"Wölfe-Bullen-Doppel" binnen fünf Tagen: Bevor der WAC und der FC Red Bull Salzburg am Sonntag in der Meistergruppe der Admiral Bundesliga in der Lavanttal-Arena aufeinander treffen, kommt es zum "Vorspiel" im Uniqa-ÖFB-Cup-Halbfinale am Mittwochabend an gleicher Wirkungsstätte. Ab 18 Uhr LIVE im Ligaportal-Ticker. Die Roten Bullen wollen dabei ihre Pokal-Fabelserie prolongieren, saisonübergreifend den 15. Sieg in Folge feiern und zum 9. Mal en suite ins ÖFB-Cup-Finale aufsteigen, wofür sich die SV Guntamatic Ried nach dem 2:1-Heimsieg vor zwei Wochen gegen den TSV Hartberg bereits qualifiziert hat.

 

Liga-Toptorjäger Karim Adeyemi (re.) wartet in 2022 immer noch auf sein erstes Tor aus dem Spiel heraus, Dominik Baumgartner will ins "Finale daheim" in Kärnten.

In der Liga peilen die Roten Bullen neun Runden vor Saisonende bei komfortablen elf Zählern Vorsprung mit "Siebenmeilen-Stiefeln" die 9. Meisterschaft in Folge an. Doch auch im ÖFB-Cup sind Kapitän Andreas Ulmer und Co. auf Rekord-Jagd: ein Finaleinzug heuer würde den neunten in Folge bedeuten. Sieben Mal gewann RB Salzburg seit 2014 den Pokal, lediglich 2018 brach Sturm Graz in die Phalanx ein und siegte nach Verlängerung.

Letztmals nicht in einem ÖFB-Cup-Finale waren die erfolgsverwöhnten Salzburger 2013, als man am 7. Mai sensationell gegen den Drittligisten FC Pasching in der Red Bull Arena mit 1:2 verlor und ausschied. Die Oberösterreicher holten damals mit Chefcoach Gerald Baumgartner als Krönung auch den Pokal mit 1:0 im Finale gegen Austria Wien, nach Kopfball von Daniel Sobkovka (47. Min.).

Deutsches Trainer-Duell im Lavanttal

Um zum 9. Mal in Folge in das ÖFB-Cup-Finale (Samstag, 1. Mai, 17 Uhr, Wörthersee-Stadion Klagenfurt) einzuziehen und das vierte Double in Folge zu schaffen, kommt es für die Salzburger am Mittwoch-Vorabend erst mal zu einer Art "vorweg genommenen Finale" beim spielstarken WAC und dem deutschen Trainer-Duell Dutt kontra Jaissle. Die Partie wurde ja wegen dem "Corona-Cluster" der Roten Bullen vor zwei Wochen verlegt.

Die Elf von Matthias Jaissle gewann zwar beide Meisterschafts-Matches gegen die Kärntner mit 2:0, doch es ging jeweils sehr eng zu. Erst kürzlich in der Red Bull Arena fielen die beiden siegbringenden Treffer erst in der Nachspielzeit.

Auch deshalb erwartet der Salzburger Chefcoach in der Lavanttal-Arena wieder einen harten Fight: „Der WAC spielt bisher eine sehr konstante und gute Saison. Sie haben eine starke Mannschaft und sind taktisch immer sehr gut eingestellt. Es wird sicher auch morgen wieder sehr eng, es wird um jeden Meter auf dem Platz gehen. Deshalb müssen wir vor diesem K.-o.-Spiel auf der Hut sein und bestmöglich performen. Dafür werden wir alles investieren, weil wir große Lust auf das Cup-Finale haben."

Ähnlich wie der 33-jährige Deutsche sieht es auch der von seiner Oberschenkelverletzung wiedergenesene Schweizer Stürmer Noah Okafor:

„Der WAC spielt so wie wir mit Raute, dadurch stehen sie im Zentrum sehr kompakt und gehen auch intensiv in die Zweikämpfe. Wir müssen also von der ersten Sekunde an bereit sein und versuchen, unser Spiel auf den Platz zu bringen. Nach dem Sieg am Sonntag gegen Sturm gehen wir mit breiter Brust in dieses Halbfinale. Es ist wie ein Finale. Es ist ein Spiel, da kann alles passieren. Aber ich glaube, wir versuchen es in den 90 Minuten zu Ende zu bringen."

Im Duell mit dem "Wölfe-Rudel" werden nicht dabei sein bzw. im "Bullen-Stall" bleiben:

Mittelfeld-Regulator Mohamed Camara und Abwehrspieler Albert Vallci (beide Oberschenkel-Verletzung), Daouda Guindo (Rücken), Stürmer Sekou Koita, Bryan Okoh (jeweils Knieverletzung), Innenverteidiger Jerome Onguene (erkrankt) und Youngster Samson Tijani (Prellung).

Dutt: "Kein anderes Spiel, das wichtiger sein sollte"

Beim WAC, der auch im Vorjahr im Halbfinale stand, jedoch daheim dem LASK unterlag, kam es nach einer imposanten Serie von Oktober bis in den Februar rein zuletzt zu Leistungs- und Ergebnisschwankungen in der Liga.

Chefcoach Robin Dutt: "Den Grunddurchgang haben wir punktegleich auf dem zweiten Platz mit Sturm abgeschlossen." Dennoch fehle es dem 57-jährigen, gebürtigen Kölner derzeit "ein bisschen die Selbstverständlichkeit, die wir im Herbst hatten, wobei wir damals immer mit der gleichen Formation gespielt haben". 

Robin Dutt weiß natürlich, dass der Cup der kürzeste Weg in einen europäischen Wettbewerb ist: "Auf kurze Dauer fällt mir kein anderes Spiel ein, das wichtiger sein sollte. Darauf freuen wir uns sehr. Wir haben im Halbfinale die Chance, zuhause ins Finale zu kommen."

Es fehlen beim WAC: Abwehrspieler Luka Lochoshvili (Nasenbeinbruch), Mittelfeld-Akteur Kai Stratznig (Bänderriss im Knöchel).

Der bisher letzte WAC-Sieg gegen RB Salzburg war am 20. Dezember 2020, als die Wolfsberger in der Red Bull Arena in Wals-Siezenheim einen 3:2-Coup landeten.

Der Weg ins Halbfinale:


FC Red Bull Salzburg
1. Runde: SC Hertha Wels – FC Red Bull Salzburg 1:4 (1:1)
Tore: Sesko (2), Bernardo, Sucic

2. Runde: FC Red Bull Salzburg – SC Copacabana Kalsdorf 8:0 (4:0)
Tore: Okafor (2), Seiwald, Capaldo, Kristensen, Sesko, Kjaergaard, Okoh

3. Runde: SKN St. Pölten – FC Red Bull Salzburg 0:3 (0:1)
Tore: Guindo, Adamu, Kristensen

Viertelfinale: FC Red Bull Salzburg – LASK 3:1 (2:1)
Tore: Renner (Eigentor), Kristensen, Capaldo

RZ Pellets WAC
1. Runde: Wiener Sportclub – RZ Pellets WAC 0:3 (0:2)
Tore: Dedic, Scherzer, Vizinger

2. Runde: ASV Siegendorf – RZ Pellets WAC 1:6 (1:4)
Tore: Taferner (2), Baribo, Baumgartner, Boakye, Dieng

3. Runde: SV Lafnitz – RZ Pellets WAC 3:5 n.V. (2:2)
Tore: Wernitznig (2), Taferner, Vizinger, Baumgartner

Viertelfinale: RZ Pellets WAC – FAC 4:2 n.V. (1:1)
Tore: Baribo, Vizinger, Röcher, Jasic.

Prämien

Für jeden Heimverein wird im Halbfinale eine Prämie in Höhe von 33.000,– Euro ausgeschüttet, für jeden Gastverein sind es 55.000,– Euro (plus Fahrtkostenentschädigung).

Foto: GEPA-ADMIRAL