Vor dem Match machten sie noch wie Touristen "Selfies" von der eindrucksvollen Atmosphäre & Allianz-Stadion in Hütteldorf, zollten am Anfang auch gehörig Respekt, um dann am Ende beim bis dato verlustpunktfreien, favorisierten Spitzenreiter SK Rapid Wien mit dem 1:1 einen Zähler zu stiebizen: die Spieler von Trainer Markus Mader von Aufsteiger Austria Lustenau. Nachfolgend diverse Statements zu diesem Sonntag-Spiel der 3. Runde der ADMIRAL Bundesliga.

SK Rapid Wien – SC Austria Lustenau 1:1 (1:0)

Torfolge: 1:0 (21.) Burgstaller, 1:1 (70.) Surdanovic. Z: 17.600, SR: Stefan Ebner.

Gelb-Rote Karte: Ante Bajic/Rapid (58.)

„Sollten bei Schiedsrichtern in Österreich auch bald Profis bekommen“

Ferdinand Feldhofer (Trainer SK Rapid) über...

Donnerstag-Spiel in Baku: „Wir haben, wie auch schon andere österreichische Vereine, gemerkt, dass es in Aserbaidschan alles andere als einfach ist. Wir haben uns diese Niederlage wirklich selbst zuzuschreiben, weil wenn man solche Fehler macht, dann hat man es auch nicht verdient zu gewinnen.“

…die Partie gegen Lustenau: „Ich habe heute ganz wenige Phasen gesehen, wo wir nicht dominant waren. Wir haben sogar in Unterzahl noch sehr viele Chancen vorgefunden. Ich denke, viel besser kann man fast nicht agieren, bis auf die Tore.

Das Einzige, was wir uns heute vorwerfen können ist, dass wir das Spiel nicht frühzeitig entschieden haben. Die zweite Gelbe Karte muss ich jetzt nicht mehr kommentieren. Jeder hat gesehen, dass das eine Fehlentscheidung war. Schade, dass man das Spiel dann so nicht gewinnen kann.“

…ob Ausschluss das Spiel gekippt hat: „Ja, wir wollten nach der Pause weiter nach vorne spielen und die Entscheidung herbeiführen. Dann ist die Gelbe Karte gekommen und in Unterzahl wird es dann schwierig. Trotzdem hatten wir in Unterzahl auch die Chance, das 2:0 zu machen. Lustenau hatte genau eineinhalb Chancen und dann machen sie in den letzten 30 Minuten das Tor.

Ich kann meiner Mannschaft heute wirklich wenig vorwerfen. Wir hatten während der Woche eine schwierige Reise bei hohen Temperaturen, heute war es um einiges einfacher, denn es sind schon 15 Grad Unterschied. Da kann man dann mehr Meter machen und intensiver spielen.“

…die 2. gelbe Karte von Ante Bajic: „Wir müssen es so nehmen. Wir sind alles Profis und wir sollten bei den Schiedsrichtern in Österreich auch bald Profis bekommen. Das ist für die Zukunft wichtig. Als Profi kann man mehr Zeit investieren für die künftigen Aufgaben und man kann sich besser fortbilden. Das ist alles ganz normal und das sollte man für die Zukunft andenken, dass wir professionelle Schiedsrichter bekommen. Fehler passieren halt und darüber sprechen wir dann. Es ist extrem bitter für uns.“

…ob nach einem Ersatz für Aiwu gesucht wird: „Wir probieren es mit den eigenen Spielern aufzufangen und das funktioniert ganz gut, aber trotzdem wären wir gut beraten, wenn wir uns umschauen und einen Qualitätsspieler nachlegen."

„Hatten eigentlich alles im Griff - außer die Rote Karte“

Guido Burgstaller (SK Rapid) über...

die Partie: Meiner Meinung nach waren wir in der 1. Halbzeit sehr gut. Wir haben gute Chancen gehabt und müssen das 2:0 machen. So wie der Fußball dann ist, bekommen wir eine Gelb-Rote, was uns ein bisschen aus dem Konzept gebracht hat. Aber auch da hatten wir eine gute Kopfballchance und im Endeffekt müssen wir da einfach das Tor schießen. Im Grunde hatten wir eigentlich alles im Griff außer die Rote Karte.“

…ob ohne ihm vorne nichts geht: „Mit mir hat das nichts zu tun. Wir müssen uns einfach das Selbstvertrauen vorm Tor erarbeiten. Es fehlt noch immer bei den Kleinigkeiten, bei den Abschlüssen sind wir zu ungenau. Heute sind aber wieder zu sehr guten Chancen gekommen und das müssen wir uns wieder antrainieren, dass wir da das 2:0 schießen.“

…wie das Selbstvertrauen für Donnerstag im Conference League-Quali-Rückspiel erarbeitet werden kann: „Das geht nur im Training. Wir müssen immer wieder dranbleiben. Ich kenne das von meiner Karriere, es gibt Phasen, wo es schwieriger ist, aber wir werden als Mannschaft dranbleiben. Hoffentlich machen wir es am Donnerstag besser.“

Patrick Greil (SK Rapid) über...

...was gefehlt und was funktioniert hat gegen Austria Lustenau: "Ich denke, wir haben ein sehr gutes Spiel abgeliefert und den Gegner bis zur roten Karte abolut im Griff gehabt. Haben in der 1. Halbzeit viel Druck gemacht, viele Chancen herausgearbeitet, wenig zugelassen nach hinten und waren im Gegenpressing sehr stark. Was nicht funktioniert hat ist, dass wir das Tor nicht machen.

Dann führst du 2:0 und steckst die rote Karte vielleicht leichter weg. Mit der roten Karte war natürlich der Knackpunkt. Wir haben zwar alles probiert, doch es ist dann sehr schwierig mit einem Mann weniger. Dementsprechend sehr bitte, dass wir 1:1 gespielt haben."

...selbst mit Lattentreffer nah an 2:0 dran gewesen, was noch in Offensive fehlt: "Schwierige Frage. Im Endeffekt dran und positiv bleiben. Die Chancen spielen wir uns ja heraus und wenn dann der Knopf aufgeht, dann machen wir die Tore auch. Da bin ich überzeugt von"

...wie rote Karte Spiel beeinflusst hat: "Ja, zu 100% im Nachhinein. Man probiert dann schon, dass man das wegverteidigt und die restlichen 20 Minuten das Spiel noch nach Hause bringt. Aber es ist ein absoluter Eingriff auf das Spiel. Ein Mann weniger...der Gegner kriegt eine Brust."

„...es gab nicht mal annähernd eine Berührung“

Kapitän Maximilian Hofmann (SK Rapid) über...

...das Remis: „Dafür, dass es am Donnerstag doch eine lange Reise und sehr hart war, haben wir doch eine ordentliche Partie gezeigt. Bis zum Ausschluss hatten wir die Partie im Griff. Wir müssen uns vorwerfen, dass wir nicht früher das zweite Tor gemacht haben. Das war dann eine unglückliche Gelb-Rote Karte und dann schwinden natürlich auch die Kräfte. Lustenau kommt dann zurück und sie wittern ihre Chance. Im Endeffekt stehen wir jetzt mit 2 verlorenen Punkten da. Wir wollen jedes Spiel gewinnen, vor allem gegen den Aufsteiger ist es sehr enttäuschend. Nicht das, was wir uns vorgestellt haben.“

…die Rote Karte: „Es gab es nicht einmal annähernd eine Berührung. Natürlich will er den Ball annehmen, aber dafür zeigt man keine Gelbe. Das ist schon brutal hart. Das war im Endeffekt leider spielentscheidend, aber wir hätten das Spiel trotzdem vorentscheiden müssen. Wir müssen daheim noch dominanter auftreten. Wir wollten Tabellenführer bleiben und mit neun Punkten in die Woche reinstarten, so ist es natürlich sehr bitter.“

…die kommende Partie am Donnerstag: „Normalerweise sollte das Selbstvertrauen mit jedem Spiel und mit jedem Erfolgserlebnis wachsen. Das ist jetzt nicht mit den letzten 2 Spielen der Fall gewesen, von dem her heißt es, hart weiterarbeiten. Wir müssen uns jetzt im Training das Selbstvertrauen holen. In den ersten Spielen hatten wir ein wenig Glück, aber jetzt müssen wir hart arbeiten, damit wir bessere Leistungen über einen längeren Zeitraum erbringen. Phasenweise haben wir es drauf, aber wir schaffen es nicht über einen längeren Zeitraum.“

Roman Kerschbaum (SK Rapid) über seinen Verletzungsstatus und wann er wieder in der ersten Mannschaft spielen wird: „Sobald mich der Trainer braucht, bin ich wieder dabei. Jetzt ist es ganz wichtig, wieder diese Matchfitness zu bekommen, und die bekommt man am besten über Spiele. Deshalb bin ich dankbar, dass ich diese Minuten bei Rapid 2 bekomme. Heute habe ich mal wieder über 90 Minuten durchgespielt, was sehr wichtig war für den Körper. Man wird es jetzt Schritt für Schritt steigern.“

Markus Mader (Trainer Austria Lustenau) über...

...die Leistung von Stefano Surdanovic: „Er hat eine sehr starke Partie gespielt. Das war unser Plan, dass der Stefano neben der defensiven Stabilität auch Akzente nach vorne setzt. Das hat er sehr gut gemacht. Das Tor hat er sich zu hundert Prozent verdient.“

…die Partie: „Wir haben heute nicht verloren, weil die Rapidler bis zum Ausschluss vergessen haben das 2. Tor zu schießen. Sie hätten das Spiel schon entscheiden können. Wir haben dann aber eine riesige Mentalität gezeigt. Wir wollten unbedingt diesen Punkt, das haben wir auch in der Kabine in der Halbzeit angesprochen. Wir mussten mutiger und offensiver agieren.“

…den einen Punkt: „Ein X ist ein X. Ich bin der Meinung, dass es von einer Niederlage bis zum Schluss noch zu einem Sieg hätte reichen können. Wir nehmen diesen Punkt sehr gerne mit. Schlussendlich haben wir ihn und auch verdient, aufgrund der Leidenschaft, die wir gezeigt haben.“

Stefano Surdanovic (Austria Lustenau) über das Gefühl bei Rapid Unentschieden zu spielen: „Unbeschreiblich. Dafür arbeitet man jeden Tag. Bei so einer Kulisse zu spielen und dann belohne ich mich noch mit einem Tor, es freut mich der Mannschaft geholfen zu haben einen Punkt mitzunehmen. Darauf können wir stolz sein.“

 
Statement-Quelle: SKY Sport Austria + SK Rapid Wien

Fotocredit: Josef Parak