Austria Lustenau setzt im Kampf um den Titel ein Ausrufezeichen. Die Elf von Lassaad Chabbi schoss auswärts im Stadion der Wiener Neustädter das Heimteam klar mit einem 1:4 Sieg aus deren Stadion. Dabei gingen die Neustädter durch einen Treffer von Florian Sittsam resultierend aus einem fragwürdigen Elfmeter sogar in Führung (11'). Durmus stellte per Traum-Seitfallzieher aber noch vor der Pause den Gleichstand her (36'). Nach Wiederbeginn ließ Lustenau wenig Zweifel daran, wer der Titelkandidat am Feld war. Pius Grabher (55') und Bruno (58') drehten die Partie schließlich vollends zu Gunsten der Gäste. In den Schlussminuten machte Raphael Dwamena dann den Deckel drauf (75'). 

Neustadt nur anfangs stabil

Natürlich wurde gegen den Titelkandidaten aus Lustenau damit gerechnet, dass Neustadt versuchen würde aus einer gesicherten Defensive heraus zu agieren. Umso überraschender fiel dann der Führungstreffer für die Elf von Rene Wagner. Nach einer minimalen Berührung von Haring an Gschweidl im Strafraum verlor der Stürmer die Balance und ging schlussendlich zu Boden. Zur Überraschung der Akteure entschied Referee Alexander Harkam auf Elfmeter, höchst fragwürdig (10'). Den fälligen Elfer verwertete Sittsam seelenruhig ins linke Eck (11'). Der Matchplan mit defensiver Stabilität und offensiven Glücksmomenten funktionierte demnach richtig gut, doch der Führungstreffer hatte Nachwehen. Denn plötzlich übernahmen die bis dahin harmlosen Lustenauer das Zepter. Kurz vor der Pause gelang den Gästen dann auch der verdiente Ausgleich. Nach einer Grabher-Flanke in den Rückraum drückte sich Durmus artistisch mit beiden Beinen vom Boden weg und erzielte mit einem mehr als sehenswerten Seitfallzieher ins Kreuzeck den Ausgleich (41'). 

Lustenau-Schützenfest im zweiten Durchgang! 

Die offensive Dominanz der Vorarlberger vor der Pause nahm setzte sich auch nach Wiederbeginn fort. Der Vorbereiter zum 1:1 Ausgleich wurde nun selbst in Szene gesetzt. Nach einer feinen Kombination über Bolter und Grubeck vollstreckte Grabher zur 1:2 Führung (55'). Wenig später stellte Bruno die Partie völlig auf den Kopf. Nach einer Sobkova-Flanke vom linken Flügel konnte Neustadt-Keeper Schierl einen Dwamena-Kopfball zwar noch von der Linie kratzen, beim Nachschuss von Bruno war selbst der starke Keeper chancenlos (58'). In den Schlussminuten ließ Lustenau wenig anbrennen und legte sogar durch Dwamena noch einen Treffer drauf (75'), der damit den höchsten Sieg in der bisherigen Saison zementierte. Lustenau bleibt damit weiter auf Rang Vier hinter Kapfenberg und hält den Abstand zum LASK konstant. 

Stadionplan in finaler Phase

Den einzig positiven Aspekt des Abends lieferte der Präsident der Neustädter. Hans Reinisch erklärte in der Pause bei "Sky", dass er mit der Stadt "in Gesprächen" über den Stadion Neubau sei. Man wolle aber nicht nur ein Stadion neu errichten, sondern auch wirtschaftlich Akzente setzen. Im Stadionkomplex soll auch ein "Jugendzentrum", ein "Hotel" und möglicherweise auch "einige Geschäfte" zu finden sein. Ganz im Sinne eines wirtschaftlichen Projekts. 

Die Start-Aufstellung des SC Wr. Neustadt: 

27 Domenik Schierl
07 David Harrer
08 Sandro Djuric
09 Bernd Gschweidl
16 Andreas Schicker
18 Florian Sittsam (K)
22 Mario Ebenhofer
23 Andreas Pfingstner
25 Mirza Jatic
28 Mario Stefel
34 Stefan Hager

Die Start-Aufstellung des SC Austria Lustenau: 

T Christopher Knett
05 Christoph Stückler (K)
08 Bruno Felipe Souza Da Silva
09 Valentin Grubeck
11 Raphael Dwamena
16 Peter Haring
17 Daniel Sobkova
22 Marco Stark
23 Pius Grabher
24 Mario Bolter
33 Ilkay Durmus

Schiedsrichter der Partie: 

Alexander Harkam