Die Auslosung für die zweite Runde des UNIQA ÖFB-Cups bescherte dem SKU Amstetten ein Duell gegen Ligarivale FC Blau Weiß Linz. Beide Mannschaften überstanden ihre Erstrundenspiele gegen Drittligisten relativ locker. Während den Niederösterreichern mit einem 4:1-Erfolg über Seekirchen der Aufstieg gelang,  blieben die Stahlstädter nicht weniger souverän mit 5:0 gegen Leobendorf siegreich. In einem echten Cup-Krimi schenken sich die Kontrahenten nichts und bieten den 1400 Fans ein intensives Fußballspiel und pure Dramatik. Erst in der Nachspielzeit erzwingen die Hausherren eine Verlängerung, die sie dann innerhalb weniger Minuten für sich entscheiden. 

 

Blau-Weiß offensiv aktiver

"Es wartet, vor allem auswärts,  ein sehr unangenehmer Gegner auf uns - trotzdem wollen wir unbedingt eine Runde weiterkommen, da wir diesem Bewerb ein großes Augenmerk schenken", so die Worte des Linzer Sportdirektors Tino Wawra vor dem Spiel. Und das Wollen kann man den Linzern von Beginn an nicht absprechen. Die Gäste starten entschlossen in dieses Cupmatch und erarbeiten sich mehrere Eckbälle, die aber von der Amstettner Defensive mühelos geklärt werden können. In der 16. Minute kann sich Sebastian Dirnberger gegen Blau Weiß-Stürmer Stefano Surdanovic nur mit einem Foul helfen. Den folgenden Freistoß aus  20 Meter zirkelt Aleksandar Kostic gefühlvoll über die Mauer, SKU-Keeper Dennis Verwüster kann den Schuss aber parieren. Die Linzer bleiben weiterhin das spielerisch stärkere Team, müssen jedoch vor dem schnellen Umschaltspiel der Fallmann-Elf auf der Hut sein. So gibt es helle Aufregung auf den Rängen, als David Peham zur vermeintlichen SKU-Führung einnetzt, zuvor aber schon  wegen einer Abseitsposition zurückgepfiffen wird.  Nach einer kurzen Drangphase der Hausherren bietet sich nach einer halben Stunde die nächste Gelegenheit für die Linzer Mannschaft. Stefan Fröschl setzt sich nach einem langen Abschlag von Schlussmann Nicolas Schmid im Zweikampf durch, zieht alleine Richtung Tor, setzt seinen Schuss vom Sechzehner aber knapp über die Latte. In der 39. Minute erhalten die Gäste einen Elfmeter zugesprochen. Amstettens Goalie Dennis Verwüster legt Oliver Filip im Strafraum, klare Entscheidung - Strafstoß. Martin Kreuzriegler tritt an und verwertet humorlos zum 1:0 für Blau Weiß Linz. Mit diesem Spielstand werden auch die Seiten gewechselt. 

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Packende Zweikämpfe standen bei dieser Cupbegegnung auf der Tagesordnung.

 

Amstetten erzwingt Verlängerung

Im zweiten Durchgang gewinnt dieses Aufeinandertreffen nochmals an Intensität und es entwickelt sich ein regelrechter Cup-Fight mit Chancen auf beiden Seiten. Brandgefährlich wird es in der 58. Minute, als David Peham von einem Schnitzer von Turgay Gemicibasi profitiert und aus halbrechter Position abzieht - Nicolas Schmid ist aber zur Stelle. Nach 70 Minuten bringt Jochen Fallmann Daniel Maderner für Patrick Lachmayr ins Spiel. Der sich in Hochform befindliche Toptorschütze der Amstettner (fünf Tore in sieben Ligaspiele) bringt sofort frischen Wind in die Offensive der Heimelf und findet in der 83. Minute die große Chance auf den Ausgleichstreffer vor. Nach einer perfekten Flanke von Patrick Schagerl setzt der 23-Jährige Angreifer nur knapp neben das Tor. In der 94. Minute sieht Sekou Sylla nach einem Foul im eigenen Strafraum die Ampelkarte und beendet seinen Arbeitstag damit nach nur acht Minuten, nachdem er erst kurz zuvor eingewechselt wird. Zu allem Überdruss bekommt der SKU Amstetten in letzter Sekunde den fälligen Elfmeter zugesprochen und verwertet diesen auch. Daniel Maderner bewahrt die Nerven und bringt seine Mannschaft mit dem Last Minute-Ausgleich in die Verlängerung. 

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Letztendlich verfügte Amstetten in der Verlängerung deutlich über den längeren Atem.

 

Linzer fallen auseinander

In der Verlängerung geht es plötzlich Schlag auf Schlag. Euphorisiert vom späten Ausgleich drücken nun die Hausherren ordentlich aufs Tempo und drängen die geschockten Gäste ins eigene Abwehrdrittel. So ist wieder Daniel Maderner, der nach nur wenigen Minuten das 2:1 besorgt - wieder durch einen Elfmeter nach einem Foul von Turgay Gemicibasi an David Peham. In der 103. Minute krönt der Amstettner Torjäger seinen Gala-Kurzauftritt und besorgt mit seinem Triplepack auch noch das 3:1. Blau Weiß, nun völlig von der ROlle muss nur zwei Minuten später den vierten Gegentreffer hinnehmen. Nach Assist von Maderner belohnt sich auch der stark spielende David Peham mit dem Tor zum 4:1. Fassungslosigkeit auf der Linzer Betreuerbank - grenzenloser Jubel bei den Heimischen. In der zweiten Halbzeit der Verlängerung lassen die Niederösterreicher nichts mehr anbrennen und verwalten das Ergebnis bis schließlich Schiedsrichter Altmann nach 120 Minuten die Begegnung beendet. So entscheidet der SKU Amstetten etwas glücklich diesen Cup-Fight für sich und darf sich über den EInzug in die dritte Runde des ÖFB-Cups freuen

 

Photos: Harald Dostal

by: Ligaportal/Clemens Flecker