FC-Mauerwerk-Boss geht gegen Ex-Sportdirektor gerichtlich vor

Es ist – gelinde gesagt – eine verfahrene Situation, die zwischen Igor Jovic und dem FC Mauerwerk bzw. dem Klub-Präsidenten Mustafa Elnimr. Ersterer fordert wiederholt Geld vom Zweiteren. Zweiterer behauptet, dass das Geld bereits bezahlt ist. Längst wurde die FIFA eingeschalten. So weit, so gut - die Geschichte könnte jetzt aber eine weitere Wendung nehmen, denn der Präsident dreht den Spieß um. LIGAPORTAL hat alle Infos.

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Mustafa Elnimr 

Ein Blick zurück

Zunächst ein Blick zurück: Jovic war insgesamt zwei Mal beim FC Mauerwerk tätig, einmal als Trainer, einmal als Sportdirektor. Nach dem ersten Vorfall und den ausstehenden Zahlungen wandte sich der ehemalige Trainer von Mauerwerk an die FIFA. Die Folge war eine Transfersperre für anderthalb Spielzeiten gegen den Verein. 

Letztendlich kam es jedoch nicht dazu. Nach Ausführungen des Mauerwerk-Präsidenten Mustafa Elnimr verlangte Jovic die Position des Sportdirektors im Verein, damit die Transfersperre aufgehoben wird. Doch auch bei seinem zweiten Engagement beim Tabellenschlusslicht der Ostliga dauerte es nicht lange, ehe die Situation wieder eskalierte, denn es folgte die Trennung. "Es ist natürlich ärgerlich, aber mir bleibt nichts anderes übrig, als zur FIFA zu gehen", betont Jovic immer wieder gegenüber unterschiedlichsten Medien

Am vergangenen Samstag endete nun sogar die Frist, in der Elnimr die von Jovic betonten ausstehenden Gehälter überweisen muss, ehe die FIFA wieder tätig wird. Dieses Mal – wir berichteten – droht nicht nur eine erneute Transfersperre, sondern sogar eine hohe Geldstrafe sowie der Ausschluss aus Verbandsbewerben. "Offenbar ist sich der Präsident von Mauerwerk der Situation nicht vollständig bewusst. Dieses Mal könnte eine Transfersperre nur der Anfang sein und das kleinste Problem für Mauerwerk. Es drohen noch weitaus schwerwiegendere Strafen", äußert Jovic. Mauerwerk-Präsident Elnimr ist verwundert: „Das Geld wurde längst überwiesen. Das gibt es schwarz auf weiß. Ich weiß nicht, wovon Herr Jovic da redet. Ich fühle mich gezwungen, jetzt auch selbst anwaltlich aktiv zu werden. Es reicht!"

Anwalt eingeschaltet

Was er nun vorhat? „Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich menschlich sehr enttäuscht bin von mehreren Menschen, denen ich im Rahmen des Fußballs mein Vertrauen geschenkt habe“, so Elnimr. „Ich hatte eine Vision mit dem Klub, allerdings habe ich immer wieder auf die falschen Leute gehört.“ Wenn er damit meint, lässt der Klub-Boss offen. Nun aber zu den Fakten aus Sicht von Elimnr: „Wir haben Herrn Jovic das Geld auf das von ihm angegebene Konto überwiesen – neben einer Barzahlung, die auch durch eine Unterschrift bestätigt ist. Das weiß auch die FIFA seit voriger Woche“, betont er. „Es gab zunächst technische Probleme mit dem Rechts-Portal der FIFA, die sich aber inzwischen gelöst haben.“

Der gebürtige Ägypter geht jetzt aber noch einen Schritt weiter. „Der Verdacht liegt nahe, dass Herr Jovic beim FC Mauerwerk gleichzeitig als Trainer und als Spielervermittler agiert hat“, so Elimnr. „Es gibt hierzu auch Chatnachrichten und anderes Schriftliches.“ Jovic dazu: „Ich habe Spieler zum Verein geholt, die der Verein sonst gar nie bekommen hätte. Das hat nichts mit Spielvermittlung zu tun.“

Bei Staatsanwaltschaft

Der Fall liegt laut dem Mauerwerk-Boss inzwischen bei der Staatsanwaltschaft. „Die Faktenlage ist klar. Jovic fordert Geld vom Verein, dass er bereits bekommen hat und missbraucht dafür die FIFA. Wenn hier – und davon gehen wir aus – das Gericht zu meinen Gunsten entscheidet, muss man sich auch die erste Transfersperre noch einmal anschauen, die die FIFA verhängt hat, denn wir wurden hier zu Unrecht bestraft. Ich gehe jetzt den Weg, den ich längst hätte gehen sollen.“

Weiteres Detail: Auch für eine neue Transfersperre inklusive weitere Sanktionen seitens der FIFA scheint der FC Mauerwerk gerüstet. „Wir erheben jedenfalls Einspruch – somit ändert sich für den Moment einmal gar nichts für den Verein“, so der Klub-Chef. Somit ist klar: Auch wenn am vergangenen Samstag die Frist für die Übermittlung der Jovic-Gehälter abgelaufen ist, die Geschichte hat ein neues Kapitel.