Am Pokal-Dienstagabend kam es im Uniqa-ÖFB-Cup-Achtelfinale zum Duell des derzeit ADMIRAL 2. Liga-Tabellendritten Floridsdorfer AC gegen den Drittplatzierten der ADMIRAL Bundesliga, den favorisierten LASK. Auf dem FAC-Platz wollte die Linzer "Torfabrik" (13 Cup-Tore in den ersten beiden Runden gegen Regionalligisten) und auswärtsstarke Kühbauer-Elf (in 8 Pflichtpartien in der Fremde unbesiegt, 5S, 3U) unbedingt in das Viertelfinale aufsteigen. Nach einer packenden Partie auf Augenhöhe, erlöste Thomas Goiginger mit seinem Last-Minute-Tor die Athletiker zum 2:1-Cup-Triumph!

LASK-Leihspieler Marcel Monsberger glich mit seinem Kopfballtor noch vor dem Seitenwechsel die Führung des favorisierten Bundesligisten aus. Der FAC lieferte besonders in der 2. Halbzeit den Linzern ein Spiel auf Augenhöhe samt großem Pokal-Fight.

LASK mit gleicher Startelf wie beim 3:1-Sieg in Klagenfurt

Nach den Tirol-Touren in den ersten beiden Runden mit Siegen gegen den SC Schwaz (9:1) und SC Imst (4:1 n. V.) ging es für den LASK auch in Runde 3 auswärts ran und diesmal nach Wien. Kuriosum: Während die Linzer ja in der Bundesliga bereits 11x mit 1:0 in Führung gingen, lagen sie in den bisherigen Pokal-Partien dieser Saison bei den beiden Regionalliga West-Ligisten jeweils 0:1 hinten.

Auch der FAC spielte in den ersten beiden Pokalrunden auswärts, gewann zunächst mit 2:0 in Bad Gleichenberg und brauchte - wie der LASK - danach bei 2. Liga-Konkurrent KSV 1919 ebenfalls die Verlängerung, um in der Steiermark mit 2:1 aufzusteigen. Im ersten Cup-Heimauftritt der Saison sah sich der Vorjahres-Viertelfinalist vom Anpfiff weg erstmal in der eigenen Hälfte.

Die Oberösterreicher, bei denen in der Innenverteidigung - wie Samstag in der Liga in Klagenfurt - wieder der ungarische Nationalspieler Ákos Kecskés anstelle des verletzten Deutschen Philipp Ziereis spielte, ergriffen in ihren pinken Dressen  sogleich die Initiative. Doch Horvats Schussball war zu zentral - Schlussmann Simon Spari stellungssicher (11.).

Effizienter FAC - LASK-Leihe Monsberger per Kopfball nach Freistoßflanke zum 1:1

Besser machte es weitere 12 Minuten später René Renner, der ein Zuspiel von Thomas Goiginger aufnahm und mit einem satten Linksschuss die verdiente Gäste-Führung erzielte (23.). Die Linzer weiter tonangebend, wollten nachlegen, doch es fehlte der Punch...kamen nur Halbchancen heraus. Völlig überraschend fiel dann der Ausgleich.

Resultierend aus einem Freistoßball, den Bertaccini von rechts nahe der Grundlinie präzise mit links Richtung Gäste-Gehäuse und an den Fünfmeterraum zog, wo sich Mittelstürmer Marcel Monsberger am höchsten reckte und (zu) ungehindert seinen Kopfball unhaltbar für Keeper Schlager in die linke Ecke platzierte. Der 21-jährige Wolfsberger, vom LASK bis Saisonende an den FAC ausgeliehen, mit dem 1:1-Pausenstand.

Maiers Mega-Möglichkeit - Schlagers Reflex

Nach dem Seitenwechsel hatte Markus Maier die Mega-Möglichkeit zum Führungstor für den wacker gegen haltenden Zweitligisten, scheiterte mit seiner Direkabnahme nach Rechtsflanke an der linken Stange jedoch am reaktionsschnellen LASK-Keeper Alexander Schlager, ehe Felix Luckeneder herbei eilte und die Kugel noch von der Linie "kratzte" (59.). Die Floridsdorfer vermochten im 2. Abschnitt die Pokal-Partie absolut auf "Augenhöhe" zu gestalten.

Die Gastgeber blieben durch Bertaccini (73.) und einen perfekt getretenen Maier-Freistoß (85.) weiter gefährlich, doch beide Male konnte sich Alexander Schlager mit Glanzparaden auszeichnen. Beiderseits boten sich Chancen zur Führung und als alles bereits auf eine Verlängerung, was beide Teams ja bereits aus Runde 2 kannten, hinaus lief, erlöste Thomas Goiginger (Foto) die Linzer mit seinem 3. Cup-Treffer in dieser Saison.

Thomas Goigingers spätes LASK-Siegtor trifft FAC mitten ins Herz

Nach einem Cornerball von der rechten Seite durch Peter Michorl an die erste Stange, traf der 29-jährige Salzburger die Kugel nicht mal vollends, sondern mit dem rechten Schienbein...was genügte...denn das Spielgerät fand aus kurzer Distanz den Weg hinter die Torlinie. 

Bitter für den tapferen FAC, der erhobenen Hauptes das Feld verlassen konnte, wenn auch die Mörec-Elf diesmal nicht im ÖFB-Cup überwintern wird und sich nun voll und ganz auf die 2. Liga konzentrieren kann. Während der LASK somit im Cup-Viertelfinale steht, das im Zeitraum zwischen 3. bis 5. Februar 2023 ausgetragen wird. 

"Partie entwickelte sich zu Geduldsspiel"

LASK-Chefcoach Didi Kühbauer zum Spiel: „Wir haben bei schwierigen Platzverhältnissen eine sehr gute 1. Halbzeit gezeigt, dem FAC ist dann aus einem Standard der Ausgleich gelungen. In der 2. Hälfte hat sich die Partie zum Geduldsspiel entwickelt. Das uns die Entscheidung dann so spät gelingt, war vom Zeitpunkt her ideal, der FAC hatte so kaum mehr Zeit, zu reagieren. Wir sind sehr froh darüber, im Viertelfinale zu stehen.“

UNIQA ÖFB Cup, Achtelfinale

Floridsdorfer AC - LASK 1:2 (1:1) 

Dienstag, 18. Oktober 2022, 20:15 Uhr; FAC-Platz, Z: 2.074 ; SR: Markus Hameter

FAC (3-5-2): Spari - Becirovic (K), Bubalovic, Wallquist, Schöfl (46. Mankowski) - Bertaccini, Maier, Krasniqi (90.+2 Kröhn), Keles (82. Hubmann), Schöfl - Miljanic (46. Scherzadeh), Monsberger (90.+2 Hernaus). Trainer: Mitja Mörec.

LASK (4-2-3-1): A. Schlager (K) - Stojanovic, Kecskes (74. Potzmann), Luckeneder, Renner - Jovicic, Michorl - Goiginger, Horvat (74. R. Zulj), Nakamura (90.+2 Flecker) - Ljubicic (74. Koulouris). Trainer: Dietmar Kühbauer.

Torfolge: 0:1 Renner (23., Assist Goiginger), 1:1 Monsberger (39., Freistoß Bertaccini), 1:2 Goiginger (90., Cornerball Michorl).

Gelbe Karten: Co-Trainer Gitsov (51., SR-Kritik), Bubalovic (59., Foulspiel), Scherzadah (90.+1, Unsportlichkeit) / Goiginger (90.+1, Unsportlichkeit).

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL