Der SKU Amstetten blickt auf einen durchwachsenen Herbst in der ADMIRAL 2. Liga-Saison 2022/23, die sich für den Vorjahres-5. zunächst sehr vielverspechend anließ. In der kompletten Vorrunde lagen die Mostviertler stets unter den Top-6, waren sogar gleich 6 Mal Spitzenreiter, ehe auf der Zielgeraden im Herbst der freie Fall der Fallmann-Elf folgte. Nach der 0:4-Heimniederlage im letzten Pflichtspiel des Jahres, dem 1. Rückrundenspiel vs. Liga-Leader SKN St. Pölten überwintern die Niederösterreicher auf Rang 7. Damit haben die "Autobahnstädter" den Anschluss nach ganz oben verloren. Nachfolgend das Herbst-Fazit!

OBEN AUF...waren die Amstettener um Schlussmann-Sommerneuzugang Elias Scherf (erwies sich als der erwartete Rückhalt und absolvierte einzig alle Spielminuten) wiederholt im Herbst. Ob nach Last-Minute-Erfolgen oder auch 6x als Spitzenreiter der ADMIRAL 2. Liga.

Furioser Liga-Start - Wechselbad der Gefühle gegen FC Blau-Weiß Linz

In der Vorsaison 2021/2022 war die Fallmann-Elf noch nach 16 Runden mit 30 Punkten (9S, 3U, 4N) Vierter, ein Jahr davor in 2020 mit 21 Zählern (5S, 6U, 5N) Achter und 2019 (5S, 6U, 5N) mit der gleichen Punktzahl Neunter.

Derzeit stehen immerhin 25 Punkte (7S, 4U, 5N) zu Buche jener Mannschaft, der die Stammkräfte erhalten blieben und die punktuell verstärkte wurde. 17 Zähler davon holten die Niederösterreicher bereits in den ersten 7 Runden als man bei 5 Siegen und 2 Remis unbesiegt blieb.

Einziger Wermutstropfen im Sommer-Freudenbecher im Juli & August war lediglich in der 2. ÖFB-Cup-Runde am Mittwoch, dem 31.08., die 0:3-Heimniederlage gegen Liga-Konkurrent FC Blau-Weiß Linz. Nach dem frühen Ausscheiden im Pokal galt nunmehr der alleinige Fokus auf den Liga-Alltag, wo sich die Amstettener nur 4 Tage darauf gegen die Linzer revanchierten und dank dem "goldenen Tor" von Thomas Mayer (82.) einen 1:0-Heimsieg feierten.

Doch eine Woche später am 8. Spieltag kassierten Kapitän Lukas Deinhöfer & Co. die erste Saison-Niederlage in Liga 2. An einem September-Sonntagvormittag, dem 10.09., in der Fußball-Matinee auf der Hohen Warte bei Aufsteiger FC First Vienna 1894 mit 0:2.

TRANSFER-COUP! Im "Sommer-Schlussverkauf" kam der langjährige SK Rapidler Philipp Schobesberger (164 Pflichtpartien für die Hütteldorfer) ins Mostviertel. Der 29-jährige, gebürtige Linzer soll seine fußballerische Erfahrung und individuelle Klasse einbringen. Mit zunehmder Spielpraxis könnte der Offensivakteur ein Frühjahrs-Faktor für die Amstettener werden.

Un-Serie von 6 Spielen mit 5 Niederlagen + 1 Remis

Was der Sportklub Union jedoch wegsteckte. Es folgte ein 1:1 daheim gegen Vorwärts Steyr, wobei man das Ausgleichstor erst in der Nachspielzeit kassierte (gegen allerdings ab der 30. Min. nur 10 Steyrer!), und ein 3:2-Coup im prestigeträchtigen NÖ-Derby beim SKN St. Pölten. Obendrein ausgerechnet im Geburtsort von SKU-Coach Jochen Fallmann, der außerdem unweit von der NV Arena sein Zuhause hat. Diese 3 Punkte in der Landeshauptstadt bewiesen auch, welche Moral & Comebacker-Qualität in der Mannschaft steckt, die bis zur 86. Min. mit 2:1 noch hinten lag, ehe Feiertag (86.) und Scheidegger (90.+1) in einem furiosen Finale die Partie noch drehten und nebenbei für die Gäste die Tabellenführung verteidigen ließen.

Doch nach diesem "Herbst-Highlight" samt -"Hoch" kam die Ernüchterung, wurden die Amstettner auf den Boden der Realität zurück holt. Durch erstmals zwei Niederlagen in Folge. Beide gegen steirische Teams. Mit 0:1 - zugleich der ersten Herbst-Heimniederlage - gegen den SV Lafnitz und dann mit 1:3 bei Aufsteiger SK Sturm Graz II in der Merkur-Arena in Graz-Liebenau.

Wieder Mal "schüttelten" sich die SKU im Jahr ihres 25-jährigen Vereinsjubiläums und ließ mit dem 5:1-Kantersieg bei den Young Violets eine eindrucksvolle Reaktion folgen. Somit kehrten die Blau-Weiß-Grünen Ende Oktober nochmal mit Rang 2 auf einen Top-Platz zurück, doch es sollte vor den verbleibenden drei Partien des Jahres nicht nur der letzte Dreier gewesen sein, sondern auch der "freie Fall" der Fallmann-Elf folgen. Zwar wurde dem aufstiegsambitionierten GAK 1902 daheim noch ein 2:2 abgetrotzt, wobei man allerdings einen 2:0-Pausenvorsprung "aus der Hand" gab, ehe der November nichts Zählbares mehr als "Winter-Vorrat" brachte.

AKTION ATTACKE! Am Einsatzwillen hat es Peter Tschernegg (re., hier im Spiel gegen den FC Blau-Weiß Linz) und den Amstettenern nicht gefehlt in der bisherigen Saison. Der 30-jährige Mittelfeldspieler aus Deutschlandsberg lieferte mit 3 Toren & 4 Assists eine Topquote bei seinen 15 Einsätzen im Herbst in Liga 2.

November-Blues für SKU

Das Derby im letzten Auswärtsspiel des Kalenderjahres gegen den SV Horn, mit dem die SKU über weite Strecken im Herbst vom Tabellen-Gipfel im Duett grüßte, ging - wieder mal nach 1:0-Führung - mit 1:2 ebenso verloren wie zum Abschluss das nächste NÖ-Duell gegen den SKN St. Pölten. Der sich in diesem ersten Rückrundenspiel beim 4:0 gnaden- und schonungslos für die 2:3-Hinspielniederlage revanchierte. Für die Mostviertler die mit Abstand höchste ihrer 5 Niederlagen im Herbst.

Während die Amstettener damit den Gästen nicht nur dazu gratulieren konnten, dass diese nun in der 3-monatigen Winterpause den Tabellenthron inne haben, sondern selbst erstmals nicht unter den Top-6 sind. Um als Tabellensiebter zu überwintern.

Am Ende ging dann doch etwas die Luft aus, doch mit der Frühjahrs-Luft ist der SKU Amstetten durchaus wieder einiges zuzutrauen. Was die vergangenen fünf Jahre der 2. Liga-Zugehörigkeit die Amstettener mit der ein und anderen Aufholjagd bereits bewiesen haben. Und wer weiß...vlt. kommt da diesmal wieder was und begeben sich die "Autobahnstätter" nochmal auf die Überholspur nach oben?

4. bestes Auswärts-Team / Kurt, Leimhofer & Scherf alle 16 Spiele in Startelf

STATUS-QUO SKU Ertl-Glas Amstetten: Platz 7, 16 Spiele; 7S, 4U, 5N; 27:24 Tore, 25 Punkte. VORJAHR: 4. Platz, 16 Spiele, 9S, 3U, 4N, 35:16 Tore, 30 Punkte.

HEIM: 10. Platz, 8 Spiele; 3S, 3U, 2N; 9:9 Tore, 12 Punkte. AUSWÄRTS: 4. Platz, 8 Spiele, 4S, 1U, 3N; 18:15 Tore, 13 Punkte.

Auftaktprogramm 2023: FC Dornbirn (H), FC Liefering (A), FAC (H), FC Blau-Weiß Linz (A), SK Rapid II (H), KSV 1919 (A), SK Vorwärts Steyr (A). 

Eingesetzte Spieler: 23. Einsätze: Kurt, Leimhofer, Mayer, Scherf (alle 16), Stark, Starkl, Tschernegg, Weixelbraun (je 15), Deinhofer, Feiertag, Luiz  (je 14), Ammerer (13), Dirnberger (12), Kapsamer, Offenthaler, Schobesberger (je 9), Goldnagl (6), Rosenbichler (3), Alin, Binder, Henikl (je 2), Hauser & Moschiner (je 1).

Einwechslungen: Luiz (10), Weixelbraun (8), Kapsamer (7), Mayer (5), Ammerer, Feiertag, Starkl (je 4), Rosenbichler & Schobesberger (je 3), Binder, Goldnagl, Henikl (je 2), Deinhofer, Hauser, Leimhofer, Moschiner und Offenthaler (je 1). 

Tore: 27; Torschützen (10): Starkl (5), Feiertag & Mayer (je 4), Tschernegg (3), Schobesberger & Weixelbraun (je 2), Alin, Dirnberger, Leimhofer, Stark (je 1) plus 3 Eigentore von Gegnern.

KEIN Amstettener Ausschluss

Gelbe Karten (25): Deinhofer (4), Mayer, Offenthaler, Tschernegg (je 3), Feiertag, Kurt, Luiz, Stark (je 2), Alin, Ammerer, Leimhofer, Scherf (je 1).

Sommer-Neuzugänge (9): Henikl, Kapsamer, Luiz, Moschiner, Rosenbichler, Scherf, Schobesberger, Starkl, Weixelbraun.

Sommer-Abgänge (2): Alli, Teufner.

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL, SKU Amstetten und Harald Dostal/www.sport-bilder.at