Im Duell zweier abstiegsbedrohter Klubs gab es die erwartet umkämpfte Partie. Der SV Horn hatte den Tabellenletzten der Sky Go Erste Liga, den FC Wacker Innsbruck zu Gast. Während bei den Tirolern die Tendenz nach oben zeigt - zuletzt gelang ein Sieg gegen den LASK - ist bei Horn das genaue Gegenteil der Fall. In einer packenden Partie reichte den Gästen schließlich ein Tor, um als Sieger vom Platz zu gehen. 

Die Horner sind so etwas wie der Lieblingsgegner der Innsbrucker in dieser Saison. In den bisherigen beiden Partien gab es zwei Zu-Null-Siege mit in Summe fünf erzielten Treffern. Die Niederösterreicher waren also gewarnt. Zumal den Hornern eine Niederlage teuer zu stehen kommen könnte, liegt man doch nur drei Zähler vor dem Tabellenschlusslicht. Das Kellerduell wurde schließlich auch zu einem hart umkäpften Spiel, in dem die Innsbrucker vor allem in Hälfte eins mehr vom Spiel hatten. Die erste Chance gab es aber auf der Gegenseite: Nach gerade einmal zwei Minuten verbuchte man den ersten Schuss Richtung Tor, Ein Freistoß von Mario Kröpfl ging aber über den Innsbrucker Kasten. Nur wenig später die beste Möglichkeit für den Tabellensiebenten in Hälfte eins: Kröpfl fand mit einem Freistoß von der linken Seite den Kopf von Florian Sittsam, der Ball sprang aber knapp am Lattenkreuz vorbei.

Die Innsbrucker konnten aufatmen. Auch, weil es die größte Chance der Horner in Hälfte eins bleiben sollte. Mit Fortdauer des Spiels fanden die Gäste immer besser in die Partie und hatten in der Folge mehr Spielanteile und auch Möglichkeiten. Nach knapp zehn Minuten gab es dann auch für die Tiroler den ersten Torschuss, Alexander Hausers Kopfball wurde aber von Horns Torhüter Philip Petermann entschärft. Danach verlagerte sich das Spielgeschehen vor allem ins Mittelfeld, es wurde um jeden Ball gekämpft, Torchanchen waren Mangelware. Während Innsbruck das Spiel machte, lauerte Horn auf Fehler der Gäste um ihre Konter auszuspielen. Die Heimischen selbst strahlten fast nur nach Standardsituationen Gefahr aus. Dabei ließ aber die Passgenauigkeit des Gastgebers zu wünschen übrig: In den ersten 30 Minuten brachte man es gerade einmal auf 51 Prozent.

Innsbruck erarbeitet sich die Führung

Erst in der Schlussphase der ersten Spielhälfte kam wieder Gefahr auf. Erst ließ Thomas Bergmann die bis dahin größte Chance der Innsbrucker liegen, sein Schuss wurde von Torhüter Petermann zur Ecke geklärt. Selbige brachte nichts ein. In der 38. Minute war es dann erneut Kröpfl, der den Innsbruckern Probleme bereitete. Der 25-Jährige kam im gegnerischen Strafraum an den Ball, sein Schuss konnte aber abgeblockt werden. Somit ging die erste Halbzeit zwar torlos, aber nicht völlig ereignislos zu Ende, der Schiedsrichter schickte beide Teams in die Kabinen.

Die optische Überlegenheit der Gäste fand auch nach dem Wiederanpfiff eine Fortsetzung. Man merkte den Innsbruckern an, dass sie das Tabellenende nur zu gerne verlassen würden. Doch blieb es auch zu Beginn der zweiten Spielhälfte vorerst bei Halbchancen - auf beiden Seiten - hatten die Tiroler nach einer Stunde die nächste Möglichkeit, die Überlegenheit auch in ein Tor umzumünzen. Doch Hausers Schuss aus runde 18 Metern findet in Petermann seinen Meister. Drei Minuten später ist der Goalie dann aber chancenlos. Ein Angriff der Horner wird abgefangen und in einen Innsbrucker Konter verwandelt. Jürgen Säumel spielt einen langen Pass auf Alexander Gründler, der sich einer schlecht stehenden Defensive gegenübersieht und in der Folge zum 1:0 einschiebt. Der Jubel bei den Gästen war groß: Tabellenende ade.

Sieg, oder Punkteteilung? Das ist hier die Frage

Und plötzlich stand nicht mehr das - nun ehemalige - Tabellenschlusslicht unter Druck, sondern die Hausherren. Die Luft zum Tabellenende wird immer dünner. Zumal die Gäste bei einem weiteren Treffer sogar an den Hornern vorbeiziehen würden. Der Gegentreffer schien die Niederösterreicher aber aufgeweckt zu haben, denn die Hausherren investierten mehr in die Partie und schienen gewillt, das Spiel nicht kampflos aus der Hand zu geben. Das Bestreben konnte man den Hornern also nicht absprechen, einzig die wirklich hochkarätigen Chancen ließen weiter auf sich warten.

Und während die Zeit langsam ab- und gegen die Horner lief, schwächten sich die Niederösterreicher in der Schlussphase auch noch selbst: Markus Rusek fuhr in der 85. Minute gegen Hauser die Hand aus und bekam vom Schiedsrichter die gelbe Karte. Es war seine zweite im Spiel, was in Summe also Gelb-Rot ergab und Rusek vorzeitig vom Platz katapultierte. Die Aufgabe für die Heimischen wurde damit natürlich nicht leichter. So kam es, wie es kommen musste: Innsbruck brachte den Sieg über die Zeit und belohnte sich nicht nur mit drei Punkten, sondern machte auch in der Tabelle einen kleinen Sprung nach vorne. Gut für die Tiroler, schlecht für Horn, das nun nur noch 2 Zähler Vorsprung auf Tabellenplatz zehn hat. Neuer Letzter ist Hartberg, das nach einer 2:0-Führung gegen St. Pölten noch mit 2:3 verliert.