der Knackpunkt war die Einwechslung von Diego Silva und das Umstellen auf zwei Stürmer. Mutig vom Trainer, aber die richtige Entscheidung. Nach dem 0:2 war es die richtige Reaktion von der Mannschaft. Die Stimmung ist wieder gut, die Kaderdecke wird vielleicht auch wieder ein bisschen dicker werden nächste Woche. Wir fahren mit Zuversicht nach Lafnitz."
 
Christoph Gaigg

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