Wattens ist Meister – die Aufstiegsrelegation kann kommen [Video]

Am Ende – oder besser gesagt bereits in der 26. Runde – wurde die Meisterschaft 2015/16 der Regionalliga West doch noch zum Sololauf der WSG Swarovski Wattens. Die Chance sich den Titel, auch mathematisch, zuhause gegen die Altach Amateure zu holen, ließ sich Wattens nicht nehmen. Ein klarer 6:0 Erfolg bringt endgültig die Meisterkrone, obwohl ja eigentlich niemand mehr daran zweifeln konnte. Die frühe Meisterschaftsentscheidung kann ein Vorteil, aber auch ein Nachteil sein. Vorteil: man spart Nerven in den letzten Runden. Nachteil: Man wird nicht mehr so richtig vor den ominösen 180 Minuten der anstehenden Aufstiegsrelegation gefordert. Für den Trainer der Altach Amateure ist der Titel für Wattens absolut verdient, das 0:6 betrachtet er aber differenziert.

 

 

Torparade

Korner in der 21. Minute – Michael Steinlechner ist zur Stelle – 1:0 für Wattens. Altach erwischt in der Folge eine gute Phase und bietet einige gute Spielzüge an. Wattens defensiv aber sehr sicher. Knapp vor der Pause macht aber Wattens den Sack faktisch zu. Martin Svejnoha und Niels-Peter Morck treffen und bringen Wattens auf die Siegerstraße. Vier Minuten nach Wiederanpfiff ist es Hector Nunez Segovia der auf 4:0 stellt. Ein weiterer Treffer von Segovia und ein Elfer von Benjamin Pranter machen das halbe Dutzend voll.

 

Tor 4:0 Wattens 50

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Halbe Liga hält nun Wattens die Daumen

Werner Grabherr, Trainer Altach Amateure zum Spiel: "Aus dem Spiel heraus hatten wir Wattens sehr gut im Griff, obwohl wir mit dem letzten Aufgebot angereist waren. Spieler wie Wunderli und Dagli gingen angeschlagen ins Ziel. Leider waren wir in der 1. Halbzeit über Standards anfällig. 0:1 - ein bereits geklärter Eckball kommt via Svejnoha wieder in den 5er. 0:2: ein Freistoß von der Seite der an der Mauer vorbeigeschossen wurde, via Pfosten und Rücken des Tormanns vor die Füße von Svejnoha. 0:3: dem 3:0 geht, meiner Meinung nach, eine Fehlentscheidung des Schiedsrichter voraus, der ein klares Gelb-Foul von Buchacher an Gasovic in der Wattener Hälfte nicht gibt und daraus entsteht der Eckball für Wattens. Eckball wird von Knuth vor den Strafraum geklärt. Schuss von Morck findet den Weg ins Tor. 0:4 & 0:6 waren zwei Elfmetergeschenke des Schiedsrichters. Vor allem der 4. Treffer: hier spielt Umjenovic klar den Ball ins Aus. 0:5: schneller Gegenangriff von Wattens, einziges Tor aus dem Spiel heraus. Wir haben uns in der ersten Halbzeit selber aus dem Spiel genommen. Die Fehler bei den drei Standards dürfen uns nicht passieren, dann wäre durchaus etwas möglich gewesen. Im Umschaltspiel nach vorne fehlte uns die Qualität und Ruhe. Über den Schiedsrichter möchte ich mich nicht äußern. Ich möchte Wattens zum Titel gratulieren. Hochverdient - jetzt hoffen wir, wie die halbe Liga, dass sie auch die Relegation packen."

 

Bregenz darf wieder hoffen

Tolle moralische Antwort von SW Bregenz in der Rückrunde der Meisterschaft. Mit dem 2:0 gegen Kufstein hat man sich wieder eine realistische Chance erkämpft doch noch die Klasse zu halten. 26 Punkte haben nun Kitzbühel und Bregenz, den Platz der Hoffnung belegt vier Runden vor Schluss Hard mit drei Punkten mehr. Weiter zittern muss Saalfelden nach dem 1:1 gegen Hard. Noch nicht ganz aus dem Schneider Kufstein, Seekirchen, die Altach Amateure und Neumarkt.

 

Wattens und der Blick nach oben

Relegation ist nicht nur für Wattens ein Reizthema – das es ist wohl für jeden Meister dem der Titel nicht ohne Umwege den Aufstieg ermöglicht. Der Bundesliga gehen die Vereine aus denen man ohne Kopfzerbrechen eine Lizenz zum Spielen erteilen kann. Eine Reform hängt in der Luft – das heißt aber noch nicht viel. Reformen bleiben in Österreich gerne im luftleeren Raum hängen, außer die Kasse ist leer. Nicht so bei Wattens und dem ziemlich sicheren Relegationsgegner BW Linz. Man kann also schon planen – zumindest für die 180 Minuten. Ganz Fußball-Tirol wünscht Wattens sicherlich den Aufstieg. Nicht nur wegen den vier Derbys in der 1. Liga gegen Wacker Innsbruck.