Udo Huber tritt als Sportklub-Präsident zurück

 

Wiener SKAm Sonntag erreichte den Wiener Sportklub ein offener Brief von Christian Hetterich an die Vereinsleitung. Nur einen Tag nach dieser Ausschreibung, am Montagabend, trat der Präsident des Vereins, Udo Huber, mit sofortiger Wirkung zurück. Bekanntgegeben hat dies der eben Genannte im Onlineforum sportklubplatz.com. In diesem Artikel ist der Wortlaut zu lesen!

Wortlaut von Ex-Sportklubpräsident Udo Huber

udo huber, der Ex-Präsident des WSK

 

Maria Fekter, habe ich heute gelesen, orientiert sich an ihren Fans. Bin ich die Fekter ? Nein. Ich orientiere mich an meinen Gegnern und daher erkläre ich wie verlangt, meinen sofortigen Rücktritt.
Eigentlich sollte die schlichte Botschaft nur sein, mich mit sofortiger Wirkung zurückzuziehen.
Aber wie es halt so üblich ist, möchte ich doch auch einen kurzen Kommentar abgeben.
Im Februar 2005 haben mich zwei Leute drei Wochen lang bearbeitet doch die Präsidentschaft zu übernehmen. Man brauche eine Identifikationsfigur, einen Präsidenten zum angreifen im positiven Sinn. Weil Franz Fuchs damals durch sein Auslandsengagement nur mehr alle 6-8 Wochen anwesend sein konnte. Damals lockte man mich sogar mit – wir kümmern uns um alles, mit dem Tagesgeschäft wirst du nichts zu tun haben.
Dann kam im letzten Augenblick Herbert Dvoracek und der Rest ist Geschichte. Ich habe also dieses Amt tatsächlich nie angestrebt, es trotzdem gerne getan und besonders in der Saison 2008/2009 berührende Momente erlebt.
Ich habe 2005 gemeint, wenn ich eine Funktion habe, sind wir in drei Monaten wieder mit dem WSC vereint. Wie wir mittlerweile wissen, eine ziemliche Fehleinschätzung.
Ich habe auch 2008 gesagt, sollte man sich jemals gegen mich wenden, werde ich nicht im Wege stehen.
Ich habe nie für mich in Anspruch genommen, die starke Führungspersönlichkeit zu sein nach der man jetzt offensichtlich sucht. Wollte nie der polternde, hemdsärmelige Präsi sein oder der aalglatte Manager. Als Führungsperson war ich wahrscheinlich immer zu konsenssüchtig.
Aber ich habe irgendwie die Illusion gehabt, so etwas wie eine Klammer sein zu können, die das Werkl zusammenhält. Habe immer den Spagat zwischen allen Menschen und Fangruppen versucht. Zwischen FHT und HT, zwischen jüngeren und älteren Anhängern.
Habe, wie es in den Statuten vorgeschrieben ist, den Verein nach außen wahrscheinlich gar nicht einmal so schlecht vertreten.
2005 bis 2013, nun ist es also soweit, ein Kreis schließt sich.
Da ist ganz einfach kein Vertrauen mehr vorhanden und auch die psychische Belastung kann und will ich mir nicht antun. Zu verletzend, abseits von Sachlichkeit, sind auch manche Postings gewesen.
Es ist schade, dass es so enden muss, allerdings bin ich in dieser Hinsicht im Fußball kein Einzelschicksal und ich gehe ohne Zorn. Als nach wie vor schwarz-weißer.
Allerdings hätte man, ohne den Verein nach außen nachhaltig zu beschädigen und die Fans weiter zu spalten, auch noch die 5-6 Wochen bis zur Mitgliederversammlung warten und alles auf demokratischen Weg erledigen können.
Nachdem ich euren Ruf nach Abgang gefolgt bin, bin ich natürlich ab sofort auch handlungsunfähig.
Der Ordnung halber möchte ich noch darauf aufmerksam machen, dass genau ab jetzt bis Juni die sensibelste Zeit im Fußball ist.
Die Weichen für die Zukunft und/oder auch für die nächste Saison sollte schon mein designierter Nachfolger stellen. Eventuelle Neuzugänge gehören engagiert, bestehende Verträge verlängert, Gehälter verhandelt, der Vertrag mit Hauptsponsor Wien Energie gehört verhandelt und verlängert, Kontakt zu Stadt Wien und Arwag gehört aufgenommen, man muss mit dem von Norton und mir engagierten Trainer reden etc. etc. Niemand wird jetzt mehr mit mir einen Vertrag abschließen.
Ohne Häme hoffe ich, dass es dafür, wie in vielen Postings oft angekündigt, tatsächlich die geeigneten Personen im Hintergrund gibt. Dass mein Rücktritt den erhofften Aufschwung bewirkt.

von Markus Kahrer